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Open Access 2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

Bürger- und Akteursbeteiligung im ländlichen Raum

verfasst von : Vanessa Knobloch

Erschienen in: Von Beteiligung zur Koproduktion

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Mobilitäts- und Nahversorgungsvorhaben im ländlichen Raum verfolgen das Ziel, die Teilhabe der Bevölkerung am täglichen Leben zu verbessern. An solchen Vorhaben können verschiedenste Akteure beteiligt sein. Dieser Beitrag reflektiert Formate der Bürger- und Akteursbeteiligung, die im Projekt iMONA erprobt wurden. Ziel des Projekts war es, Lösungsansätze für alternative Mobilitäts- und Nahversorgungslösungen mit den Anforderungen der Bürger*innen abzustimmen sowie politische und fachliche Akteure mitverantwortlich in das Vorhaben einzubinden.

1 Einleitung

Pressemeldungen zum Stichwort Mobilität zeigen, dass Bürgerbeteiligung in den letzten Jahren immer häufiger – auch im Rahmen von Mobilitäts- und Nahversorgungsprojekten – genutzt wird, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land: „Bürgerbeteiligung zum Kommunalen Mobilitätskonzept“ (Stadt Oberhausen 2019); „Bürgerbeteiligung zum Mobilitätskonzept in der Modellkommune Bergisch Gladbach“ (Zukunftsnetzmobilität NRW 2015); „Modellprojekt zur künftigen Versorgung und Mobilität: Bürgerbeteiligung startet“ (Kreis Görlitz 2016).
Auf Beteiligung setzte auch das Projekt iMONA (intelligente Mobilität und Nahversorgung). Dieser Beitrag zeigt die Methoden der Beteiligung und Zusammenarbeit von Kommune, Zivilgesellschaft und Wissenschaft im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau auf, welche das Ziel hatten, die dortige Mobilitäts- und Nahversorgungssituation zu verbessern. Dabei werden die innerhalb des Forschungsprojekts gewählten Ansätze zur Bürger- und Akteursbeteiligung vorgestellt und reflektiert.
Ziel des Projekts iMONA war die Verknüpfung bestehender und neuer, mit Bürger*innen im Landkreis entwickelter, maßgeschneiderter Ansätze im Mobilitäts- und Nahversorgungsbereich. Damit sollten die Gemeinden im Landkreis Freyung-Grafenau bei der Gestaltung ihrer Zukunft im demografischen Wandel unterstützt und die Teilhabe der Bevölkerung am öffentlichen Leben verbessert werden. Im Verbundvorhaben kooperierten das Landratsamt Freyung-Grafenau und die Technische Universität Dresden, Professur für Kommunikationswirtschaft. Vor Ort waren weitere Akteure sukzessive am Prozess beteiligt u. a. Kommunalpolitiker*innen, Jugend- und Seniorenbeauftragte, Beauftragte für Menschen mit Handicap, Personen, die mit kommunaler Aufgabenerfüllung beauftragt sind, sowie Mobilitäts- und Nahversorgungsdienstleister.
Beteiligung zielt u. a. darauf ab, Bürger*innen in Ideenfindungs- und Entwicklungsprozesse neuer bzw. innovativer Angebote, wie beispielsweise Mobilitäts- und Nahversorgungsdienstleistungen, einzubinden (vgl. Nanz und Fritsche 2012, S. 10). Bürger*innen als Nutzende solcher Dienstleistungen haben bestimmte Anforderungen an sie. Formate wie Bürgerdialoge stellen dabei eine Möglichkeit dar, Bürger*innen zu aktivieren und mit ihnen ins Gespräch zu kommen, um diese Nutzer*innenanforderungen zu identifizieren. Diesem Beitrag liegt die Annahme zugrunde, dass Nutzer*innenanforderungen auf menschlichen Bedürfnissen beruhen. Nutzende reagieren umso positiver auf eine mögliche Lösung, je stärker ihre Bedürfnisse und somit Anforderungen erfüllt werden (vgl. Hermann und Huber 2013, S. 196 ff.). An dieser Stelle setzte das Forschungsprojekt iMONA an. Im Projekt wurden Beteiligungsformate erprobt und untersucht, die bei der Erarbeitung von Mobilitäts- und Nahversorgungskonzepten zum einen als Datenerhebungsinstrument genutzt werden und zum anderen der Ideenfindung sowie der aktiven Beteiligung von Bürger*innen am Vorhaben dienen sollten.
Der Einbezug politischer Akteure und fachlicher Expert*innen in den Prozess bot eine Möglichkeit, die mit den Bürger*innen besprochenen Ideen zielgerichtet umzusetzen. Mittels Expert*inneninterviews und einer Vernetzungsveranstaltung wurden im Projekt die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung reflektiert, Handlungsbedarfe identifiziert und Umsetzungsstrategien besprochen.
In diesem Beitrag wird betrachtet, wie Beteiligung funktionieren kann, um zum einen Bürger*innen in die Entwicklung neuer Ansätze einzubeziehen und zum anderen Akteure vor Ort für die Umsetzung zu gewinnen. Der Beitrag fokussiert Beteiligungsformate, die im Projekt iMONA erprobt wurden. Dafür werden zunächst die Situation der Mobilität und Nahversorgung im ländlichen Raum und speziell für den Untersuchungsraum Freyung-Grafenau beschrieben und das Projekt iMONA vorgestellt (vgl. Abschn. 1.1). Im Anschluss erfolgt eine theoretische Betrachtung von Beteiligungsformaten (vgl. Abschn. 1.2). Kap. 2 stellt darauf aufbauend dar, wie Methoden der Aktivierung, Konsultation und Mitsprache von Bürger*innen im Projekt konkret umgesetzt wurden. In Kap. 3 wird das methodische Vorgehen auf der Akteursebene behandelt, um den Stellenwert der Zusammenarbeit im Verbund zu betonen. Kap. 4 ordnet die diskutierten Sachverhalte als Fazit in einen Gesamtzusammenhang ein.

