Skip to main content

1993 | Buch

Betriebliche Umweltökonomie

Reader zur ökologieorientierten Betriebswirtschaftslehre (1988 – 1991)

herausgegeben von: Prof. Dr. Eberhard Seidel, Prof. Dr. Heinz Strebel

Verlag: Gabler Verlag

insite
SUCHEN

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführung in die betriebswirtschaftliche ökologische Literatur

A. Einführung in die betriebswirtschaftliche ökologische Literatur
Zusammenfassung
Dem Entwicklungsstand des Themas angemessen, spielt die Erörterung grundlegender Fragen des betrieblichen Umweltmanagements noch immer eine herausragende Rolle. Ihnen ist — mit insgesamt sechs Beiträgen — die erste Abteilung unseres neuen Readers gewidmet.
Eberhard Seidel, Heinz Strebel

Reader-Textteil

Grundlagen und Grundfragen des betrieblichen Umweltmanagements

Unternehmensziel Umweltschutz vor dem Hintergrund internationaler Umweltpolitik
Überblick
  • Der Autor will nachweisen, wie die Maßnahmen eines Großunternehmens zum Schutz der Umwelt eingebettet sind in die Entwicklung des Umweltrechts in den Triade-Ländern Europa, USA und Japan.
  • Der Beitrag beruht auf den Erfahrungen des für den Umweltschutz zuständigen Vorstandsmitglieds.
  • Die Arbeit ist ein Beitrag zur Internationalen Betriebswirtschaftslehre. Sie zeigt die Bedeutung der Umweltstrategie im Rahmen der Unternehmensstrategie auf.
  • Der Autor gibt dem Praktiker aufgrund seiner Erfahrungen Anregungen zur Konzeption der unternehmerischen Umweltpolitik und ihrer organisatorischen Umsetzung.
Ernst-Heinrich Rohe
Konzepte betriebswirtschaftlicher Umweltökonomie vor dem Hintergrund des Rückstandsproblems
Zusammenfassung
Mit einem Aufsatz aus der Feder Heinz Strebeis haben wir die Reihe der “Langbeiträge” in der ersten Ausgabe unseres Informationsdienstes eröffnet. Im folgenden soll er nochmals mit einem wichtigen Beitrag zu einem grundlegenden Thema zu Wort kommen. Unser Informationsdienst begrüßt ihn damit auch ganz offiziell als Vorsitzenden der Kommission Umweitwirtschaft im Verband der Hochschullehrer für Betriebwirtschaft e.V.
Heinz Strebel
Betriebliche Umweltökonomie oder ökologische Unternehmenspolitik?
Zusammenfassung
Mit den folgenden Anmerkungen liefert Prof. Dr. Jürgen Freimann. Hannover, eine Replik auf die Kritik an den alternative Ansätzen der betriebswirtschaftlichen Umweltökonomie durch Prof. Dr. Heinz Strebel, Graz, im FÜB 8/1991. S. 15 ff.
Jürgen Freimann
Ökologische Unternehmungspolitik im Spannungsfeld von Ethik und Erfolg
Fünf Fragen und 15 Argumente
Zusammenfassung
“Umweltschutz im Wertekonflikt” — so lautete das Ausgangsthema des Vortrags, zu dem der Verfasser im Rahmen des Schering-Kolloquiums “Chemie im Jahr 2000” im Frühjahr 1991 eingeladen war. Die Aufgabe war didaktisch nicht einfach: Einem vorwiegend technisch, naturwissenschaftlich oder betriebswirtschaftlich vorgebildeten Publikum, das weniger an “Theorie” als an praktischem Orientierungswissen interessiert war, sollten in einigermassen leicht verständlicher und kurz gehaltener Weise die komplexen Vermittlungsprobleme zwischen Ökologie, Ethik und (erfolgreicher) Unternehmungsführung entschlüsselt, handlungsleitende Perspektiven für die praktische Umsetzung — speziell auch für das mittlere Management — aufgezeigt und “nebenbei” Grunddimensionen eines dafür tragfähigen Verständnisses von moderner Ethik im allgemeinen und von Unternehmensethik im besonderen erklärt werden...
Peter Ulrich
„Unternehmensethik“ im Lichte der ökologischen Herausforderung
Zusammenfassung
Die Frage des Verhältnisses zwischen Wirtschaftswissenschaft und Ethik tritt seit kurzem in verstärktem Maße wieder in den Vordergrund des Interesses.1 Auf dieser Basis werden zunehmend der Begriff “Unternehmensethik” sowie das Problem unternehmerischer Begegnung der ökologischen Herausforderung Gegenstände praktischer Erörterung und wissenschaftlicher Diskussion. Speziell im wissenschaftlichen Bereich sind dabei zum einen Schwerpunkte zu konstatieren, die beide Bereiche parallel zueinander vertiefen2,3 zum anderen solche, bei denen diese Bereiche bereits in wechselseitiger Durchdringung erörtert werden4. Die nachstehenden Darlegungen sollen einen Beitrag zu letztgenanntem Segment liefern.
Gerd Rainer Wagner
Anreize zu ökologisch verpflichtetem Wirtschaften
Zusammenfassung
Der Zustand der natürlichen Umwelt ist mehr als besorgniserregend, er ist unter vielerlei Aspekten katastrophenträchtig. Zum Waldsterben treten das Sterben der Oberflächengewässer (Meere, Seen, Flüsse), die Verschmutzung und Vergiftung des Grundwassers sowie die Anfänge eines großflächigen Bodensterbens. Die drohenden Gefahren einer weltweiten Klimaverschlechterung (Treibhauseffekt, Schaden der stratosphärischen Ozonschicht) überhöhen diese Punkte noch. Die gesamte terrestrische Ökosphäre, die Atmo-, Hydro- und Litosphäre, insbesondere aber die Biosphäre in ihnen, zeigen sich zunehmend im Stande des Verfalls.
Eberhard Seidel

