2006 | OriginalPaper | Buchkapitel
Clifford Geertz: Die Ambivalenz kultureller Formen
verfasst von : Karsten Kumoll
Erschienen in: Kultur. Theorien der Gegenwart
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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„For three decades Clifford Geertz has been the single most influential cultural anthropologist in the United States“ (
Shweder 2005: 1
). Richard Shweder steht mit seiner Meinung nicht alleine (vgl.
Inglis 2000
), doch es ist auffallend, dass die Diskussionen über Geertz‘ Werk in der Ethnologie heute weitgehend erlahmt sind. Zweifellos hat Geertz‘ interpretativer Ansatz der Ethnologie eine Unmenge neuer Impulse gegeben, doch spätestens im Rahmen der
Writing-Culture-Debatte
wurden auch die Grenzen von Geertz‘ symbolischer Ethnologie deutlich, und heute scheint sein Ansatz in erster Linie außerhalb der Ethnologie einflussreich zu sein. Allerdings ist die symbolische Ethnologie nicht allein von wissenschaftshistorischem Interesse; vielmehr kann sie auch heute neue Einsichten in die politischen Verwerfungen unserer Zeit geben. Im Folgenden stelle ich zunächst Geertz‘ Werdegang und seine frühen modernisierungstheoretischen Forschungen vor (Abschnitt I). Im Anschluss daran skizziere ich den interpretativen Ansatz, den Geertz in den 1960er und 1970er Jahren entfaltet (II). Schließlich geht es um Geertz‘ neuere Forschungen im Kontext der
Writing-Culture-Debatte
und den Diskussionen über Prozesse kultureller Globalisierung sowie um Kritik, die an Geertz‘ Ansatz geübt wird (III).