1.1 (Intelligente) Mobilität und Nahversorgung im Landkreis Freyung-Grafenau

In vielen ländlichen Räumen besteht kaum Mobilitätsvielfalt. Der eigene Pkw ist häufig unerlässlich (vgl. Wehmeier und Koch 2010, S. 462; Knie 2005). Es steht meist nur ein begrenztes ÖPNV-Angebot zur Verfügung. Aufgrund steigender Abwanderungen sinkt die Bevölkerungsdichte, und die noch bestehenden Fahrten im ÖPNV können immer schwieriger gebündelt werden (vgl. Miosga 2015; BMEL 2019, S. 9). Die Erreichbarkeit zentraler Orte wird für die Bevölkerung zunehmend schlechter. Zugleich geht mit der Schließung von Geschäften das ohnehin begrenzte Angebot an Gütern des täglichen Bedarfs weiter zurück (vgl. Küpper 2011, S. 153; Zibell et al. 2018, S. 45). Allen voran besteht diese Einschränkung für Personen, denen kein Pkw zur Verfügung steht oder die diesen nicht (mehr) bedienen können (vgl. Wehmeier und Koch 2010, S. 457; Kuhlicke und Petschow 2005, S. 39).
Lösungsansätze für diese Herausforderungen im ländlichen Raum gibt es zur Genüge: Bürgerbusse, Mitfahrbänke, online-organisierte Mitfahrgelegenheiten, rollende Supermärkte oder Lieferdienste uvm. (vgl. u. a. Steinrück und Küpper 2010; Burmeister 2010; Knorr und Lelanz 2018; Becker und Blees 2020; Dorner und Berger 2017). Die Herausforderung besteht darin, das für die jeweilige Region und die zugehörigen Bewohner*innen passende Angebot zu identifizieren und umzusetzen.
Eine fehlende Mobilitätsvielfalt sowie teils geringe Dichte an Nahversorgungsangeboten prägen auch die Modellregion Landkreis Freyung-Grafenau im Projekt iMONA. Eine flächendeckende Mobilitäts- und Nahversorgungslösung für den gesamten Landkreis zu implementieren, war jedoch im Projekt weder möglich noch angestrebt, denn die einzelnen Gemeinden im Landkreis weisen unterschiedliche Ausgangsbedingungen auf. Teilweise herrschen sogar zwischen den einzelnen Ortschaften innerhalb einer Gemeinde Unterschiede: Während einige Orte über ein gut funktionierendes, ausreichendes Nahversorgungsangebot verfügen, gibt es in anderen Orten keinen einzigen Nahversorger.
Der Grundsatz des Projekts lautete daher, differenzierte, kleinteilige und an die lokalen Bedingungen angepasste Lösungsansätze für Mobilität und Nahversorgung intelligent zu kombinieren, wie es auch bspw. Merlin und Bickert 2020 und Schlump 2018 vorschlagen. Intelligent meint dabei, Ansätze nicht unter dem Gedanken der Konkurrenz zu betrachten, sondern vielmehr gegenseitige Synergien zu nutzen und Lösungen aufeinander abzustimmen. Einzelne Lösungen sollen somit in ein Gesamtsystem eingebettet werden. Ein Beispiel hierfür ist eine Kombination aus Linien- und Rufbussen (vgl. BMVI 2016, S. 23; Mager 2017, S. 218). Beide Angebote profitieren voneinander, wenn auch nicht immer im Sinne der Wirtschaftlichkeit (vgl. Steinrück und Küpper 2010, 2011, S. 160 ff.). Rufbusse sind nur ein Beispiel aus einer Vielzahl alternativer Mobilitätsformen und Nahversorgungsangebote, die den ländlichen Raum attraktiver machen können. Im Projekt iMONA stellte sich hierbei die Frage, ob die Bürger*innen Angebote wie Rufbusse, Mitfahrbänke oder rollende Supermärkte als sinnvoll erachten und nutzen würden oder diesen vorrangig Skepsis entgegengebracht wird. Zudem sollte untersucht werden, wie eine Verknüpfung verschiedener Angebote erfolgen kann, um die Bedarfe der Bevölkerung bestmöglich zu erfüllen.
„Raumentwicklung […] findet eher Akzeptanz, wenn die Aushandlungsprozesse auf einer breiten Partizipation der Akteur_innen und der Bevölkerung basieren und nicht von oben angeordnet werden“ (Miosga 2015, S. 92). Neue Ansätze und Lösungen müssen somit den Bedürfnissen und Anforderungen der Einwohner*innen einer Kommune an Dienstleistungen gerecht werden, um genutzt zu werden. Aus diesem Grund verfolgt das Projekt iMONA einen partizipativen Ansatz, um die Beteiligung der Bevölkerung am Entscheidungs- und Entwicklungsprozess alternativer Mobilitätslösungen in den Gemeinden zu stärken und damit die Wahrscheinlichkeit der Akzeptanz der Lösungen durch die Bürger*innen zu erhöhen.
Zu Beginn des Projekts wurden Leuchtturm-Regionen identifiziert, innerhalb derer Ideen und Lösungsansätze gesammelt und vereinzelt die Umsetzung erprobt wurden. Hierzu wurden die Gemeinden Haidmühle, Mauth und Neureichenau gewählt. Ihre Auswahl basierte auf der Überlegung, überdurchschnittlich schlecht angebundene Regionen zu betrachten, u. a. ist die Anbindung an die größeren Städte, vor allem am Wochenende, unzureichend bzw. teils nicht vorhanden. Hier erschien der Handlungsbedarf am größten. Diese Situation wurde durch die jeweilige Randlage der ausgewählten Regionen im Landkreis sowie die dispersen Siedlungsstrukturen und die Gebirgslage verstärkt.

