2012 | OriginalPaper | Buchkapitel
Bildnerisches Gestalten
verfasst von : Prof. Ulf Jonak
Erschienen in: Grundlagen der Gestaltung
Verlag: Vieweg+Teubner Verlag
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Wir wollen uns kaum des Körperschutzes entledigen: Mit Kleidung als zweiter Haut, dem Haus als dritter Haut, dem Mikrokosmos, in dem wir leben (unsere nähere Umgebung), als vierter Haut schützen wir uns, aber offenbaren auch unsere verletzliche Person. Die bequeme, faltenreiche Kleidung, das geräumige Haus, die Distanz zu den Dingen, jeder Griff, jeder Schritt nehmen ein Stück weit Raum in Besitz. Nicht nur das. Der uns nahe, uns umgebende Raumwird zeitweise von uns geprägt, gehört dann zur Person. Wir sagen etwas über uns, mit Blässe oder Bräunung, Creme und Tattoo (der ersten Haut), mit Mütze, Mantel und T-Shirt (der zweiten Haut), mit Wohnung und Hausfassade (der dritten Haut) und mit Gärten und Terrassen, mit Blumenrabatten und Zaun (der vierten Haut). Wir können aber kaum verhindern, dass zumindest zwischen uns und dritte oder vierte Haut auch Unbefugte eindringen. Gestaltung heißt hier denn auch, Raum greifende Distanz und deutliche Schwellen schaffen.