2014 | OriginalPaper | Buchkapitel
Bildbeschreibung. Über die Grenzen von Bild und Sprache
verfasst von : Dr. Gottfried Boehm
Erschienen in: Grenzen der Bildinterpretation
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Der alte Name der Ekphrasis, mehr als zwei Jahrtausende im Gebrauch, lässt an einer Gleichung zwischen der Sprache und den Bildern keinerlei Zweifel aufkommen. Als rhetorische Disziplin oder literarische Gattung zeugt die Ekphrasis von der Bildkraft der Sprache und von ihrer Fähigkeit, Bilder zu erzählen (vgl. Graf 1995, Halsall 1992). Sie gesellt sich anderen kulturellen Phänomenen hinzu, welche Synthesen zwischen verschiedenen Sinnesleistungen ausmünzen, wie das Schauspiel, die Oper, der Tanz u. a. Die lange und verwickelte Geschichte der Ekphrasis beweist, dass das
treffende
Wort gefunden wurde, so sehr sich zwischen Homers Schild des Achilleus, den spätrömischen Eikones des Philostrat, byzantinischen Ekphrasen, Vasaris Rückgriffen und Erneuerungen und der kunsthistorischen Bildbeschreibung bei Winckelmann, Burckhardt oder Panofsky Wandlungen der Funktion und der Struktur eingestellt haben. Bis ins 20.