1.2 Beteiligung von Bürger*innen und Akteuren

In diesem Abschnitt wird das zugrunde liegende Verständnis von Bürger- und Akteursbeteiligung dargestellt. Nach Märker und Wehner (2014, S. 60) umfasst Bürgerbeteiligung vor allem den „informierte[n] und fachliche[n] Austausch zu Fachfragen mit Bürgerinnen und Bürgern“. Nanz und Fritsche (2012, S. 10 f.) sprechen von innovativen Formen, die neben politischen Verfahren wie Volksentscheiden seit den 1990er-Jahren zunehmend genutzt werden. Diese innovativen Ansätze lassen sich vornehmlich durch eine frühe Einbeziehung der Bürger*innen in den Ideenfindungs- und Entscheidungsprozess charakterisieren. Beispiele stellen Bürgerkonferenzen oder Szenario-Workshops dar (vgl. Nanz und Fritsche 2012, S. 36 ff.). Art und Ausmaß der Beteiligung können dabei variieren: von einfachen Informationsveranstaltungen über Beteiligungsprozesse als Mittel der Ideenfindung bis hin zum Bürgerengagement, bei dem Bürger*innen selbst aktiv werden, wie etwa bei einem ehrenamtlich organisierten Bürgerbusverein. In der Literatur finden sich verschiedene Stufenmodelle, die solche Methoden nach ihrer Beteiligungsintensität kategorisieren (vgl. u. a. Arnstein 1969; Nanz und Fritsche 2012; IFOK und FÖV 2019). Abb. 1 zeigt die diesem Beitrag zugrunde liegenden Stufen der Bürgerbeteiligung. Von der Information auf der ersten Stufe über die Konsultation auf der zweiten Stufe bis zur Mitsprache auf der dritten Stufe nimmt die Intensität der Beteiligung zu. Diese drei Stufen werden in diesem Beitrag anhand von Beispielen aus dem Projekt iMONA behandelt. Die Stufe der Information wurde vor allem dazu genutzt, Bürger*innen zu aktivieren und für das Vorhaben zu gewinnen. Sie diente aber auch dazu, das Bewusstsein für Themen rund um Mobilität und Nahversorgung vor Ort zu stärken. Die Stufen der Konsultation und Mitsprache dienten im Projekt in Form von Workshops und Befragungen dazu, Anforderungen zu identifizieren und einen gemeinsamen Gestaltungsprozess anzuregen. Die vierte Stufe umfasst die Mitwirkung und die fünfte Stufe die delegierte Macht. Diese beiden letztgenannten Stufen sind für diesen Beitrag nicht relevant, da sie über die reine Aktivierung und Beteiligung hinausgehen und die Kooperation und Koproduktion adressieren.
Die Wahl einer konkreten Methode im Beteiligungsprozess hängt von zahlreichen Bedingungen ab. Neben dem Ziel der Beteiligung spielen nach Nanz und Fritsche (2012, S. 25) hierbei vor allem die Teilnehmer*innenzahl und die Dauer eine entscheidende Rolle. Thewes et al. (2014, S. 2) plädieren dafür, konkrete Qualitätskriterien für die Auswahl einer Methode zugrunde zu legen, wobei vor allem auf eine repräsentative Zusammensetzung der Teilnehmer*innenstruktur geachtet werden sollte.
Um Lösungen gemeinschaftlich mit den Bürger*innen zu entwickeln, ist von Anfang an ein partizipativer Ansatz anzustreben (vgl. Nanz und Fritsche 2012, S. 36 ff.). Dieser Ansatz wurde auch in iMONA verfolgt. Um die mit der Bevölkerung entwickelten Ideen perspektivisch auch umsetzen zu können, wurden zusätzlich Formate der Akteursbeteiligung angewendet.
Akteursbeteiligung umschreibt im Verständnis des Projekts iMONA den Einbezug von Entscheidungsträger*innen und regionalen Akteuren und zielt auf ein Agieren im Verbund im Landkreis Freyung-Grafenau ab. Die Notwendigkeit einer intensiven Zusammenarbeit zwischen einzelnen Akteuren, um gemeinsam an Mobilitätslösungen zu arbeiten, betonen diverse Studien (u. a. Neu 2007, S. 37; Korn et al. 2017, S. 216). Herget und Hunsicker (2014, S. 65) fordern zudem mehr Offenheit in der fach- und branchenübergreifenden Zusammenarbeit. Es bedarf dafür eines „Akteursmanagements mit Fingerspitzengefühl“ im Projektmanagement bzw. in der Projektleitung.
Von erfolgreicher Beteiligung kann gesprochen werden, wenn es gelingt, verschiedene Interessengruppen auf Bürger*innen- und Akteursebene zu aktivieren und fortlaufend in den Ideenfindungs-, Mitgestaltungs- und Umsetzungsprozess einzubeziehen. Nur so können Anforderungen aller Betroffenen bei der Gestaltung von Ansätzen mitbedacht werden. Verschiedene Sichtweisen müssen dabei in das Vorhaben integriert und für eine gemeinsame Lösung kombiniert werden. Die folgenden Kapitel zeigen das Vorgehen im Projekt iMONA, um dieses Ziel zu erreichen.

2 Erfahrungen aus der Bürgerbeteiligung

Die folgenden Abschnitte greifen die in Abschn. 1.2 aufgeführten Stufen der Beteiligung auf. Dabei werden ausgewählte im Projekt iMONA durchgeführte Methoden zur Information (siehe Abschn. 2.1) sowie zur Konsultation und Mitsprache (siehe Abschn. 2.2) vorgestellt. Informationen dienten vorrangig als Aktivierungsinstrument für die Teilnahme an Beteiligungsformaten. Anschließend kamen Methoden der Konsultation und Mitsprache – Bürgerdialoge sowie Haushaltsbefragung – zum Einsatz. Diese Methoden wurden im Projekt mit dem Ziel ausgewählt, die Mobilitäts- und Nahversorgungssituation im Landkreis zu untersuchen sowie passende Lösungsansätze zu entwickeln. In Abschn. 2.3 werden die Chancen und Herausforderungen der Beteiligungsprozesse reflektiert.

2.1 Information und Aktivierung

Im Vorhaben iMONA wurden unter Information Instrumente verstanden, die vorrangig der Aktivierung der einzelnen Bürger*innen dienen sollten. Mit dem Ziel, sie zunächst über das Projekt und Vorhaben zu informieren, wurden zum Projektstart Pressemeldungen in den lokalen Zeitschriften sowie auf der Webseite des Landratsamts veröffentlicht. Diese beinhalteten einen ersten Aufruf, sich aktiv am Prozess zu beteiligen.
Um im nächsten Schritt Teilnehmer*innen für die geplanten Bürgerdialoge zu aktivieren, wurden weitere Maßnahmen ergriffen. In der Gemeinde Haidmühle (vgl. Abschn. 2.2) wurde bspw. direkt vor Ort auf das Vorhaben und damit verbundene Veranstaltungen aufmerksam gemacht. Neben Flyern, Plakaten und Einträgen im Gemeindeblatt wurden Bürger*innen durch die persönliche Ansprache der Projektleiterin aktiviert.
Um möglichst viele Bewohner*innen anzusprechen, wurden je Gemeinde zwei Bürgerdialoge angesetzt. Um den Teilnehmer*innen zudem einen kurzen Weg zu ermöglichen, wurden Veranstaltungsorte in den größten Ortschaften der Gemeinden gewählt. Im Ort Haidmühle (437 Einwohner) nahmen bspw. 14 Personen und in Bischofsreut (421 Einwohner) sechs Personen an den Bürgerdialogen teil. In Bischofsreut wurden vorab weniger persönliche Gespräche geführt. Dieser Umstand lässt vermuten, dass viele Personen zunächst für das Thema sensibilisiert werden mussten. Die vermehrte direkte Ansprache im Ort Haidmühle hatte eine höhere Teilnehmer*innenzahl zur Folge, was darauf hindeutet, dass es einer persönlichen Aktivierung für ein solches Vorhaben bedarf.
Mit dem Ziel, ein Stimmungsbild aller Gemeindebewohner*innen zu den in den Bürgerdialogen entwickelten Ansätzen einzuholen, wurden zudem Haushaltsbefragungen in den Gemeinden durchgeführt (vgl. Abschn. 2.2). Die Bereitschaft zur Teilnahme an den Haushaltsbefragungen hing stark vom gewählten Kanal ab. Während sich nur wenige Personen dazu entschieden, online an der Befragung teilzunehmen, konnte über eine Postwurfsendung, mittels derer der Fragebogen analog ausgefüllt werden konnte, eine höhere Beteiligung erzielt werden. Der Postwurfsendung lagen zusätzliche Informationen zum Projekt bei.

2.2 Konsultation und Mitsprache

Unter Konsultation sind im Verständnis des Projekts Ansätze gemeint, die vorrangig darauf abzielen, Bürger*innen oder Akteure zu Wort kommen zu lassen, um Informationen zu sammeln und ein Stimmungsbild ableiten zu können. Mitsprache umfasst Methoden, die es erlauben, Personen konkret in den Ideenfindungsprozess zu integrieren und ihre Aussagen im weiteren Vorgehen zusammen zu diskutieren. Wichtig war dieses Vorgehen, um den Bürger*innen zu zeigen, dass sie aktiv in den Prozess einbezogen und dabei ernst genommen werden.
Die folgenden Abschnitte zeigen die Methoden zur Konsultation und Mitsprache der Bürger*innen in den Gemeinden Haidmühle, Mauth und Neureichenau auf. Dort wurden Bürgerdialoge und Haushaltsbefragungen durchgeführt.

