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2023 | Buch

Chemische Analytik und Bioanalytik in Theorie und Praxis

Instrumentelle Untersuchung von Umwelt-, Lebensmittel-, Material- und Medizinproben

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Über dieses Buch

Dieses Lehr- und Praxisbuch liefert kompakte Hintergrundinformationen und Messvorschriften aus der klassischen, instrumentellen und molekularbiologischen Analytik. Es liefert aktuelle Entwicklungen und praktische Messvorschriften mit Auswertungen. Das praxisnahe Buch deckt die nasschemische und instrumentelle Analytik und Bioanalytik in voller Breite ab und schließt damit eine Lücke. Es ist ein unverzichtbares Werk für Laborberufe und Ingenieur*innen im Chemie-, Material-, Umwelt-, Lebensmittel-, Wasser-, Agrar- und Medizinbereich bis hin zu Arbeitsschutz, Produktsicherheit und Luftreinhaltung.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Probenvorbereitung
Zusammenfassung
Fernsehkrimis vermitteln einen verkürzten Einblick ins Chemielabor, weil es nicht damit getan ist, Proben in Analysengeräte zu stellen und auf das Ergebnis am Computermonitor zu warten. Die gesuchte Substanz muss aus einer Matrix von störenden Begleitsubstanzen abgetrennt werden. Lebensmittel, Blut, Urin, Speichel, Zellen, Gewebe, Knochen, Haare, Abwasser, Boden, Klärschlamm und Fermentationsmedien erfordern eine präanalytische Aufreinigung (▷Tab. 1.1). Unerwünschte Matrixbestandteile verstopfen Chromatografiesäulen und überlagern Analytsignale durch einen Blindwert.
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Kapitel 2. Analytische Trenntechniken
Zusammenfassung
Durch Chromatografie werden Stoffe nach der Verweilzeit auf einem porösen Trägermaterial (stationäre Phase) voneinander getrennt. Die Probe wird in einem Lösemittel- oder Gasstrom (mobile Phase) unter hohem Druck durch eine mit dem Adsorbens gepackte Säule gepresst. Kleine Moleküle gelangen tendenziell schneller zum Detektor als große Moleküle (▷Abb. 2.1). Entscheidend für die Retentionszeit ist die Adsorptionsenthalpie. Gewünscht sind Chromatogramme mit möglichst schmalen Banden ohne Überlappung.
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Kapitel 3. Massenspektrometrie und Kopplungstechniken
Zusammenfassung
Massenspektrometer registrieren Atom- und Molekülmassen einschließlich der Isotope auf Bruchteile einer atomaren Einheit genau. Ein Massenspektrometer besteht aus Ionisator, Analysator und Detektor. Der Analyt wird ionisiert und zerfällt in strukturtypische Fragmente. Die Trennung der Ionen erfolgt nach dem Masse-Ladungs-Verhältnis m/z.
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Kapitel 4. Oberflächen- und Spurenanalytik
Zusammenfassung
Die Methoden der Material- und Spurenanalytik erfassen Atominformation in Oberflächen und Volumenproben (▷Tab. 4.3). Um winzige Strukturen und subatomare Teilchen aufzulösen, muss die „beobachtende“ Strahlung von kleiner Wellenlänge und hoher Energie sein (▷Tab. 4.1). Elektronen „sehen“ nur die oberen Atomlagen, während Röntgenstrahlung ins Material eindringt.
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Kapitel 5. Kernspinresonanzspektroskopie
Zusammenfassung
Bloch und Purcell (Nobelpreis 1952) entwickelten die experimentellen Methoden zur Beobachtung kernmagnetischer Resonanzeffekte, engl. Nuclear Magnetic Resonance (NMR), in fester und flüssiger Materie. NMR-Geräte zählen heute zu den eindrucksvollsten Instrumenten für die Strukturaufklärung und die abbildende Magnetresonanztomografie (MRT ▷Abb. 5.1).
