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28.02.2024 | Bilanz | Nachricht | Nachrichten

Union Investment erzielt Rekorde bei Absatz und Betriebsergebnis

verfasst von: Jan F. Wagner

2:30 Min. Lesedauer

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Die Union Investment hat im vergangenen Jahr das Neugeschäft mit Privatkunden kräftig ausgebaut. Allerdings stellte die Fondsgesellschaft eine deutlich schwächere Nachfrage nach grünen Produkten fest.

Die Nettomittelzuflüsse der Privatkunden beim genossenschaftlichen Fondsanbieter Union Investment betrugen im abgelaufenen Jahr 12,2 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 14 Prozent gegenüber 2022 mit 10,7 Milliarden Euro. Es ist der zweithöchste Wert in diesem Bereich nach dem Rekordjahr 2021. Der verwaltete Bestand privater Gelder belief sich auf insgesamt 218,0 Milliarden Euro nach 190,3 Milliarden Euro im Jahrt 2022. 

Am stärksten gefragt waren Rentenfonds. In diesem Bereich verbuchte der Anbieter Zuflüsse von 7,3 Milliarden Euro. 2022 stand hier noch eine Null. Auf dem zweiten Platz standen die Aktienfonds, die insgesamt 5,2 Milliarden Euro an neuen Mitteln aufnahmen (2022: 6,7 Milliarden Euro).

"Union Investment zählte 2023 zu den absatzstärksten Fondsgesellschaften in Deutschland und Europa.  Damit haben wir unsere Marktposition in Deutschland erneut ausbauen können", erklärte Union-Chef Hans Joachim Reinke auf der Jahrespressekonferenz des Unternehmens.

Absatzeinbrüche bei Immo- und ESG-Fonds

Allerdings führte der schwächere Markt für Immobilien in Europa und den USA zu einem Einbruch des Absatzes bei den offenen Immobilienfonds, und zwar von 1,9 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf 0,4 Milliarden Euro im Berichtsjahr. Noch deutlicher war der Einbruch beim Absatz von grünen oder nachhaltigen Produkten. Hier gingen die Nettomittelzuflüsse von 5,6 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,9 Milliarden Euro im Jahr 2023 zurück. 

Nachhaltige Fonds schließen aus ethischen oder ökologischen Gründen Sektoren aus. Diese Eingrenzung der Investmentmöglichkeiten kann unter Umständen zu Renditeneinbüßen führen. Privatkundenvorstand Giovanni Gay schloss jedoch aus, dass die Angst vor Renditeeinbüßen eine Rolle bei der schwächeren Nachfrage gespielt hat. "Nein, das war nicht der Grund. Stattdessen war eine Präferenz der Kunden für andere Assetklassen wie Rentenfonds ausschlaggebend." Für 2024 erwartet Gay eine Stabilisierung der Nachfrage nach grünen Fonds auf dem Vorjahresniveau. Die Union verwaltet 128,7 Milliarden Euro in nachhaltigen Anlagen und ist damit Marktführer in Deutschland. 

Institutionelle Kunden haben spezielle Anforderungen

Mehr Gegenwind verspürte die Fondsgesellschaft bei den institutionellen Kunden. Die Entwicklung sei im vergangenen Jahr von der Verarbeitung der massiven Zinserhöhungen, dem Renditeanstieg auf der gesamten Zinskurve und den Auswirkungen auf sämtliche Anlageklassen in den Portfolios geprägt gewesen, so Reinke. Sinkende Inflationszahlen und die Hoffnung auf erste Zinssenkungen hätten schließlich im vierten Quartal den Absatz belebt. 

So lag der Hauptabsatz 2023 mit 7,2 Milliarden Euro bei Spezialfonds (2022: 12,7 Milliarden Euro). Den institutionellen Publikumsfonds flossen netto 0,2 Milliarden Euro zu (2022: minus fünf Milliarden Euro). Abflüsse von 2,8 Milliarden Euro gab es hingegen bei sonstigen Formaten wie Advisory und Vermögensverwaltung.

"In diesem am Ende versöhnlichen Umfeld haben unsere institutionellen Kunden trotz knapper Risikobudgets und großer Liquiditätsbedürfnisse verstärkt in klassische Fixed-Income-Anlagen investiert", erklärte der Unternehmenschef. Insgesamt lag der Nettoabsatz mit institutionellen Kunden 2023 bei 4,6 Milliarden Euro (2022: 6,8 Mrd. Euro). Der Bestand an institutionellen Geldern betrug zum Jahresende 237,2 Milliarden Euro (2022: 222,8 Mrd. Euro).

Betriebsergebnis steigt um 40 Prozent

Insgesamt führte der starke Fondsabsatz 2023 zu einer Steigerung des Betriebsergebnisses um 40 Prozent auf 974 Millionen Euro. Nach eigenen Angaben ist das das zweitbeste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte.

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