2.2.1 Bürgerdialoge in den Gemeinden Haidmühle und Mauth

In den Gemeinden Haidmühle und Mauth wurden jeweils zwei Bürgerdialoge durchgeführt. Dieser Abschnitt beschreibt exemplarisch das Vorgehen in der Gemeinde Haidmühle. Abb. 2 zeigt das Konzept und konkrete Vorgehen bei den Veranstaltungen. Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung des Projekts wurden in einer ersten Beteiligungsrunde die aktuelle Situation vor Ort zusammen mit den Bürger*innen skizziert und Handlungsbedarfe identifiziert. Die zweite Beteiligungsrunde zielte darauf ab, konkrete Lösungsansätze zu diskutieren.
Das Ziel der ersten Runde bestand darin, die Anwesenden unter dem Leitspruch „Jetzt sind Sie gefragt“ zunächst zu ermutigen, über die aktuelle Situation zu sprechen. In der ersten Beteiligungsrunde wurden dafür die folgenden Fragen gestellt:
  • Welche Themen der Mobilität in Ihrer Gemeinde bewegen Sie?
  • Welche Probleme treten auf, wenn Sie kein eigenes Auto zur Verfügung haben?
  • Welche Herausforderungen sehen Sie zur Erhaltung und attraktiven Angebotsgestaltung der Mobilität in der Gemeinde Haidmühle für die nächsten Jahre?
Um in der zweiten Beteiligungsrunde Lösungsansätze zu erarbeiten, sollten die folgenden Fragestellungen zu einer Diskussion anregen:
  • Was würden Sie außer dem eigenen Fahrzeug oder Linienbus nutzen? Was ist außer dem eigenen Fahrzeug oder Linienbus vorstellbar?
  • Auf welche Stärken können wir bauen?
  • Wo würden Sie mitmachen?
Die Teilnehmer*innen sammelten in den Veranstaltungen neue Ideen, diskutierten erste Lösungsvorschläge und brachten zum Teil auch ihren Unmut gegenüber der aktuellen Situation zum Ausdruck. Das Projektteam erhielt zahlreiche Einblicke in die vorherrschende Lage (u. a. Situation des ÖPNV, fehlende Alternativen, begrenzte Gemeindemittel, Funklöcher) der Gemeinde sowie in die Bedürfnisse und Anforderungen der Bürger*innen.
Ein wenige Wochen später stattfindender weiterer Bürgerdialog in der Gemeinde hatte zum Ziel, die Lösungsansätze der ersten Bürgerdialoge zu vertiefen und in Zusammenarbeit mit den Bürger*innen auszugestalten. Da vorab organisierte Mitfahrgelegenheiten als alternatives Mobilitätsangebot favorisiert wurden, lag der Fokus der Veranstaltung auf der Gestaltung der Bedienoberfläche einer digitalen Suche-Biete-Plattform, die webbasiert oder als App umgesetzt werden kann. Gestalterische und spielerische Elemente wie eine Tabletvorlage wurden bereitgestellt, um diese Anwendung greifbarer zu machen. Zudem wurde die Plattform durch die anwesenden Bürger*innen um den möglichen Anwendungsfall einer Mitnahme von Gütern ergänzt. Deutlich wurde, dass eine Suche-Biete-Plattform an die jeweilige Situation in der Gemeinde angepasst werden muss und zudem eine Kombination aus einem analogen und einem digitalen System anzustreben ist. Um diese Ideen allen Gemeindebewohner*innen zugänglich zu machen, folgte eine Haushaltsbefragung.
In der Gemeinde Mauth wurde im Rahmen der Bürgerdialoge als Lösungsansatz die Idee eines Gemeindebusses entwickelt, der den innergemeindlichen Verkehr stärkt und durch die Gemeinde organisiert wird. Die Gemeinde hatte sich von Anfang an beteiligt und somit das Vorhaben unterstützt. Das Projektteam stand bereits vor den Workshops mit dem Bürgermeister in regem Austausch. Neben der Thematik der Mobilität wurde in der Gemeinde Mauth zudem verstärkt der Fokus auf die Nahversorgung gerichtet. Der Gemeindebus sollte auch als Möglichkeit dienen, die Nahversorger vor Ort zu erreichen.

2.2.2 Haushaltsbefragungen in den Gemeinden Haidmühle, Mauth und Neureichenau

Da die Teilnehmer*innen der Workshops nur einen Ausschnitt der Bevölkerung repräsentierten, entschied sich das Projektteam im nächsten Schritt im Rahmen quantitativer Haushaltsbefragungen für eine Befragung der Bevölkerung. Ziel war es, die in den Bürgerdialogen besprochenen Ideen allen Gemeindebewohner*innen vorzustellen und ggf. weiterzuentwickeln. Zudem wurde die Befragung dafür genutzt, weitere Erkenntnisse über die Mobilitäts- und Nahversorgungssituation sowie das Verkehrsmittelwahlverhalten in den Gemeinden zu erlangen.
In der Gemeinde Haidmühle wurden durch eine Postwurfsendung Fragebögen an die 846 Haushalte der Gemeinde verteilt. 132 Personen nahmen an der Befragung teil. Inhalt der Befragung war neben der Wahrnehmung der aktuellen Mobilitäts- und Nahversorgungssituation in der Gemeinde und im Landkreis auch die Bewertung des in den Workshops erarbeiteten Konzepts der Suche-Biete-Plattform für Mitfahrgelegenheiten und die Mitnahme von Gütern. Die Bewertung der Plattform durch die befragten Bürger*innen fiel nicht eindeutig aus (vgl. Abb. 3). Während sich 43 % ein solches Angebot grundsätzlich vorstellen können, gab ein Anteil von 35% der Befragten eine neutrale Bewertung ab. Über 22 % nahmen zudem eine negative Bewertung vor – diese Personen können sich nicht vorstellen, dass diese Lösung für die Gemeinde funktioniert (vgl. Abb. 3). Hier zeigte sich, dass diese Ergebnisse nur bedingt den Resultaten aus den Workshops entsprachen. Die Kombination verschiedener Beteiligungsformate erweist sich somit als wertvoll, um ein umfassenderes Stimmungsbild in der Gemeinde zu erlangen.
In der Gemeinde Mauth wurde im Anschluss an die Bürgerdialoge ebenfalls eine Haushaltsbefragung durchgeführt. In den Bürgerdialogen entstand die Idee für einen Gemeindebus in Mauth, der hauptamtlich betrieben und von der Gemeinde organisiert werden soll. Mithilfe der Haushaltsbefragung wurden die genauen Bedarfe der Bevölkerung wie u. a. mögliche Wegestrecken und Fahrtzwecke ermittelt. Von den 1284 angeschriebenen Haushalten in Mauth beteiligten sich 264 Bürger*innen. Zusätzlich zur Datenerhebung der konkreten Ausgestaltung (u. a. Lage der Haltestellen) wurde die Einstellung gegenüber dem Gemeindebuskonzept erfasst. Ein Großteil der Befragten (89%) bewertete den Bus positiv und stimmte somit den Ideen aus den Bürgerdialogen zu. Weniger als 5 % der Befragten bewerteten die Idee für einen Gemeindebus negativ.
In Neureichenau wurde ein anderes Vorgehen gewählt als in den Gemeinden Haidmühle und Mauth. Hier wurde eine Haushaltsbefragung durchgeführt, ohne zuvor Bürgerdialoge absolviert zu haben. Grund für diesen abweichenden Ablauf war eine vorab durchgeführte Zukunftswerkstatt mit lokalen Akteuren und Expert*innen des Landkreises (vgl. dazu Abschn. 3.2). Dort wurden zwei Grobkonzepte für einen Bürgerbus sowie ein Mitfahrbank-System von lokalen Akteuren und Gemeindevertreter*innen entwickelt und diskutiert. Diese Konzepte sollten anschließend innerhalb der Bevölkerung auf Akzeptanz geprüft werden. Ziel der Befragung war, neben der Bewertung der konzipierten Lösungsansätze auch eine Bestandsaufnahme der Mobilitäts- und Nahversorgungssituation der Gemeinde zu erhalten. Über eine Postwurfsendung wurden 2240 Haushalte adressiert. Der Rücklauf lag bei 359 auswertbaren Fragebögen. In Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren wurde anschließend auf Grundlage der Haushaltsbefragung (u. a. ermittelte Wegezwecke und Routen sowie qualitative Auswertung offener Fragen) an einer Umsetzung des Mitfahrbank-Systems sowie eines Bürgerbusses gearbeitet.

