2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Bundestagswahlkampf 2002 — Zwischen strategischem Kalkül und der Inszenierung des Zufalls
verfasst von : Jens Tenscher
Erschienen in: Wahlen und Wähler
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Nach der im Nachhinein weithin mystifizierten „Erfolgsgeschichte„ der hochprofessionell
wirkenden
SPD-
Kampa
gne im Wahljahr 1998 (vgl. von Webel 1999; Holtz-Bacha 2003a) waren die Erwartungen seitens der politischen Protagonisten, der journalistischen Beobachter, aber auch der Wahlkampfforschung an den Bundestagswahlkampf 2002 so hoch wie selten zuvor: Allerorts wurde damit gerechnet, dass sich die Parteien in struktureller, strategischer, personeller wie inhaltlicher Hinsicht in noch umfassenderem Maße als zuvor den Regeln und Gesetzen der „Mediendemokratie„ unterwerfen würden (vgl. Wolf 2002: 22; Bruns 2003: 97). Das hieße u. a. ein „Mehr„ an Personalisierung und Polarisierung, aber auch ein „Mehr„ an symbolisch aufgeladenen Inszenierungen in den und für die Massenmedien. Gewährleistung für einen derart „modernen„, zeit- und mediengerechten Wahlkampf sollten nicht zuletzt, dem Modell der 1998er
Kampa
folgend, eine Hand voll hoch professionalisierter, kandidatentreuer, medien- und wahlkampferfahrener Imageberater (
Spindoctors
) leisten, denen die Parteien ihr strategisches Kommunikationsmanagement während des Wahlkampfes anvertrauten (vgl. Tenscher 2003a).