Umweltschutz in Produktionstheorie und Produktionsplanung

Ökologische Aspekte des betrieblichen Leistungsprozesses (I)
Zusammenfassung
Ausgehend von der Überlegung, daß zwischen Ökonomie und Ökologie nicht ausschließlich konfligierende Zielbeziehungen existieren, sondern auch Zielkompatibilitäten auftreten können, zeigt der vorliegende Beitrag Möglichkeiten auf, welche Maßnahmen eine Unternehmung im Rahmen der Elementarfunktionen Beschaffung, Produktion und Absatz hat, ökologischen Anforderungen Rechnung zu tragen. Dabei liegt ein prospektives Unternehmungsverhalten zugrunde, das ökologische Aspekte nicht als Bedrohung, sondern als eine Chance für zukünftige Aktivitäten begreift.
Hans Corsten, Frank Götzelmann
Berücksichtigung des Umweltschutzes in der betriebswirtschaftlichen Produktionstheorie
Zusammenfassung
Der Begriff Umweltschutz bezieht sich auf die natürliche Umwelt als die “Gesamtheit der den menschlichen Lebensraum umfassenden natürlichen Gegebenheiten” (Siebert 1978, S. III). Weil der wirtschaftende Mensch allein schon durch seine Existenz die Umwelt “belastet”, kann Umweltschutz nur relative Umweltschonung bedeuten (Strebel 1984b).
Harald Dyckhoff
Umweltschutz in der betrieblichen Produktionsplanung
Zusammenfassung
In dem folgenden Beitrag wird das Problem des Umweltschutzes aus der Sicht der betrieblichen Produktionsplanung untersucht. Produktionsbedingte Umweltbelastungen werden erfaßt als die Entnahme natürlicher Ressourcen und die Emission von Schadstoffen. Zur Steuerung der Umweltbelastungen-können entweder mengenmäßige Begrenzungen in Form von Emissionsgrenzen, Beschränkungen von Entnahmerechten oder Abgaben bzw. Preise, mit denen Emissionen und die Entnahme natürlicher Ressourcen belastet werden, eingesetzt werden. Bei der Analyse der Auswirkungen derartiger Vorgaben auf die Produktionsplanung wird entsprechend der hierarchischen Struktur zwischen der strategischen und der taktischen Planung unterschieden. Während bei der strategischen Planung die Anpassung an diese Vorgaben durch eine entsprechende Technologiewahl, d. h. Wahl der zu installierenden Verfahren zur Produktion und zur Schadstoffreduzierung, erfolgt, muß die taktische Planung von einer gegebenen technischen Ausstattung des Betriebes ausgehen. Es kann gezeigt werden, daß in beiden Fällen die Steuerung durch mengenmäßige Vorgaben der Steuerung durch Preise äquivalent ist, wenn die Abgaben auf Umweltbelastungen in der Höhe der internen Opportunitätskosten der Beschränkungen der Umweltbelastungen angesetzt werden.
Klaus-Peter Kistner
Entsorgung und Recycling in der betriebswirtschaftlichen Produktions- und Kostentheorie: LEONTIEF-Technologien (I)
Zusammenfassung
Entsorgung von nicht verwertbaren Nebenprodukten, die unvermeidbar und unerwünscht als Kuppelprodukte im Rahmen industrieller Produktionsprozesse anfallen, stellt ein aktuelles und zugleich drängendes Problem dar. Entsprechendes gilt für Recycling von verwertbaren Nebenprodukten. Es soll gezeigt werden, wie sich Entsorgung und Recycling in die betriebswirtschaftliche Produktions- und Kostentheorie integrieren lassen, wobei in diesem Beitrag LEONTIEF-Technologien, in einem später erscheinenden Beitrag dann GUTENBERG-Technologien im Vordergrund stehen.
Werner Dinkelbach, Andrea Piro
Management ökologischer Risiken in der Produktionsplanung
Überblick
  • Bei der Produktion kann es zu regelmäßigen oder plötzlichen Überschreitungen vorgegebener Grenzwerte für Schadstoffe kommen. Ihre Einhaltung ist durch die Produktionsplanung sicherzustellen.
  • Ausgehend von einem Modell der linearen Aktivitätsanalyse zur Produktionsmengenplanung wird gezeigt, wie sich stochastische Schwankungen von Produktionskoeffizienten und Entsorgungskapazitäten integrieren und mit Hilfe des Chance Constrained Programming untersuchen lassen.
  • An einem numerischen Beispiel werden die Auswirkungen unterschiedlicher Sicherheitsniveaus und Grenzwerte auf die Produktionsmenge aufgezeigt. Dabei ergibt sich, daß in weiten Bereichen eine Verschärfung der Umweltschutzanforderungen ohne wesentliche Produktionsverluste möglich ist.
  • Weiter wird ein Planungsmodell zur Erfassung plötzlicher Umweltkatastrophen konstruiert. Dabei läßt sich das Zusammenspiel von strategischer und taktischer Planungsebene durch das Kompensationsmodell der stochastischen Programmierung modellieren.
  • Insgesamt ist der Beitrag ein Beispiel dafür, daß traditionelle Sichtweisen und Verfahren der Betriebswirtschaftslehre fruchtbar auf die Analyse ökologischer Auswirkungen der Produktion angewendet werden können.
Klaus-Peter Kistner, Marion Steven