2.3 Reflexion der Bürgerbeteiligung

Nachfolgend werden die gewählten Formate der Bürgerbeteiligung reflektiert. Dabei werden Erfahrungswerte aus der Projektarbeit von iMONA aufgezeigt.

2.3.1 Bürger*innen als Expert*innen vor Ort befragen und einbeziehen

Die Bürgerdialoge als Komponente der Konsultation und Mitsprache haben sich als wertvoll für das Projekt herausgestellt, um die Mobilitätssituation und damit einhergehende Mängel aus Bevölkerungssicht zu identifizieren. In den Bürgerdialogen konnten in kleinen Gruppen einzelne Aspekte detailliert diskutiert werden. Das individuelle Vorgehen in den einzelnen Gemeinden erwies sich als sinnvoll. In den Gemeinden wurden dadurch abweichende Ausgangsbedingungen und Ideen für Mobilitätslösungen sichtbar. Teils wurden sehr verschiedene Ansätze diskutiert, wie die Mobilitätssituation innerhalb der jeweiligen Gemeinde, aber auch im Landkreis verbessert werden könnte. Dies verdeutlicht, dass der Ansatz, lokal angepasste Beteiligungsformate anzuwenden, um spezifische Lösungsansätze zu entwickeln, sinnvoll ist, da die lokalen Bedingungen sowie die Bedarfe der einzelnen Gemeinden und ihrer Bürger*innen sehr verschieden sein können. Nur durch die Beteiligung der Bürger*innen – den Expert*innen vor Ort – konnten diese Unterschiede identifiziert werden.

2.3.2 Methodenmix zur Ideenvalidierung wählen

Die Haushaltsbefragungen erwiesen sich als ein sinnvolles Instrument, um zu prüfen, ob die in den Bürgerdialogen entwickelten Lösungsansätze auch für die restliche Bevölkerung der Gemeinden einen vielversprechenden Ansatz darstellen. In einem Beteiligungsprozess sollte stets geprüft werden, ob Ideen und Ansätze, die in Kooperation mit den anwesenden Bürger*innen entwickelt wurden, auch vom Großteil der Bevölkerung getragen werden (vgl. Thwele et al. 2014). Dies ist gerade dann von Bedeutung, wenn Ergebnisse wie im Fall von iMONA gemessen an der Gesamtbevölkerung nur mit einem Bruchteil von Personen erarbeitet wurden. Daher war es wichtig, verschiedene Ansätze zu wählen, um Ergebnisse zu prüfen und einen möglichst hohen Anteil der Bevölkerung durch solch einen Methodenmix zu erreichen. Das gekoppelte Vorgehen aus Bürgerdialogen und Haushaltsbefragung hat sich bewährt. Dadurch konnten die Ideen in kurzer Zeit an alle Gemeindebewohner*innen vermittelt und ggf. kommentiert werden. Zudem wurden mögliche akzeptanzhemmende Faktoren im Zuge der Befragung ermittelt.

2.3.3 Anforderungen der Bürger*innen identifizieren

Aus den vorgestellten Beteiligungsformaten konnten zahlreiche Bedürfnisse der Bürger*innen sowie deren Anforderungen an Mobilitäts- und Nahversorgungsdienstleistungen identifiziert werden. Eine Auswahl soll an dieser Stelle aufgezeigt werden, um im Rahmen dieses Beitrags sichtbar zu machen, welches Wissen aus solchen Methoden resultieren kann. Das große Potenzial der Bürgerbeteiligung für einen Erkenntnisgewinn wird dadurch sichtbar.
Als konkrete Anforderung konnte bspw. der Wunsch nach einer zufriedenstellenden Informationsbereitstellung und -vermittlung identifiziert werden. Diesem wohl häufig unterschätzen Punkt muss aus Bürger*innensicht eine größere Bedeutung zukommen. Ohne das Wissen über bestimmte Lösungen können durchdachte und gut funktionierende Angebote nicht genutzt werden, da sie schlichtweg nicht bekannt sind. Dies gilt gleichermaßen für traditionelle Dienstleistungen wie dem Linienbus als auch für die alternativen Lösungsansätze. Zudem wurde in den Bürgerdialogen sichtbar, dass gewisse Ansätze durch die Bürger*innen nach einer kurzen inhaltlichen Beschreibung schneller auf Zuspruch stießen. Zudem priorisieren die Bürger*innen Dienstleistungen, die möglichst viel Eigenständigkeit gewährleisten. Beispielsweise war dem Großteil eine Dienstleistung lieber, die die Bürger*innen weiterhin zum Supermarkt bringt, als Lieferdienste.