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Kapitel 6. Infrarot-Spektroskopie
Zusammenfassung
Infrarotes Licht (780 nm . . . 1 mm) regt chemische Bindungen zu Schwingungen und Drehungen an, ohne Elektronenübergänge in den Atomen auszulösen. Eine Wärmebildkamera registriert infrarotes Licht als Wärmestrahlung (▷Abb. 6.1, ▷Tab. 6.5). IR-Spektren werden gegen die Wellenzahl (in cm−1) aufgetragen, d. h. die Zahl derWellenberge und Täler je Längeneinheit in Ausbreitungsrichtung. 1 cm−1 entspricht 10 000 μm = 107 nm. Die Energie 1 eV entspricht 1,6022·10−19 J = 96 485 J mol−1 = 8065,54 cm−1. Der Energieunterschied zwischen zwei Schwingungsniveaus ist.
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Kapitel 7. UV/Vis-Spektroskopie und optische Methoden
Zusammenfassung
Sichtbares Licht (Vis, engl. visible light) und ultraviolettes Licht (UV), ▷Tab. 7.1, regt Elektronenübergänge in den chemischen Bindungen von Molekülen an. Die intensivsten Spektralbanden beruhen auf den wahrscheinlichsten Elektronenübergängen mit der geringsten Anregungsenergie. Die Lage der Absorptionsmaxima zeigt die Energiedifferenz ΔE zwischen dem Grundzustand (HOMO = höchstes besetztes Molekülorbital) und dem angeregten Zustand (LUMO = niedrigstes unbesetztes Molekülorbital) des Moleküls.
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Kapitel 8. Lumineszenzmethoden
Zusammenfassung
Lumineszenz bezeichnet die Aussendung von Strahlung beim Rückfall eines angeregten Systems in den Grundzustand, speziell die Lichtemission von elektronisch angeregten Molekülen nach einer Bestrahlung. ▷Tab. 8.1.
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Kapitel 9. Enzymatische Analyse
Zusammenfassung
Enzyme sind makromolekulare, meist globuläre Proteine (> 104 g/mol), die im kolloidalen Zustand in Kompartimenten (Reaktionsräume: Zellkern, Mitochondrien etc.) oder Überstrukturen (Multienzymkomplexe der Atmungskette) vorliegen. Als mikroheterogene Biokatalysatoren setzen sie bestimmte Substrate spezifisch zu bestimmten Produkten um. ▷Tab. 9.1
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Kapitel 10. Immunchemische Methoden
Zusammenfassung
Körpereigene Immunproteine (Antikörper) reagieren mit Fremdstoffen (Antigenen) in einer Immunreaktion (Antigen-Antikörper-Reaktion). Lösliche Antigene verklumpen mit dem Antikörper durch Immunpräzipitation (Fällung) zu einem unlöslichen, hochmolekularen Komplex. An einer Zellwand findet Immunagglutination statt, z. B. die Häm-Agglutination der antigen wirksamen Struktur eines roten Blutkörperchens.
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Kapitel 11. Molekular- und zellbiologische Methoden
Zusammenfassung
Fernsehserien wecken Interesse am Kriminallabor. Winzige Mengen DNA werden aus dem Corpus delicti extrahiert und mit dem PCR-Verfahren vervielfältigt. Kontaminationen bei der Probennahme und forensischen Analyse lenken den Verdacht auf falsche Personen. Wichtig ist, dass DNA-Isolierung und DNA-Analyse in getrennten Räumen stattfinden.
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Kapitel 12. Maßanalyse
Zusammenfassung
Bei der direkten Titration reagiert der zu bestimmende Stoff (Analyt, Titrand) stöchiometrisch mit der aus einer Bürette zugesetzten Maßlösung (Reagenz, Titrator), deren Gehalt genau bekannt ist. ▷Abb. 12.1
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Kapitel 13. Elektroanalytik und Sensorik