Innovationen im Dienste des Umweltschutzes

Strategien für die Industrieproduktion
Abfälle eines Herstellungsprozesses können als Rohmaterialien für andere dienen. Auf diese Weise läßt sich ein System industrieller Kreisläufe aufbauen, das Ressourcen spart und die Umwelt entlastet
Zusammenfassung
Technik und Industrie sollen dem Zweck dienen, die Bedürfnisse der Menschen immer besser und kostengünstiger zu befriedigen; das ist der Antrieb für Innovation. Doch technischer Fortschritt schafft auch neue Probleme: Da man die Folgen neuartiger Verfahren nie vollständig vorherzusehen vermag, haben sie oft ebenso überraschende wie unerwünschte Nebeneffekte.
Robert A. Frosch, Nicholas E. Gallopoulos
Entscheidungsschwellen bei Umweltschutzinnovationen
Zusammenfassung
Innovationen sind Neuerungen, die sich am Markt durchsetzen. Sie erschließen und befriedigen Bedürfnisse des Nutzers besser, zweckmäßiger und/oder wirtschaftlicher als zuvor möglich. Die Bedürfnisse können bekannt und artikuliert sein oder aber neu erkannt und erschlossen werden.
Walter H. Goldberg
Innovationsmanagement bei aktivem Umweltschutz in der chemischen Industrie — Bericht aus einem Forschungsprojekt
Zusammenfassung
Das zentrale Problem des Innovationsmanagements besteht darin, die geeignete Form der Arbeitsteilung und der funktionsübergreifenden Steuerung des Innovationsprozesses zu finden. Im einzelnen geht es dabei um die Verbesserung des Innovationsklimas durch Abbau von Innovationswiderständen, die Ausschöpfung des Innovationspotentials und die interdisziplinäre Zusammenarbeit der einzelnen Betriebsfunktionen.2 Bezogen auf das Thema dieses Beitrags dient das Innovationsmanagement dazu, die notwendige interdisziplinäre Zusammenarbeit von Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und Betriebswirten bei der Entwicklung und Durchsetzung von Umweltschutzinnovationen sicherzustellen.
Hartmut Kreikebaum
Technologische Modernisierung der Produktion
Eine Variante präventiver Umweltpolitik
Zusammenfassung
Es ist einigermaßen plausibel, daß man Katastrophen — sofern diese bezüglich Zeitpunkt, Wahrscheinlichkeit und Schadensausmaß nicht vorhersehbar waren oder man ihrem Auftreten nicht die Ursache entzogen hat — mit ad-hoc-Maßnahmen begegnet. Gehören Katastrophen von einem bestimmten Zeitpunkt an zu den sporadischen, aber wiederkehrenden Erfahrungen, so setzen sich individuelle und kollektive Lerneffekte in Verhaltensweisen unterschiedlicher Fristigkeit um, die sich in ihrem Schwerpunkt allerdings zur mittleren und längeren Frist hin verschieben. Dies ist auch für die Umweltpolitik nicht anders gewesen: Bei der Erahnung drohender Katastrophen hat man zu Sofortmaßnahmen gegriffen, die dann in einer späteren Phase durch mittel- und langfristige Programme ergänzt wurden.
Klaus Zimmermann

