Skip to main content

1996 | Buch

Bodenbewirtschaftung, Düngung und Rekultivierung

verfasst von: Prof. Dr. Franz Schinner, Mag. Renate Sonnleitner

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

insite
SUCHEN

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Bodenqualität
Zusammenfassung
Böden entstehen durch die Verwitterung des Gesteins sowie die Anreicherung und den Ab- und Umbau organischer Materialien unter dem Einfluß physikalischer, chemischer und biologischer Faktoren. Die vier Geosphären, die Hydro-, die Litho-, die Atmo- und die Biosphäre, stehen in diesen aus unbelebten und belebten Komponenten bestehenden Naturkörpern in intensivem Austausch. In Zeiträumen, welche in tausenden von Jahren zu bemessen sind entwickeln sich durch das Zusammenspiel bodenbildender Faktoren unterschiedliche Bodentypen. Die wichtigsten bodenbildenden Faktoren schließen das Ausgangsgestein, das Klima, das Relief, das Wasseregime, die Vegetation, die Bodenlebewesen und menschliche Eingriffe wie Bewirtschaftungsmaßnahmen ein.
Franz Schinner, Renate Sonnleitner
2. Nutzungsform
Zusammenfassung
Die Rodung und Inkulturnahme von Waldstandorten, die Umwandlung von Steppe und Grünland in Ackerland und umgekehrt oder die landwirtschaftliche und touristische Nutzung von Ökosystemen des alpinen und subalpinen Raumes sind Beispiele für Änderungen von Nutzungsformen.
Franz Schinner, Renate Sonnleitner
3. Bodenbearbeitung
Zusammenfassung
Die Bodenbearbeitung verfolgt das Ziel die Luft- und Wasserverhältnisse im pflanzentragenden oberen Bodenbereich zu verbessern sowie das Auftreten von Unkräutern, Ausfallgetreide, Schädlingen und Krankheitserregern zu kontrollieren. Die Einarbeitung von Pflanzenrückständen und Düngern ist eine weitere Funktion der Bodenbearbeitung. Durch die Bodenbearbeitung soll das Bodengefüge im Hinblick auf die nachhaltige Ertragsfähigkeit des Bodens (Bodenfruchtbarkeit) positiv beeinflußt werden. Die Eigenschaften des jeweils betrachteten Bodens bestimmen die Eignung verschiedener Bearbeitungsmaßnahmen zur Verbesserung von Bodeneigenschaften zum Zwecke der pflanzlichen Produktion wesentlich mit.
Franz Schinner, Renate Sonnleitner
4. Bestellungsregime
Zusammenfassung
Die Gestaltung der Feldfruchtfolgen wurde zu einem zentralen Thema der Landwirtschaft und der sie begleitenden Forschung. Eine der jeweiligen natürlichen Standortleistung angepaßte Fruchtfolgegestaltung war einer der entscheidendsten Schritte zur Steigerung der Leistungsfähigkeit ackerbaulich genutzter Flächen. Nach dem Zweiten Weltkrieg und insbesondere mit der Entstehung der Europäischen Gemeinschaft, änderte sich diese Situation. Immer mehr Kulturarten wurden aus dem Anbau verdrängt, die diesbezügliche Zahl wurde zum gegebenen Zeitpunkt mit 40 angegeben (Dambroth 1990). Preis- und Absatzgarantien führten zu einer Konzentration des Anbaues auf nur wenige Arten. Diese Praxis bedingt die Reduktion der organismischen Diversität in Agarökosystemen. Die Frage nach nachteiligen Konsequenzen einer solchen Form der Bewirtschaftung für die nachhaltige Ertragsfähigkeit von landwirtschaftlich genutzten Böden stellte sich.
Franz Schinner, Renate Sonnleitner
5. Düngung
Zusammenfassung
Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung von Böden führt infolge des Entzuges von pflanzlicher Biomasse zur Öffnung von Stoffkreisläufen. Es ist Aufgabe der Düngung, geöffnete Nährstoffkreisläufe zu schließen, wobei durch Zufuhr von Pflanzennährstoffen die Optimierung der Pflanzenproduktion bezüglich Qualität und Quantität langfristig gesichert werden soll. Die Größe der erntebedingten Nährstoffentzüge variiert mit dem Nährstoff und der Pflanzenart. Durch die Gabe von Düngern soll eine räumlich, zeitlich und stofflich optimale Ernährung der Pflanzen erreicht werden. Nährstoffe, welche mit der Ernte abgeführt wurden bzw. an die Atmosphäre und an Wasserkörper verloren gehen sollen durch Düngemittel ersetzt werden. Eine natürlich vorliegende mangelhafte Nährstoffversorgung kann durch gezielte Düngemaßnahmen verbessert werden. Die Düngung strebt die Erhaltung und Erhöhung der Fruchtbarkeit des Bodens an.
Franz Schinner, Renate Sonnleitner
6. Potentielle Düngemittel — Industrie-, Gewerbe- und Siedlungsabfälle
Zusammenfassung
Die Rückführung von in landwirtschaftlichen, häuslichen, gewerblichen und industriellen Abfallen gebundenen Nährstoffen in den Kreislauf der Stoffe ist ein Anliegen der auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Form des Wirtschaftens. Das Sammeln und Kompostieren von Abfällen aus Haushalt, Industrie und Gewerbe stellt einen wertvollen Beitrag zum Abfallmanagement und zur Aufrechterhaltung geschlossener Nährstoffkreisläufe dar. In einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Wirtschaft kommt den Böden sowohl die Funktion als Nahrungs- und Rohstofflieferanten als auch als Senken für organische Abfälle zur Schließung von Stoffkreisläufen zu. Durch die landwirtschaftliche Nutzung von Abfällen können Stoffströme in die Atmosphäre, welche bei Nutzung anderer Entsorgungsmöglichkeiten verstärkt auftreten, reduziert werden.
Franz Schinner, Renate Sonnleitner
7. Kalkung
Zusammenfassung
In humiden Klimaregionen ist die Aufrechterhaltung der Bodenfruchtbarkeit wesentlich von der geeigneten Zufuhr basisch wirkender Stoffe abhängig. Kalkungsmaterialien erhöhen den Gehalt an austauschbaren Basen (Ca, Mg) und begünstigen die Etablierung von chemischen und physikalischen Bodeneigenschaften, welche das Pflanzenwachstum und die Entwicklung von Mikroorganismen fördern. Auf stark verwitterten und basenverarmten Böden wird die Feldfruchtproduktion wesentlich durch die Bodenacidität beschränkt. Die Kalkung stellt für solche Böden eine grundlegende Bewirtschaftungsmaßnahme dar.
Franz Schinner, Renate Sonnleitner
8. Bewirtschaftungssysteme
Zusammenfassung
Die traditionelle Landwirtschaft basiert auf Tierhaltung und Ackerbau. Entsprechend der Natur dieser gemischten Wirtschaft, werden die durch die Pflanzenproduktion entzogenen Nährstoffe durch Hofabfälle und geringere Mengen an externen Mineraldüngern, geeignete Gründüngung und Fruchtwechsel den Böden wieder zugeführt.
Franz Schinner, Renate Sonnleitner
9. Rekultivierung
Zusammenfassung
Die Minimierung der Beeinträchtigung der Umwelt, die erneute Etablierung eines funktionsfähigen Pflanzen-Boden Systems sowie einer ästhetischen Landschaft zählen zu den primären Zielen von Rekultivierungsbeziehungsweise Restaurationsmaßnahmen. Restaurationsmaßnahmen verfolgen das Ziel die strukturellen und funktionellen Eigenschaften eines gestörten Standortes wiederherzustellen bzw. Abfälle, welche bei der Gewinnung von Rohstoffen und Energie sowie bei anderen industriellen Prozessen anfallen in Böden überzuführen, die verschiedenen Nutzungen zugänglich sind. Die im Zuge der Rekultivierung der angeführten Abfälle entstehenden Böden werden als „technogene Böden“ definiert.
Franz Schinner, Renate Sonnleitner
Backmatter
Metadaten
Titel
Bodenbewirtschaftung, Düngung und Rekultivierung
verfasst von
Prof. Dr. Franz Schinner
Mag. Renate Sonnleitner
Copyright-Jahr
1996
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-80184-6
Print ISBN
978-3-642-80185-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-80184-6