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13.11.2012 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

"Neue Zündtechnologie bis 2020"

verfasst von: Richard Backhaus

1:30 Min. Lesedauer

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"Bis 2020 benötigen wir entweder eine Ertüchtigung konventioneller Zündsysteme oder eine neue Zündtechnologie." Diese Aussage machte Dr. Rüdiger Herweg, Daimler, in seinem Vortrag auf der 1. Internationalen IAV-Fachtagung: Zündsysteme für Ottomotoren, die noch bis zum heutigen 13. November 2012 in Berlin stattfindet.

Vor allem neue Ottomotorenkonzepte mit extrem starkem Downsizing oder Magerbrennverfahren stellen sehr hohe Anforderungen an das Zündsystem. "Es zeichnen sich bei den Brennverfahren neue Technologien ab, die in der Vergangenheit noch nicht umsetzbar waren", betonte Herweg. Wie sich im Laufe der Tagung herauskristallisierte, stoßen dabei konventionelle Lösungen an ihre technischen Grenzen. "Bei idealen Zündbedingungen im Brennraum müssen wir uns um die Zündung keine Gedanken machen. Das sieht bei extrem abgemagerten Gemischen anders aus", sagte Herweg. Dabei arbeitet Daimler auch an Konzepten, im Kennfeld des Motors mehrere unterschiedliche Brennverfahren flexibel einzusetzen, um in jedem Kennfeldpunkt den niedrigsten Verbrauch erzielen zu können.

"Das Zündsystem und das Brennverfahren müssen zusammenspielen, um optimale Ergebnisse zu erzielen", erklärte Hannes Nitschke, Volkswagen, in seinem Vortrag. Gerade bei stark verdünnten Ladungen durch hohe AGR-Raten könnten neue Zündsysteme helfen, die Laufruhe des Motors in der Teillast zu verbessern und Klopfen zu vermeiden. "Mit innovativen Zündsysteme können im gesamten Lastbereich höhere Mitteldrücke erreicht werden", so Nitschke.

Professor Dr. Bernhard Geringer, TU Wien, gab einen Überblick über die aktuell in der Entwicklung befindlichen Zündsysteme. "Es gibt nicht die ideale Zündung", so Geringer. Vielmehr gäbe es eine reiche Palette innovativer Lösungen, die auf die Serienumsetzung warten würden. Dabei räumen die Fachleute insbesondere der Raumzündung, auch Corona-Zündung genannt, hohe Zukunftschancen ein. Der Vorteil: Die Zündung ist nicht auf einen Punkt im Brennraum beschränkt, vielmehr gibt es viele Zündfunken gleichzeitig, sodass auch stark inhomogene Gemische sicher entflammt werden können. Das unterscheidet die Corona-Zündung auch von der Laserzündung, die wie die Zündung mit konventionellen Zündkerzen nur punktuell im Brennraum wirkt. "Das setzt homogene Gemische voraus, bei Schichtladung wäre aber eine Mehrfachzündung notwendig", so Geringer.

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