Rechnerische Grundlagen betriebswirtschaftlicher Umweltpolitik und Umweltrechnungslegung

Ganzheitliche Bilanzierung ist mehr als Ökobilanz
Zusammenfassung
Heutige Produktentwicklungen (Werkstoff- und Verfahrensentscheidungen) unterliegen der Gefahr der einseitigen Überbewertung gesellschaftlich und/oder politisch hochgespielter aktueller Problemkreise, wie Recycling, Müllverbrennung, einzelne Schadstoffe (Dioxine, Asbest u.a.). Für vorausschauende Entscheidungen, die technischen, wirtschaftlichen und umweltlichen Anforderungen ausgewogen ganzheitlich gerecht werden, fehlen derzeit Beurteilungsmethoden.
P. Eyerer, Th. Dekorsy, M. Schuckert
Internes Rechnungswesen und Organisation aus der Sicht des Umweltschutzes
Zusammenfassung
Der Umweltschutz als endogenes Sach- oder Formalziel eines Unternehmens stellt neue Anforderungen an das interne betriebliche Rechnungswesen und die Organisation eines Unternehmens. Ausgehend vom Umweltschutz als betriebswirtschaftliches Problem werden daher in diesem Beitrag die umweltschutzbedingten Anforderungen analysiert, näher spezifiziert sowie Lösungen zur Integration in das interne Rechnungswesen und in die Organisation eines Unternehmens vorgestellt. Im Mittelpunkt der Ausführungen zum internen Rechnungswesen stehen Investitions- und Erlös-Kostenrechnungen unter expliziter Einbeziehung von extern- und ökologieorientierten Umweltschutzmaßnahmen. Die Analyse der Organisationsproblematik konzentriert sich auf die organisatorische Verankerung des Umweltschutzes und auf die Motivation zu umweltbewußtem Verhalten.
Erich Frese, Josef Kloock
Die Rückstellungsrelevanz des neuen Umwelthaftungsgesetzes
Zusammenfassung
In der jüngsten Vergangenheit hat die Bundesregierung das Umwelthaftungsgesetz (UmweltHG)1) verabschiedet, das interessante bilanzielle Aspekte aufweist, die einer ersten Analyse unterzogen werden sollen.
Norbert Herzig, Thomas Köster
Investitionskalküle für Umweltschutzinvestitionen
Zusammenfassung
Zur Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte in Investitionskalkülen muß bereits der Investitionsbegriff so weit gefaßt werden, daß grundsätzlich alle Varianten auch nichtmonetärer Zielsetzungen erfaßbar sind. Adressat der Investitionskalküle ist neben den Unternehmungen auch der Staat, der unterrichtet wird, wie die Betroffenen auf seine umweltpolitischen Maßnahmen reagieren werden. Eingehend werden die möglichen Ziele für Umweltschutzinvestitionen untersucht; die umweltrelevanten Konsequenzen von Investitionen sind teilweise je nach Zielsetzung und Umweltmedium verschieden zu messen. Abschließend werden Bemerkungen zur zielkonformen Berücksichtigung des Umweltschutzes in ausgewählten Investitionskalkülen vorgetragen.
Dieter Rückle
Produktlebenszyklus und Rückstandszyklen
Konzept eines erweiterten Lebenszyklusmodells
Zusammenfassung
Der Produktlebenszyklus dient als Beschreibungsmodell für Kosten- bzw. Umsatzverlauf bei Entwicklung und nach Markteinführung einer Produktart vor dem Hintergrund bestimmter Mengen- und Wertgerüste.
Heinz Strebel, Thomas Hildebrandt