Zusammenfassung
Elektroanalytische Methoden erkennen Titrationsendpunkte auch in gefärbter Lösung und sind automatisierbar. Zu den elektrometrischen Methoden zählen die Potentiometrie (Messung des Elektrodenpotentials), Amperometrie (Strommessung), Coulometrie (Ladungsmessung) und Konduktometrie (Leitfähigkeitsmessung). Stationäre Methoden arbeiten mit konstanten, instationäre Methoden (transiente Methoden) mit zeitlich veränderlichen Strömen und Spannungen.
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Kapitel 14. Biosensoren
Zusammenfassung
Biosensoren wandeln die biologische Wirkung an einem Rezeptor in ein analytisch nutzbares Signal um. Ein immobilisiertes Biomolekül auf dem Sensor tritt mit dem Analyten inWechselwirkung; der Signalwandler (Transduktor) erzeugt daraus ein messbares Signal (Strom, Spannung, Widerstand), ▷Abb. 14.1. Biosensoren werden nach der Biokomponente (Enzym, Antikörper, Nucleinsäure, Zelle) oder Signaltransduktion (optisch, elektrochemisch, piezoelektrisch) eingeteilt. Biosensoren sind miniaturisierbar, portabel, kostengünstig, erlauben Wegwerf-, Vor-Ort- und Echtzeit-Analytik ohne Probenvorbereitung und Reagentien. Nachteilig sind die begrenzte Lagerfähigkeit und Haltbarkeit. Insbesondere implantierbare Glucosesensoren für Diabetiker sollen langlebig sein. Nicht invasive, künftige Biosensoren sollen Schweiß, Tränen und Speichel analysieren.
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Kapitel 15. Thermische Analyse und Gravimetrie
Zusammenfassung
Die nasschemische Gravimetrie (Gewichtsanalyse) hat wenig Bedeutung in der modernen Analytik. Aus dem Analyten werden Niederschläge ausgefällt, durch Trocknung in eine stöchiometrisch definierte Wägeform umgewandelt und gewogen. Beispiele ▷Tab. 15.1
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Kapitel 16. Mechanische Methoden
Zusammenfassung
Die Dichte (ϱ = Masse pro Volumen) von Flüssigkeiten wird mit einem Pyknometer oder einem Biegeschwinger-Dichtemesser bestimmt. Für orientierende Messungen genügt ein Aräometer. Für lose Schüttungen lässt sich eine Schütt- oder Rütteldichte bestimmen. Die Dichte hängt von der Temperatur und bei Gasen vom Umgebungsdruck ab. Durch den Luftauftrieb in der Waage entsteht ein Messfehler, der bei Wägung im Vakuum entfällt.
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Kapitel 17. Radiochemische Methoden
Zusammenfassung
Nuklide sind stabile oder radioaktive Atomarten mit bestimmter Protonen- und Neutronenzahl \(\begin{array}{*{20}c} A \\ Z \\ \end{array} E\), die in natürlichen Zerfallsreihen oder in Kernreaktionen auftreten. Radionuklide zerfallen spontan und unabhängig voneinander nach einem Zeitgesetz 1. Ordnung, ohne dass sich der Zerfallszeitpunkt für ein einzelnes Atom vorhersagen ließe (▷Abb. 17.1). DieWahrscheinlichkeit beträgt e−λt, dass ein instabiler Kern das Alter t erreicht. Die Zerfallskonstante λ ist der Kehrwert der mittleren Lebensdauer τ. Pro Zeiteinheit zerfallen gleiche Bruchteile λ der vorhandenen Kerne. In der Halbwertszeit T zerfallen 50% der vorhandenen Kerne (▷Tab. 17.9).
Peter Kurzweil, Lisa Kurzweil
Backmatter
Metadaten
Titel
Chemische Analytik und Bioanalytik in Theorie und Praxis
verfasst von
Peter Kurzweil
Lisa Kurzweil
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-658-43406-9
Print ISBN
978-3-658-43405-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-43406-9

    Marktübersichten

    Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.