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11.09.2014 | Bankenaufsicht | Schwerpunkt | Online-Artikel

Europas Top-Banken kämpfen ums Überleben

verfasst von: Stefanie Burgmaier

2 Min. Lesedauer

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Die 50 größten europäischen Banken haben in den vergangenen sieben Jahren im Schnitt ihre Kapitalkosten nicht verdient. Durch die niedrigen Zinsen und die hohe Regelungsdichte dürfte sich die Lage in den kommenden Jahren weiter verschlechtern.

Das Ergebnis einer Studie der Münsteraner Bankenberatung Zeb ist ernüchternd. Im Durchschnitt haben die nach Bilanzsumme größten europäischen Banken von 2007 bis 2013 es nicht geschafft, ihre Kapitalkosten zu verdienen. „Es wurde Wert vernichtet“, stellte Dirk Holländer, einer der Autoren der Studie, auf dem 18. Banken-Symposium an der Universität Duisburg-Essen fest.

Am besten schlossen noch die 26 Retailbanken mit positiven Ergebnisbeiträgen aus dem Kundengeschäft sowie der Fristentransformation im Bankbuch ab. Eine deutlich geringe Rendite erzielten in den sieben betrachteten Jahren die 16 Universalbanken. Insbesondere die Belastungen aus dem Kapitalmarktgeschäft scheinen hierfür ausschlaggebend. Am schlechtesten schnitten die acht Wholesale-Banken ab, hinter denen sich hauptsächlich die deutschen Landesbanken verbergen.

Renditen sinken auf unter zwei Prozent

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Und die Situation wird für die 50 europäischen Top-Banken, unter denen keine reine Investmentbank und kein Private-Banking-Haus zu finden ist, nicht besser. Bankenberater Holländer und sein Team haben die Auswirkungen der niedrigen Zinsen und der hohen Regulierungsanforderungen für die kommenden Jahre simuliert. Wird das aktuelle Geschäftsmodell beibehalten, so wird

  • bei den Retailbanken die Rendite von 2013 bis 2018 von 8,1 auf 1,9 Prozent sinken.

  • Unter unveränderten Bedingungen kommen die Universalbanken in vier Jahren nur noch auf eine Rendite von 1,4 Prozent,

  • die Wholesale-Banken gar nur noch auf 0,1 Prozent.

Banken müssen sich neu erfinden

„Wir machen weiter so ist damit keine Lösung“, mahnte Holländer. Es müsse aktiv gehandelt werden. Die Banken müssten sich neu erfinden und sowohl auf Einnahmen- als auch auf Kostenseite signifikante Veränderungen vornehmen. Allerdings scheint auch bei größten Anstrengungen das Erreichen der Kapitalkosten mittelfristig für viele der beteiligten Banken im gegebenen Umfeld kaum möglich. Damit stellen sich zunehmend auch grundsätzliche Fragen zu Bankenstrukturen und Geschäftsmodellen.

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