2.3.4 Bürger*innen für gemeinschaftliches Handeln bei Zukunftsthemen sensibilisieren

Sowohl die Bürgerdialoge als auch die Haushaltsbefragungen dienten im Verlauf des Vorhabens zur kontinuierlichen Verteilung von Informationen zu den Themen Mobilität und Nahversorgung an die Bevölkerung. Personen wurden auf diesem Weg zunehmend für die Themen sensibilisiert. Zudem wurde sichtbar, dass durch die Bürgerbeteiligung die Identifizierung mit dem Projekt und das Wir-Gefühl der Kommune gestärkt werden können. Letzteres ist wertvoll, um eine Fortführung von gemeinschaftlich getragenen Lösungen über den Projektförderungszeitraum hinaus zu sichern. Viele Personen kamen bspw. auch zum zweiten Termin in der Gemeinde Haidmühle, in der die Plattformoberfläche gestaltet wurde, um weiter mitzuwirken. Ziel des Projektteams war es, Bürger*innen ernst zu nehmen und ihnen zuzuhören, in dem sie aktiv einbezogen werden.

2.3.5 Politischen Diskurs über die Ergebnisse anregen

Durch das gewählte Vorgehen konnten zudem Informationen für politische Akteure generiert werden. Als Beispiel kann hier genannt werden, dass nach der jeweiligen Haushaltsbefragung die Ergebnisse nicht nur in den spezifischen Gemeindeverwaltungen, sondern auch im Landratsamt diskutiert wurden, um dort auf die Handlungsbedarfe im ÖPNV aufmerksam zu machen.
Bei der Besprechung der Ergebnisse der Haushaltsbefragung in Neureichenau mit Gemeindevertreter*innen wurde bspw. sichtbar, dass viele ältere Personen in der Gemeinde sich zwar mit der Mobilitätssituation arrangiert haben, aber das Problem darin besteht: Viele wollen nicht mehr mit dem eigenen Auto fahren, haben aber keine andere Option. Diese Erkenntnis aus den Beteiligungsprozessen in Richtung der Politik zu kommunizieren, verdeutlichte den Gemeindevertreter*innen die Notwendigkeit, zeitnah an einer Umsetzung und Ausgestaltung von Lösungsansätzen zu arbeiten.

2.3.6 Unterschiedliche Zielgruppen erreichen

Herausforderungen bestanden für das Projektteam bspw. im Erreichen unterschiedlicher Zielgruppen über unterschiedliche Kommunikationskanäle. Vor allem bei internetgestützten Formaten wurde sichtbar, dass diese kaum genutzt wurden bzw. für bestimmte Bevölkerungsgruppen wie ältere Personen schwieriger zu nutzen sind. Bei der Haushaltsbefragung wurde dies besonders deutlich. Nur wenige Personen nutzten die Möglichkeit, online daran teilzunehmen.
Problematisch stellte sich zudem die Ansprache jüngerer Altersgruppen dar. So konnten bspw. in allen drei Gemeinden wenig junge Personen befragt und zur Mitwirkung gewonnen werden. Eine stärkere Bewerbung des Beteiligungsprozesses über andere Kanäle (z. B. Social Media) hätte hierfür förderlich sein können. Dass dies jedoch kein Allheilmittel ist, zeigt sich an der Befragung in Neureichenau, zu der nach den Erfahrungen in den anderen beiden Gemeinden verstärkt auch über soziale Netzwerke aufgerufen wurde. Die geringe Teilnahme jüngerer Altersgruppen könnte darauf hinweisen, dass diese von der Problematik weniger stark betroffen sind. Wenn das Situationsbewusstsein nicht ausreichend ausgeprägt ist, wird der Handlungsbedarf durch diese Personen nicht erkannt. Junge und ältere Gemeindebewohner*innen kontinuierlich über kommunale Herausforderungen zu informieren, die früher oder später alle betreffen, könnte das Interesse an diesem Thema und der Beteiligung stärken.
Der Herausforderung einer geringen Beteiligung konnte im Projekt zum Teil begegnet werden, indem Multiplikator*innen in das Vorhaben eingebunden wurden. So konnten bspw. über eine Teilnehmerin der Bürgerdialoge, die die Position der Seniorenbeauftragten innehat, zahlreiche Einschätzungen dieser Zielgruppe einfließen. Somit zeigt sich bereits an dieser Stelle die Bedeutung der Akteursbeteiligung (ausführlich in Kap. 3).

2.3.7 Grenzen des bürgerschaftlichen Engagements beachten

Eine große Herausforderung der Bürgerbeteiligung bestand darin, nicht den Eindruck zu erwecken, die Bürger*innen allein zu lassen oder die Umsetzung der erarbeiteten Lösungsvorschläge auf sie abzuwälzen. In allen Bürgerdialogen und in den Befragungen wurden Ansätze, die ohne eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde nur von den Bürger*innen getragen werden müssten, eher kritisch betrachtet. Lösungen sollten daher nicht nur aus ehrenamtlichen Initiativen bestehen, wie es bspw. bei Bürgerbussen der Fall ist. Angebote müssen vielmehr durch die jeweiligen Gemeinden organisiert und getragen werden. Umso wichtiger war es, den Personen das Gefühl zu geben, dass sie zwar aktiv beteiligt werden, aber nicht für die anschließende Umsetzung zuständig sind. Nicht allein aus diesem Grund war es dem Projektteam wichtig, neben der Beteiligung von Bürger*innen parallel für die Umsetzung relevante Akteure am Vorhaben zu beteiligen.

3 Erfahrungen aus der Akteursbeteiligung

Im vorangegangenen Kapitel wurden das Vorgehen und die Erfahrungen aus den Bürgerbeteiligungsprozessen beschrieben und dabei deren Potenziale aufgezeigt, die Bevölkerung aktiv in den Ideen- und Entwicklungsprozess einzubeziehen. Darüber hinaus setzte das Projektteam von iMONA darauf, Akteure frühzeitig einzubinden, um die entwickelten Ansätze auch umzusetzen. Im Folgenden wird aufgezeigt, wie die Beteiligung von kommunalen Expert*innen und Akteuren erfolgt ist und welche Potenziale sich daraus ergaben. Zur Aktivierung der Akteure und um neues Wissen für das Projekt zu generieren, wurden zwei Methoden der Akteursbeteiligung erprobt: Expert*inneninterviews und eine Zukunftswerkstatt. Letztere Maßnahme sollte auch dazu dienen, Akteure verschiedener Ebenen zusammenzubringen.

