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13.02.2014 | Automobilelektronik + Software | Schwerpunkt | Online-Artikel

Europa setzt Standards für vernetze Autos

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

2:30 Min. Lesedauer

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Die Autos auf europäischen Straßen sollen künftig eine einheitliche Sprache sprechen. Und sich gegenseitig vor Gefahren warnen. Ein EU-Standard für den Datenaustausch zwischen vernetzten Autos macht das jetzt möglich.

Das European Committee for Standardisation (CEN) und das European Telecoms Standards Institute (ETSI) haben die von der EU-Kommission 2009 in Auftrag gegebenen grundlegenden Standards für die Fahrzeugvernetzung vorgelegt: die Standards for Cooperative Intelligence Transport Systems (C-ITS). Dabei geht es zum Beispiel um die eingesetzten Funkfrequenzen und Datenformate. Auf dieser Basis sollen sich künftig Autos verschiedener Hersteller über Funk verbinden können. Fahrzeuge können sich dann zum Beispiel vor Gefahrenstellen oder Unfällen warnen. Um die Technologie weltweit kompatibel zu machen, kooperieren die Europäer mit der International Organization for Standardization (ISO), dem Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) und der SAE International. Bei der Weiterentwicklung der Technologie wird auch an die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur gedacht.

Erste Connected Cars sollen 2015 auf Europas Straßen unterwegs sein. Im Rahmen des Projekts "Sichere Intelligente Mobilität Testfeld Deutschland" (simTD) soll ab dann in einem Korridor von Rotterdam über Frankfurt bis Wien die Verkehrslage an Baustellen erfasst werden. Dabei ist es Ziel des Forschungsprojekts, die Funktionalität, Alltagstauglichkeit und Wirksamkeit von Car-to-X- Kommunikation unter realen Bedingungen zu erproben.

"Co-Pilot" für die Autobahn, USA treibt Vernetzung voran

Continental und BMW, die Teil des simTD-Konsortiums sind, arbeiten zudem an einem Co-Piloten zum hochautomatisierten Fahren auf europäischen Autobahnen. Bis Ende 2014 sollen mehrere Fahrzeug-Prototypen zum automatisierten Fahren aufgebaut werden. Danach ist geplant, die Forschungsprototypen einem ausgewählten Personenkreis ausgebildeter Versuchsteilnehmer zur Verfügung zu stellen. Dabei sollen die hochautomatisierten Fahrfunktionen mit seriennaher Technik nicht nur auf deutschen, sondern auch auf europäischen Autobahnen mit all ihren Herausforderungen wie Autobahnkreuzen, Mautstellen und Baustellen über Ländergrenzen hinweg erprobt werden.

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Auch außerhalb Europas wird an der Vernetzung von Fahrzeugen gearbeitet. Kürzlich kündigte das US-amerikanische Transportministerium erste Schritte zur Verbreitung der Car-to-X-Kommunikation an. Die US-Regierung will Autos auf die Straßen bringen, die miteinander kommunizieren, um die Zahl der Verkehrsunfälle zu minimieren.

Car-to-X für selbstfahrende Autos von großer Bedeutung

Die Standards zur Car-to-X-Kommunikation sind insbesondere für die Entwicklung selbstfahrender Autos wichtig. Gerade Fahrzeuge, die hochautomatisiert auf Straßen unterwegs sein wollen, sind auf die Kommunikation mit ihrer Umgebung angewiesen. Datenschützer sehen die wachsende Vernetzung jedoch kritisch. Hacker könnten per Funk in die Bordsysteme vorbeifahrender Autos eindringen und die Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen. Aber auch Behörden, Versicherungen und PR-Agenturen sind scharf auf die Daten. Was mit den Daten, die sich aus der Kommunikation zwischen den Fahrzeugen oder deren Umgebung ergeben, genau passiert, ist bislang noch nicht ausreichend gesetzlich geregelt.

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