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1987 | Buch

Beschäftigung, Ausbildung und Arbeitslosigkeit weiblicher Jugendlicher in Nordrhein-Westfalen

- Entwicklung und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen unter Berücksichtigung ausländischer Erfahrungen -

verfasst von: Udo Scholten

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

Buchreihe : Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
In der ersten Hälfte der 80er Jahre erreichte die Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik das höchste Niveau seit dem Ende des zweiten Weltkrieges. Eine rezessive Wirtschaftsentwicklung, strukturelle Wandlungsprozesse, forcierte Rationalisierung und eine wachsende Zahl jugendlicher Abgänger aus dem Bildungs- und Ausbildungssystem führten zu einer breiten Kluft zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Die Last der Beschäftigungskrise ist dabei nicht gleichmäßig auf alle Arbeitnehmer verteilt. Es kristal1isierten sich Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt heraus, die einem höheren Arbeitslosigkeitsrisiko ausgesetzt sind und die in besonderem Maße von eingeschränkten Erwerbschancen betroffen sind. Allen Deklamationen, rhetorischen und sogar gesetzlichen Bemühungen um die gesellschaftliche Gleichstellung von Mann und Frau zum Trotz finden sich Frauen - neben Jugendlichen, Behinderten, Älteren, Unqualifizierten und Ausländern - in herausragender Position, wenn die Problemgruppen identifiziert werden. Ihre Arbeitslosenquoten sind durchweg höher als die der Männer, die Einkommenssituation und die Chancen für einen beruflichen Aufstieg sind durchweg schlechter.
Udo Scholten
2. Strukturbildungen auf dem Arbeitsmarkt
Zusammenfassung
Mit Beginn der Wirtschaftskrise Ende 1973 ging in der Bundesrepublik eine Phase langanhaltender Prosperität, hoher wirtschaftlicher Wachstumsraten, Vollbeschäftigung und Arbeitskräftemangel zu Ende. Seit 1975 ist die Zahl der Arbeitslosen trotz zwischenzeitlicher Aufschwungtendenzen im Jahresdurchschnitt nicht mehr unter 870.000 gefallen, seit 1980 stieg sie bis auf über 2 Millionen. Auch die 1984 einsetzende konjunkturelle Belebung brachte ungeachtet der 1985 beobachteten und für 1986 wieder erwarteten wachsenden Beschäftigung 1) keine merkliche Entlastung bei den Arbeitslosenzahlen.
Udo Scholten
3. Theoretische Modelle der Frauenerwerbstätigkeit und -arbeitslosigkeit
Zusammenfassung
Die Position von Frauen und Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt ist über Indikatoren wie Berufs-, Ausbildungs- und Qualifikationsstrukturen von Beschäftigten und Arbeitslosen, die Verteilung auf Leistungsgruppen, die sektorale Allokation, die Abhängigkeit von der regionalen Wirtschaftsstruktur, rechtliche und faktische Barrieren beim Zugang zu Berufen und Tätigkeitsfeldern deskriptiv zu erfassen und relativ unstrittig. Versuche, die Determinanten, Ursachenkonstellationen und zugrundeliegenden Handlungsmuster für die schwache Stellung der Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu bestimmen, zu interpretieren und in ein theoretisches Aussagensystem zu integrieren, sind demgegenüber widersprüchlich. Die jeweiligen theoretischen Analysen stehen unter verschiedenen Forschungsperspektiven, betonen jeweils andere Aspekte - was im einen Ansatz substantieller Theoriebestandteil ist, wird im anderen zum additiven Erklärungselement - und sind unterschiedlichen Theorietraditionen verhaftet.
Udo Scholten
4. Struktur und Entwicklung von Beschäftigung, Ausbildung und Arbeitslosigkeit
Zusammenfassung
Die jungen Frauen unter 25 Jahren bilden eine Gruppe mit spezifischen Problemen unter den gesamten weiblichen Arbeitnehmern auf dem Arbeitsmarkt. Doppelbelastungen durch Beruf und Familie sind in dieser Altersgruppe weitaus weniger zahlreich als unter den 25–34-jährigen, Unterbrechungen der Erwerbsarbeit zur Kindererziehung haben zwar als Möglichkeit in der Zukunftsbetrachtung schon ihren Stellenwert, ein konkreter Ausstieg wird jedoch nur bei den älteren Jahrgängen der über 20-jährigen in Betracht gezogen. Tei1zeitarbeit gewinnt gleichfalls erst mit zunehmendem Alter an Bedeutung. Im Vordergrund steht bei dieser Altersgruppe die Berufsausbildung und die nachfolgende Integration in das Berufs- und Arbeitsleben.
Udo Scholten
5. Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und zur Ausweitung des Ausbildungsstellenangebots
Zusammenfassung
Die ungünstige Wettbewerbsposition der Mädchen auf dem Arbeitsmarkt, die Benachteiligung bei der Ausbildungsstellensuche, die geschlechtsspezifische Allokation auf Wirtschaftssektoren und Berufe und die überproportionale Betroffenheit von Arbeitslosikeit ist empirisch belegt und unstrittig. Im folgenden soll überprüft werden, ob das Instrumentarium der öffentlichen Arbeitsmarkt- und Berufsbildungspolitik die benachteiligte Position der weiblichen Jugendlichen bei der Konzeption von Maßnahmen und Programmen berücksichtigt und kompensatorisch gegenzusteuern versucht, oder ob Diskriminierungen auf dem Arbeitsmarkt sich auch in den Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wiederfinden.
Udo Scholten
6. Internationale Erfahrungen mit Programmen und Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit weiblicher Jugendlicher
Zusammenfassung
Die schwache Arbeitsmarktposition der jungen Frauen und ihre überproportionale Betroffenheit durch Arbeitslosigkeit ist kein spezifisch deutsches Phänomen, sondern auch in anderen Ländern in zum Teil noch ausgeprägterer Form zu beobachten. Die Gleichberechtigung und -behandlung von Mann und Frau ist in Europa rechtlich weitgehend sichergestellt und hat in der Bundesrepublik Verfassungsrang. Erklärungen und Übereinkünfte im Rahmen der Vereinten Nationen und der Internationalen Arbeitsorganisation 1) zielen auf die Aufhebung jeglicher Form der Benachteiligung von Frauen, der EWG-Vertrag vom 25. 03.1961 enthielt bereits detaillierte Vorschriften über die Gleichbehandlung von Mann und Frau in der Entlohnung, eine neuere EG-Richtlinie über Lohngleichheit und Gleichbehandlung am Arbeitsmarkt führte auf nationaler Ebene zu Fortschritten in der Antidiskriminierungsgesetzgebung.
Udo Scholten
7. Zusammenfassung
Zusammenfassung
Die Arbeitslosigkeit junger Männer und Frauen in Nordrhein-Westfalen entwickelte sich zwischen 1980 und 1984 nicht im Gleichschritt.
Udo Scholten
8. Schlußfolgerungen
Zusammenfassung
Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit insbesondere weiblicher Jugendlicher sind in ihrer Gesamtheit keinem einheitlichen theoretischen Ansatz zur Erklärung der Arbeitslosigkeit und einem daraus zwingend abgeleiteten und in sich konsistenten Politikkonzept zuzuordnen.
Udo Scholten
Backmatter
Metadaten
Titel
Beschäftigung, Ausbildung und Arbeitslosigkeit weiblicher Jugendlicher in Nordrhein-Westfalen
verfasst von
Udo Scholten
Copyright-Jahr
1987
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-322-88622-4
Print ISBN
978-3-531-03220-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-88622-4