Weltpremiere Mercedes-Maybach S 500 und S 600

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Erst kürzlich kündigte Automobilhersteller Daimler die neue Submarke Mercedes-Maybach an, nun präsentiert der Konzern das erste Fahrzeug unter diesem neuen Label: Die neue Mercedes-Maybach S-Klasse debütierte auf der Auto Guangzhou und der Los Angeles Auto Show.

In der Mercedes-Maybach S-Klasse verschmilzt, so beschreibt es der Hersteller, "die Perfektion der Mercedes-Benz S-Klasse mit der Exklusivität von Maybach". Zu den Eigenschaften, die die Maybach-Automobile von den Serienmodellen abheben, zählen laut Angaben: "mehr Raum sowie aufwändig-repräsentativ gestaltete und vielfältig individualisierbare Innenräume".

Mit V12- und V8-Motoren sowie 4Matic

Topmodell ist der Mercedes-Maybach S 600. Sein V12-Biturbo-Aggregat hat laut Hersteller eine Leistung von 390 kW, der Hubraum beträgt 5980 Kubikzentimeter, das maximale Drehmoment 830 Nm ab 1900/min. Der Mercedes-Maybach S 600 absolviere den Spurt von 0 auf 100 km/h in 5,0 s, die Höchstgeschwindigkeit liege bei 250 km/h (elektronisch abgeregelt). Als die wichtigsten Merkmalen des V12-Motors werden das Vollaluminium-Kurbelgehäuse, ein einteiliger Kettentrieb, eine geschmiedete Kurbelwelle aus hochwertigem Vergütungsstahl, Schmiedekolben, Einzelzündspulen mit Multispark-Zündverfahren, Hohlschaft-Auslassventile mit Natriumfüllung und ein Niedertemperatur-Kühlwasserkreislauf mit separatem Ausgleichsbehälter genannt.

Der V8-Biturbot im Mercedes-Maybach S 500 schöpft aus 4663 Kubikzentimeter Hubraum 335 kW Leistung, nennt der Hersteller Zahlen zum zweiten Modell. Das maximale Drehmoment betrage 700 Nm. Beim NEFZ-Verbrauch (kombiniert) konsumiere die Limousine mit 8,9 l Super/100 km, die CO2-Emissionen betragen 207 g/km. Ab Juni 2015 soll zusätzlich der Mercedes-Maybach S 500 4Matic angeboten werden.

Der Mercedes-Maybach S 500 ist serienmäßig mit dem 9-Gang-Automatikgetriebe 9G-Tronik ausgerüstet. Die weite Spreizung (9,15) der Gänge eins bis neun erlaube es, das Drehzahlniveau insgesamt abzusenken.

Im Mercedes-Maybach S 600 ist das Automatikgetriebe 7G-Tronic Plus in der jüngsten Evolutionsstufe eingebaut.

Die Modelle im Überblick:

Raumgefühl

Die Mercedes-Maybach S-Klasse sei ganz bewusst für den Chauffeurbetrieb konzipiert. Zwar müssen Fahrer und Beifahrer keinerlei Abstriche gegenüber einer "normalen" S-Klasse machen, aber das wahre Raumgefühl stelle sich im Fond ein. Dafür sorgen die Verlängerung des Radstands um 200 mm, die vollständig dem Fond zu Gute kommen, und die nochmals verfeinerte Ausstattung im Fondbereich. Durch die Linienführung des Daches konnte außerdem die Kopffreiheit nochmals erhöht werden, berichten die Konstrukteure.

Als einen Hinweis darauf, dass der Besitzer der Mercedes-Maybach S-Klasse in der Regel in der zweiten Reihe zu finden sei, nennen die Experten des Konzerns die serienmäßige Ausstattung mit den Executive Sitzen links und rechts. Diese Fondsitze böten durch die besondere Verstellkinematik besonderen Komfort. Anders als sonst üblich werde die Lehne separat verstellt, wodurch Fußraum und Sitzreferenzpunkt unverändert blieben. In der kombinierten Neigungs- und Horizontalverstellung könne das Sitzkissen separat verstellt werden.