3.1 Information und Aktivierung

Auch auf dieser Ebene wird unter Information ein Instrument verstanden, das der Aktivierung der einzelnen Akteure dienen sollte. Die Auswahl der Expert*innen erfolgte über eine Recherche und Beteiligungsanalyse zu Beginn des Projekts, auf deren Basis nach Nanz und Fritsche (2012, S. 28) eine gezielte Auswahl getroffen wurde, um alle relevanten Expert*innen einzubeziehen. Wichtige Akteure für das Vorhaben waren u. a. Kommunalpolitiker*innen, Jugend- und Seniorenbeauftragte, Beauftragte für Menschen mit Handicap, Personen, die mit kommunaler Aufgabenerfüllung beauftragt sind, sowie Mobilitäts- und Nahversorgungsdienstleister. Es wurden Entscheidungsträger*innen und Expert*innen in den Gemeinden bzw. im Landkreis eingebunden, die die Umsetzung der Lösungsansätze auch voranbringen konnten. Des Weiteren waren Personen, die einen wirtschaftlichen oder ehrenamtlichen Bezug zur Mobilität oder Nahversorgung innehatten, für das Projekt von Bedeutung, um deren Fachwissen in diesen Themenbereichen zu nutzen. Jugend-, Senioren- und Behindertenbeauftragte agierten nicht nur als Interessenvertretung einzelner Zielgruppen, sondern auch als Multiplikator*innen.
Eine Auftaktveranstaltung diente als Erstansprache für die Bürgermeister*innen der einzelnen Gemeinden und weitere regionale Entscheidungsträger*innen (bspw. Vertreter*innen des Landratsamts oder der Stadt-/Gemeindeverwaltungen) sowie Pressevertreter*innen im Landkreis. Da sich aus der Auftaktveranstaltung keine unmittelbare Zusammenarbeit mit einer spezifischen Gemeinde ergab, nutzte das Projektteam eine zu Anfang des Projekts erstellte Beteiligungs- und Gemeindeanalyse, um Gemeinden für eine Zusammenarbeit zu identifizieren. Aus diesen Informations- und Aktivierungsansätzen ergaben sich Kooperationen mit den Gemeinden Haidmühle und Mauth.
Um Expert*innen für Interviews (vgl. Abschn. 3.2) zu gewinnen, wurden relevante Akteure telefonisch oder per Mail kontaktiert. Hierbei wurden alle zuvor genannten Akteure berücksichtigt. Für die geplante Zukunftswerkstatt (vgl. Abschn. 3.2) wurde auf den bis dahin erstellten Verteiler zurückgegriffen, um die einzelnen Akteure einzuladen. Die Personen, die sich zuvor bereit erklärt hatten, an einem Interview teilzunehmen, erhielten zusätzlich am Ende des Gesprächs eine persönliche Einladung.

3.2 Konsultation und Mitsprache

Vergleichbar mit der Definition von Konsultation und Mitsprache auf der Bürger*innenebene verfolgte das Projektteam iMONA bei der Akteursbeteiligung das Ziel, diese Akteure frühzeitig und aktiv in das Vorhaben einzubeziehen. Um detaillierte Einblicke in die Abläufe von Mobilitäts- und Nahversorgungsunternehmen zu erhalten, ein Stimmungsbild für den gesamten Landkreis zu generieren und erste Herausforderungen und Chancen von Mobilität in einer ländlichen Region zu ermitteln, wurden zunächst leitfadengestützte Expert*inneninterviews geführt.
Interviews ermöglichen, in kurzer Zeit spezifischere Informationen einer einzelnen Person zu erfassen, als es beispielweise bei schriftlichen Befragungen der Fall ist. Zudem konnten die befragten Personen in den Interviews ihre subjektive Wahrnehmung der Situation vermitteln. Dies war für das Projektteam wertvoll, um ein Stimmungsbild zu erhalten und eine Vision für den Landkreis zu entwickeln. Weiterhin war dieses Vorgehen für das Projekt eine gute Grundlage, um die einzelnen Akteure frühzeitig kennenzulernen.
Im Anschluss an die Expert*inneninterviews fand eine Zukunftswerkstatt statt. Diese Veranstaltung diente dem Zweck, Fachleute aus Politik, Ehrenamt, Wirtschaft und Wissenschaft zur Thematik Mobilität und Nahversorgung im Landkreis Freyung-Grafenau zusammenzubringen und zu vernetzen. Zudem wurden bis dahin gesammelte Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Projekt unter den Akteuren im Landkreis verbreitet. Dadurch wurden weitere regionale Kooperationsprozesse angestoßen.
Als Impuls vor den einzelnen Gesprächsrunden in der Zukunftswerkstatt wurden verschiedene Szenarien präsentiert, die – bewusst überspitzt – zur thematischen Einstimmung und als Mut machende Beispiele dienten, aber auch diskussionswürdige Punkte aufbringen sollten. Eingegangen wurde auf bestehende Mobilitäts- und Nahversorgungssituationen im ländlichen Raum, aber auch auf das Engagement von Privatpersonen, die sich kümmern, Lösungen entwickeln und umsetzen.
Die Teilnehmer*innen diskutierten im Anschluss in Kleingruppen zunächst Querschnittsthemen wie Regionalität, Miteinander und Wissen im Zusammenhang mit Mobilität und Nahversorgung. Später betrachteten die Anwesenden erneut in Kleingruppen mögliche Lösungsansätze wie Suche-Biete-Plattformen, Mitfahrbänke und innergemeindlichen Verkehr in Form von (bedarfsorientierten) Kleinbussen. Diese Ansätze waren vorab bereits mit den Bürger*innen der beteiligten Gemeinden thematisiert worden. In beiden Runden wurden die Thementische durch jeweils eine Projektmitarbeiterin betreut und moderiert.

3.3 Reflexion der Akteursbeteiligung

An dieser Stelle werden die gewählten Formate der Akteursbeteiligung reflektiert und die Erfahrungen aus der Projektarbeit aufgezeigt.

3.3.1 Vernetzung und Austausch herstellen

Die Worte eines Teilnehmers fassen den Mehrwert für die Anwesenden einer Zukunftswerkstatt zusammen: „Den Themenbereich Miteinander finde ich sehr wichtig, weil durch das Miteinander Leute zusammenkommen und reden. Man muss das Rad nicht immer neu erfinden. Es gibt bereits vieles. Im Miteinander erfährt man davon und kann es dann nutzen.“
Doch nicht allein der Themenblock Miteinander der Zukunftswerkstatt zeigte auf, dass die Vernetzung und der Austausch zwischen Akteuren verschiedener Branchen und Aufgabenbereiche einen grundlegenden Pfeiler für einen gemeinsamen Transformationsprozess darstellen. Die Teilnehmer*innen waren sich einig, dass nur mit einem Netzwerk aus verschiedenen Aufgabenträgern sowohl ein nachhaltiger, abgestimmter und zielgerichteter Kontakt zur Bevölkerung als auch eine Umsetzung von den Ideen der Bürger*innen gelingen können. Ein fach- und branchenübergreifendes Netzwerk ermöglicht es, Themen auf die Agenda zu setzen, die zukunftsorientiert angegangen werden müssen. Als konkretes Beispiel lässt sich hierfür die Initiative in der Gemeinde Neureichenau nennen. Dort wurden in Zusammenarbeit mit Gemeindevertreter*innen, Interessenvertreter*innen sowie einem Nahversorger im Nachgang der Zukunftswerkstatt Ideen zur Mobilitätsverbesserung entwickelt, die nachfolgend Teil der Haushaltsbefragung waren (vgl. Abschn. 2.2).
Das Zusammentreffen gab den Akteuren über die Gemeinde- und Landkreisstrukturen hinweg die Möglichkeit, zu Wort zu kommen und sich zu vernetzen. Der Austausch über zurückliegende erfolgreiche und ebenso weniger erfolgreiche Mobilitätsansätze im Landkreis konnte zudem genutzt werden, um voneinander zu lernen.
Rückmeldungen, dass eine solche Art von Austausch und Zusammenkommen zu den Themenfeldern Mobilität und Nahversorgung im Landkreis bisher selten bis gar nicht angeboten wurde, jedoch für die Teilnehmenden einen Mehrwert darstellt, zeigt das Potenzial für weiterführende Dialoge und derartige Veranstaltungen auf.

