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Erschienen in: WIRTSCHAFTSINFORMATIK 3/2010

01.06.2010 | Schlagwort

Campus-Management-System

verfasst von: Prof. Dr. Rainer Alt, Dr. Gunnar Auth

Erschienen in: WIRTSCHAFTSINFORMATIK | Ausgabe 3/2010

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Auszug

Integrierte Anwendungssysteme haben unter der Bezeichnung „Campus-Management-System“ (CMS) in den vergangenen Jahren auch den Hochschulbereich erreicht. Im Mittelpunkt stehen vergleichbare Konzepte, wie sie sich bei der integrierten Informationsverarbeitung innerhalb von Unternehmen in Form der Enterprise-Resource-Planning- (ERP-) oder Warenwirtschaftssysteme bewährt haben: Datenintegration durch Nutzung einer gemeinsamen Datenbasis, Funktionsintegration durch Vermeidung redundanter Funktionalitäten sowie Prozessintegration durch Realisierung funktionsübergreifender Abläufe. Im Zusammenhang mit der Diffusion von Internetzugängen und Portalkonzepten ist eine zunehmende Bedeutung des Servicegedankens hinzugetreten, wonach webbasierte Self-Service-Funktionalitäten Studierende, Dozenten und andere Akteure in ihrer Aufgabenverrichtung unterstützen (Pollock 2003). Übergeordnetes Ziel bei der Gestaltung und Einführung integrierter CMS ist die Verbesserung von Effizienz und Effektivität der gesamten Studienorganisation und somit letztendlich die Verbesserung der Qualität von Lehre und Studium. Zu den wichtigsten exogenen Treibern für das Aufkommen von CMS zählen aus Hochschulsicht:
1.
Die Bologna-Reform, die mit der Modularisierung der Bachelor- und Masterstudiengänge den Verwaltungsaufwand im Bereich der Studien- und Prüfungsorganisation deutlich erhöht. Insbesondere mittlere und größere Hochschulen können die Komplexität der Kombinierbarkeit von Modulen, der Moduleinschreibungen bei mehreren Studiengängen oder die Verrechnung der Leistungspunkte ohne datenbankgestützte Anwendungssysteme nicht mehr bewältigen (Schilbach et al. 2009). Die Hochschulrektorenkonferenz hat daher den Hochschulen empfohlen, „auf den Einsatz einer geeigneten Software zu achten, die mit den Zielen und Instrumenten des Bologna-Prozesses kompatibel ist“ (o.V. 2009). Hochschulweit integrierte Systeme vermeiden gleichzeitig die bekannten Gefahren von Insellösungen.
 
2.
Der zunehmende Wettbewerb um Studierende, Wissenschaftler und Finanzmittel im nationalen und internationalen Raum zwingt die Hochschulen zur Steigerung der Attraktivität ihrer Leistungen sowie zu Verbesserungen ihrer Leistungserstellung, beispielsweise im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Insbesondere setzen künftige, im Internetzeitalter aufgewachsene Generationen von Studierenden elektronische Dienste wie E-Learning oder Self-Service als selbstverständlich voraus. Hochschulen versuchen diesem Anspruch zu entsprechen und im Sinne einer „E-Science“ alle wissenschaftlichen Aufgaben- und Tätigkeitsfelder mit neuen elektronischen Medien zu unterstützen. Nach Igel (2007, S. 70) verändert dies sowohl das Selbstverständnis als auch das Erscheinungsbild der Hochschulen tiefgreifender als viele bisher erlassene Gesetze und Verordnungen.
 
3.
Analog zu anderen Branchen haben sich in den vergangenen Jahren Standardsoftwarepakete für die durchgängige Unterstützung der Hochschulprozesse etabliert. Sie ersetzen die häufig in den jeweiligen Funktionsbereichen der Hochschulen entstandenen Eigenentwicklungen durch Lösungen, die ein Anbieter für eine Vielzahl von Anwendern mit gleichen oder ähnlichen Anforderungen entwickelt. Neben einer Professionalisierung von Softwareentwicklung und -wartung führen sie zur Abhängigkeit vom Anbieter der Standardsoftware und erfordern die Anpassung an individuelle Hochschulstrukturen. Auch wenn eine Reihe von Hochschulen derzeit ihre bestehenden Systeme durch solche CMS ersetzen (Schilbach et al. 2009), steht der Hochschulbereich damit gegenüber anderen Branchen erst am Anfang.
 
Die identifizierten Treiber weisen zunächst auf die bekannte Wechselwirkung zwischen organisatorischer und technologischer Gestaltung hin: integrierte Anwendungssysteme sind „Enabler“ des Wandels hochschulweiter Organisationsstrukturen, deren Ausgestaltung wiederum den Nutzen eines solchen Systems bestimmt. Damit stellen CMS nicht nur Herausforderungen an die technologische Umsetzung, sondern insbesondere auch an die Veränderung des organisatorischen Systems „Hochschule“. …

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Metadaten
Titel
Campus-Management-System
verfasst von
Prof. Dr. Rainer Alt
Dr. Gunnar Auth
Publikationsdatum
01.06.2010
Verlag
SP Gabler Verlag
Erschienen in
WIRTSCHAFTSINFORMATIK / Ausgabe 3/2010
Print ISSN: 0937-6429
Elektronische ISSN: 1861-8936
DOI
https://doi.org/10.1007/s11576-010-0224-4

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