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12.09.2013 | Automobilelektronik + Software | Schwerpunkt | Online-Artikel

Zahl der Connected Cars in China steigt bis 2018 stark an

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

3 Min. Lesedauer

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Fahrzeugvernetzung ist nicht nur hierzulande ein Thema. Die westlichen OEM stehen auch vor der Herausforderung, sich Zugang zum Connected-Car-Markt in China zu verschaffen. Denn China bietet auch bei vernetzten Fahrzeugen großes Wachstumspotenzial. Die Autobauer müssen mit guten Connected-Car-Lösungen trumpfen. Das geht aus der Studie "Connected Cars: Herausforderung China" des Beratungsunternehmens Oliver Wyman hervor.

In China nehmen Connected Cars immer mehr Raum ein. Noch liegt der weltgrößte Automobilmarkt mit rund drei Millionen vernetzten Neuwagen im Jahr 2013 auf Rang vier hinter der Triade USA, Japan und Europa, wird aber bis 2018 wachsen, geht aus der Wyman-Studie hervor. Experten zufolge steige die Zahl der vernetzten Neuwagen in China bis 2018 auf etwa 68 Millionen an. Damit läge das Land auf Platz zwei hinter den USA mit knapp 82 Millionen und würde eine Penetration im heimischen Markt von 58 Prozent bei Neuwagenverkäufen erreichen. Nach oben wäre also noch Luft. Japan befände sich dann mit 89 Prozent bereits vor der Marktsättigung, und Nordamerika mit 87 Prozent sowie Westeuropa mit 78 Prozent würden nicht mehr weit davon entfernt sein.

Smartphone-Nachfrage in China boomt

Fahrzeugtelematik ist in China ein recht junger Markt. Noch dominieren in Pkw und leichten Nutzfahrzeugen wie Lieferwagen laut Studie Navigation und Positionsbestimmung. Auf immer größeres Interesse aber stießen Sicherheit und Fernwartung, Flottenmanagement sowie Infotainment. Integrierte Smartphone-Lösungen lägen bislang in der Gunst des chinesischen Autofahrers zwar noch weit hinter den eingebetteten Telematiksystemen, doch die Smartphone-Nachfrage boomt. Im ersten Quartal dieses Jahres wurden in der Volksrepublik 71 Millionen Geräte verkauft. Gemessen am weltweiten Absatz von 210 Millionen Smartphones ist dies ein Anteil von etwa 34 Prozent.

Das komplexe Marktumfeld erschwert aber den Markteintritt für westliche OEM. Auto- wie Telekommunikationsindustrie seien stark fragmentierte Märkte mit ausgeprägten regionalen Unterschieden. Zugleich haben die vielen einheimischen Player große Macht. Für die westlichen Autobauer sei in China daher die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen entscheidend für den Erfolg. Nur so könnten den Kunden passgenaue vernetzte Navigations- und Infotainmentlösungen angeboten werden.

Chinesische Telekommunikationsunternehmen treiben Telematiksysteme voran

Einige westliche Autobauer sind mit ersten Lösungen auf dem chinesischen Markt präsent. Zu den Pionieren zählen GM und Toyota. Beide Konzerne agieren mit ihren Telematiksystemen Onstar und G-Book bereits seit 2009 in China. Dabei kooperiert GM mit der Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC), dem größten Verbund von chinesischen Auto-, Autozubehör- und Motorradherstellern. Toyota arbeitet unter anderem mit Baidu zusammen.

Andere OEM haben nachgezogen. BMW hat sein ConnectedDrive-System im September 2012 in China auf den Markt gebracht und seine neuen 5er- und 7er-Serien damit ausgestattet. Dazu kooperiert der Münchner Autokonzern mit dem lokalen Mobilfunkunternehmen China Unicom und bei Navigations- und Infotainmentservices zudem mit Baidu. Auch wurde der Standort Shanghai um das ConnectedDrive Lab zur Entwicklung von chinaspezifischen Apps erweitert. Audi Connect steht in der Volksrepublik vor der Markteinführung in den A8L-, A7- und Q7-Modellen. Erste Vorstöße macht zudem Ford mit Sync in vereinzelten Fahrzeugen.

Die westlichen OEM müssen sich dabei gegen einen starken chinesischen Wettbewerb durchsetzen, der Fahrzeugvernetzung massiv vorantreibt, erläutern die Experten von Oliver Wyman. So haben BYD, Dong Feng und Chang’an bereits 2011 Telematiksysteme eingeführt. Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung neuer Lösungen würden lokale Telekommunikationsunternehmen spielen: FAW, SAIC und Geely kooperieren beispielsweise mit China Unicom, Chang’an mit China Mobile.

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Quelle:
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