Die maximale Lehnenneigung der Executive Sitze beträgt 43,5 Grad. Entspanntes Arbeiten im Fond ermögliche hingegen die steilste Lehnenstellung von 19 Grad. Die Liegesitze verfügen über eine Wadenauflage, die in der Länge und im Schwenkbereich frei eingestellt werden kann. Serienmäßig sind die Komfortkopfstützen mit einem zusätzlichen Kissen ausgestattet.

Ebenfalls serienmäßig ist das Chauffeur-Paket. Wesentlicher Bestandteil ist die Chauffeurstellung des Beifahrersitzes: Durch die geänderte Kinematik stehen dem Fondpassagier auf der Beifahrerseite (gegenüber dem normal verstellbaren Beifahrersitz in vorderster Sitzposition) weitere 77 Millimeter Fußfreiheit zur Verfügung. Neben dieser Chauffeurstellung kann der Beifahrersitz auch nach vorne geklappt und der Fondsitz für Pausen in eine erweiterte Liegestellung gebracht werden.

Aeroakustik

Die Mercedes-Maybach S-Klasse bietet ein niedriges Geräuschniveau. Spezielle Dichtungen sorgen für eine optimale Geräuschdämmung. Dazu gehören unter anderen die C-Fugen-Dichtungen der Fondtüren, die ein Schlauchprofil statt der üblichen Lippendichtung aufweisen, sowie die eingeklebten Dreiecksfenster mit einer speziellen Abdichtung.

Weitere Maßnahme im Fondbereich ist die großflächige Dämmung im Bereich der Einzelsitze, die sich von der Sitzfläche über die Rückwand bis zur Hutablage erstreckt. Die intelligente Luftführung im Bereich der Hutablage reduziert den Schalleintrag, und gekapselte Gurtaufroller unterbinden mögliche Störgeräusche. Textile Unterboden- und Radlaufverkleidungen reduzieren durch dämmende und absorbierende Wirkung die hochfrequenten Abrollgeräusche im Innenraum.

Aerodynamik

Die Mercedes-Maybach S-Klasse hat einen Luftwiderstandsbeiwert von cw 0,26. Zu diesem Ergebnis laut Hersteller führt eine Reihe aerodynamischer Optimierungen:

• Radspoiler mit aerodynamisch optimierter Kontur vor den Vorderrädern
• großflächige Hinterachsverkleidung
• strömungsgünstige Form der Front- und Heckschürze sowie des Heckspoilers
• optimierte Form des Außenspiegels mit Spiegelfuß
• Scheinwerferumfeldabdichtung
• verbesserte Kühlerumfeldabdichtung und Strömungsführung zur effizienten Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Kühlluft
• strömungsoptimierte Wasserablaufrinnen
• geschwindigkeitsabhängige Absenkung des Fahrzeugs bis 20 mm
• Abrisskante in der Heckleuchte
• optimiertes Unterbodenverkleidungskonzept mit großflächigen Motorraum- und Hauptbodenverkleidungen.

Der Rohbau

Die Rohkarosserie der Mercedes-Maybach S-Klasse wurde von vornherein mit den beiden kürzeren S-Klassen mitentwickelt. Auf dieser Grundlage wurde die Mercedes-Maybach Rohkarosserie, die dem Hersteller zufolge das größte in Serie gefertigte einteilige Seitenteil besitzt, weiter optimiert. Nochmalige Verstärkungen am B-Säulenfuß - die Ingenieure sprechen hier plastisch davon, dass sich die schuhförmige Verstärkung der S-Klasse mit langem Radstand beim Mercedes-Maybach zum "Stiefel" entwickelt habe - und am Übergang des fast quadratischen Türausschnitts zum Radhaus - sollen für zusätzliche Steifigkeit sorgen. Trotz der deutlich größeren Länge ist das NVH-Verhalten wegweisend in seiner Klasse. Unter anderem wurde die Anbindung der Liegesitze im Fond größer dimensioniert, um feine Vibrationen zu vermeiden - eine Änderung, die auch der S-Klasse mit langem Radstand zu Gute kommt.