Umweltbewußtsein und Ökonomie in Marketing und Absatz

Produktmanagement zwischen ökologischen Forderungen und ökonomischen Zielen
- Ein Problemaufriß -
Zusammenfassung
Mit der gestiegenen Sensibilität für ökologische Probleme ist es zur allgemeinen Übung geworden, auch Unternehmen Umstellungen auf ökologisch unbedenkliche oder zumindest unbedenklichere Produkte (im folgenden kurz als ,ÖKU-Produkte‘ bezeichnet) zu empfehlen oder direkt abzufordern: Die Unternehmen sollten oder müßten die inklusive Verpackung zu verstehenden Produkte so konzipieren, daß deren Anteile
  • am nicht regenerierbaren Verbrauch von Ressourcen
  • an der Umweltverschmutzung
  • an der Zerstörung ökologischer Systeme (z.B. Öko-System Wald) und ökologischer Kreisläufe (z.B. Wasserkreislauf)
zumindest reduziert werden
Axel Bänsch
Der Einfluß von Ökologie und Marketing auf die Strategien
Zusammenfassung
Der sich in der zweiten Hälfte der 80er Jahre verstärkt abzeichnende Stellenwert des Umweltschutzes für die langfristigen Perspektiven der Wirtschaft hat zu einem tiefgreifenden Prozeß des Umdenkens in Unternehmen, Politik und Gesellschaft geführt. In der staatlichen Umweltpolitik werden verstärkt marktwirtschaftliche Ansätze angedacht, um die bislang dominierenden ordnungsrechtlichen Mechanismen des Umweltschutzes zu ergänzen bzw. zu ersetzen. Für Unternehmen bedeutet dies, die Signale des Marktes in Richtung Umweltschutz richtig zu deuten, durch entsprechendes Handeln einen ökologischen Umbau der Wirtschaft zu ermöglichen und dabei gleichzeitig ihre eigenen Markt- und Entwicklungsziele zu erreichen.
Eberhard Seidel, Heinz Strebel
— Ökologisches Marketing —
Zusammenfassung
In der Praxis erhebt eine wachsende Anzahl von Unternehmen, zumindest im Rahmen der eigenen Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, den Anspruch, “ökologisches Marketing” (Öko-Marketing) zu betreiben. Tagungen und Seminare haben dieses Thema immer häufiger zum Gegenstand und stoßen damit aufzunehmendes Interesse. Und auch Umweltpolitiker empfehlen heute den Unternehmen gerne, sie sollten doch ein “ökologisches Marketing” praktizieren, um die sich hier bietenden Marktchancen wahrzunehmen und zugleich die Umwelt zu entlasten.
Frank Wimmer, Raphaela Schuster
Ökologisches Marketing im Handel
Zusammenfassung
Die wissenschaftliche und praktische Diskussion um die Zusammenhänge zwischen Ökologie und Marketing hat sich in den 80er Jahren stark belebt. Der Glanz des Marketing vor dem Hintergrund einer Wachstumseuphorie der 60er und 70er Jahre ist angesichts drängender Umweltprobleme vielerorts etwas verblichen und gerät sogar in Legitimationsprobleme gegenüber dem Vorwurf, Mitverursacher ökologischer Probleme zu sein. Dies trifft die allgemeine Marketingtendenz der Korisumhypertrophierung durch Bedürfnisstimulierung und viele spezielle Aspekte des Marketinginstrumentaleinsatzes, insbesondere der Produkt- und Verpackungspolitik. Aus der Aufnahme und Vermarktung dieser Kritik sind Konzepte des ökologischen Marketing enstanden.
Ursula Hansen
Verpackungsplanung im Spannungsfeld zwischen ökologischen und ökonomischen Anforderungen an die Verpackung
Zusammenfassung
Dieser Beitrag stellt die vielfältigen ökologischen und ökonomischen Anforderungen an eine Verpackung heraus. Er zeigt dann Möglichkeiten auf, wie im Rahmen eines interaktiven PC-gestützten Planungsprozesses, ausgehend von den an die Verpackungsgestaltung herangetragenen Anforderungen, attraktive Gestaltungsalternativen für Verpackungen generiert und hinsichtlich der Paletten- und Regalnutzung bewertet werden können.
Heinz Isermann
Backmatter
Metadaten
Titel
Betriebliche Umweltökonomie
herausgegeben von
Prof. Dr. Eberhard Seidel
Prof. Dr. Heinz Strebel
Copyright-Jahr
1993
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-90569-7
Print ISBN
978-3-409-13816-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-90569-7