3.3.2 Silo-Denken aufbrechen

Alteingesessene, hierarchische Strukturen bergen die Gefahr des Silo-Denkens. Wenn ein Silo-Denken bei den beteiligten Entscheidungsträger*innen und anderen Akteuren vorherrscht, kann dadurch ein Vorhaben geschwächt oder gar gestoppt werden. In der Zukunftswerkstatt wurde sichtbar, dass ein fach- und brachenübergreifender Austausch bzw. Zusammenarbeit in den Themenfeldern Mobilität und Nahversorgung im Landkreis bislang kaum bestand. Bisher bearbeiteten die Akteure vorliegende Herausforderungen eher im Alleingang. Die Einbeziehung der Forschung oder anderer (fachlich) Außenstehender hat sich als wertvoll erwiesen, um dieses Silo-Denken aufzubrechen. Der Impuls von außen stieß auf Interesse, wie die große Resonanz an der Veranstaltung zeigte. Die Teilnehmer*innen identifizierten gemeinsame Herausforderungen und Handlungsfelder, denen zukünftig gemeinsam begegnet werden sollte. Hierfür wurden durch das Projektteam im Anschluss an die Zukunftswerkstatt Themen für Arbeitskreise ausgearbeitet und den Akteuren vorgelegt.

3.3.3 Multiplikator*innen und Kümmerer zur Verstetigung nutzen

Multiplikator*innen einzubinden, war bedeutend für die Akteursbeteiligung. Diese Personen konnten die Ergebnisse nach außen tragen. Dazu gehörten z. B. die Jugend- und Seniorenbeauftragten, die in enger Verbindung mit den Jugendlichen und Senior*innen im Landkreis stehen.
Neben einem regulären Austausch bedarf es zudem Personen, die sich über die Projektlaufzeit weiterhin kümmern und angesprochene Handlungsfelder angehen und organisieren. Die Rolle solcher Kümmerer nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Eine Person bzw. – noch besser – eine Gruppe aus Personen, die Bürger*innen und Akteure aktiviert, Veranstaltungen initiiert, Ziele kommuniziert und schlussendlich eine Umsetzung vorantreibt, ist maßgeblich, um gewonnene Erkenntnisse zu verstetigen. Eine solche Kümmererstelle für die Themen Mobilität und Nahversorgung dauerhaft im Landkreis zu verankern, wäre wünschenswert gewesen, konnte jedoch aufgrund bürokratischer Hürden innerhalb der Projektlaufzeit nicht erreicht werden.
Im Projektvorhaben zeigte sich zudem die Wichtigkeit, Gemeindevertreter*innen einzubeziehen, die das Vorhaben zur Chefsache machen, um die Umsetzungschancen zu erhöhen. Als Positivbeispiel gilt hierfür u. a. die Zusammenarbeit des Projekts iMONA mit der Gemeindeverwaltung Mauth, die letztendlich zu einer konkreten Umsetzung eines Gemeindebusses führte. Nur durch die von Anfang an kommunizierte und fortlaufend aktive Zusammenarbeit war dies möglich.
Eine Schnittstelle zwischen den Akteuren bzw. eine Anlaufstelle für Bürger*innen, wie sie im Vorhaben die Projektleiterin innehatte, war grundlegend, um Ansätze im Landkreis zu bündeln und Themen voranzutreiben.

4 Fazit

Abschließend wird reflektiert, inwieweit und wie stark ein partizipativer Ansatz auf den beiden Ebenen – Bürger*innen auf der einen Seite und politische sowie fachliche Akteure auf der anderen Seite – verfolgt werden konnte und welcher Mehrwert sich dadurch für das Vorhaben ergab.
Durch die Informationsvermittlung, Bürgerdialoge und Haushaltsbefragungen aber auch die Akteursbeteiligung konnte in den Gemeinden ein Gespür dafür entwickelt werden, was die Bevölkerung bewegt. Die Bedürfnisse und Anforderungen der Bürger*innen an neue Mobilitätslösungen konnten erfasst und analysiert werden. Dadurch gelang es ein Verständnis dafür aufzubauen, welche Anforderungen Mobilitätslösungen besitzen müssen, sodass diese auch angenommen werden. Auf dieser Grundlage wurden gemeinsam Ansätze entwickelt und mit Akteuren auf deren Umsetzbarkeit geprüft. Um die gemeinschaftlich erdachten Konzepte auch zu realisieren, braucht es eine Balance zwischen teilweise notwendigen schnellen Entscheidungen der Akteure und der Rückkopplung mit der Bevölkerung. Denn ohne Letztere besteht die Gefahr, Lösungen an den Bedürfnissen der Bürger*innen vorbei zu entwickeln. Daher sollte immer eine Möglichkeit bestehen, dass sich Bürger*innen fortlaufend einbringen können. Den Dialog zwischen Landkreis bzw. Kommune, Unternehmen und Bevölkerung dabei dauerhaft fortzuführen, ist wichtig.
Bürgerbeteiligung erweist sich als zentral in der Entwicklung von zukunftsfähigen Mobilitätslösungen. Im Projekt wurde jedoch sichtbar, dass bei den Bürger*innen schnell der Eindruck entstehen kann, dass die Gemeinden allein auf bürgerschaftliches Engagement setzen und die Themen und Herausforderungen insofern auf Bürger*innen abwälzen. Um dieser Situation entgegenzuwirken und die Bevölkerung zu motivieren sich einzubringen, müssen den Bürger*innen von Beginn an die Zielsetzung der Beteiligung sowie Wege zur Verstetigung und Umsetzung kommuniziert werden.
Neben Beteiligungsformaten bedarf es Strukturen und Ansprechpartner*innen in Positionen, die für die Umsetzung verantwortlich sind. Nur in einem Zusammenspiel von Bürger*innen und Entscheidungsträger*innen können Mobilitäts- und Nahversorgungsvorhaben, die die Teilhabe der Bevölkerung am täglichen Leben verbessern sollen, gelingen. Um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen, wurden Entscheidungsträger*innen und andere Akteure involviert. Um die gewonnenen Erkenntnisse aus den Beteiligungsprozessen dauerhaft zu versteigen, bedarf es der Fortführung der neu entstandenen Arbeitskreise sowie der Einrichtung eines zentralen Kümmerers als Ansprechperson.
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Metadaten
Titel
Bürger- und Akteursbeteiligung im ländlichen Raum
verfasst von
Vanessa Knobloch
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-36181-5_5