Für Big Data brauchen Controller vor allem gute Analysefähigkeiten. Visual Business Analytics hilft ihnen, relevante Daten aus der Masse herauszufiltern und richtig einzuordnen. Die Tools sorgen auch dafür, dass entscheidungsrelevante Informationen besser sichtbar werden.
Big Data stellt das Controlling vor neue Herausforderungen.
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Die zunehmende Digitalisierung lässt die Datenberge in Unternehmen wachsen. Für den Finanzbereich ist das eine immense Herausforderung. Denn wichtige Informationen müssen aus der Masse selektiert und analysiert werden. Dennoch belegt eine Studie der Beratungsgesellschaft Pwc, dass Unternehmen viele Datenpotenziale nicht ausschöpfen, obwohl diese zu den wertvollsten Ressourcen einer Organisation zählen. Dabei ist der Umgang mit Daten nicht nur für das Unternehmen selbst, sondern mitunter auch für seine Aktionäre von großem Interesse.
Die Erhebung zeigt, in welchem Umfang die digitale Transformation in der Wirtschaft voranschreitet:
- Fast die Hälfte der Führungskräfte wollen noch mehr Geld in die digitale Transformation investieren: Sie planen, die Investitionen in den nächsten Jahren um zehn Prozent oder mehr zu erhöhen.
- Zudem haben 40 Prozent der Mitarbeiter ihre digitalen Fähigkeiten während der Pandemie verbessert.
- Und 80 Prozent der Belegschaft zeigt sich optimistisch, was die eigene Anpassung an neue Arbeitsplatztechnologien angeht.
Controller arbeiten mit massiven Datenmengen
Auch im Controlling-Bereich ist die passende technologische Unterstützung ein entscheidender Erfolgsfaktor, wie Deborah Yvonne Nagel, Xaver Heinicke, Xenia Börner, Thomas W. Günther und André Fischer in der Zeitschrift "Controlling & Management Review" berichten. In ihrem Beitrag "Mehr Durchblick mit Visual Business Analytics" befassen sich die Autoren mit den Vorteilen und Möglichkeiten entsprechender Analyse-Tools:
Visual Business Analytics (VA) verfolgt das Ziel, mittels Visualisierungen komplexe Sachverhalte in abstrakten Daten sichtbar zu machen. Durch computergestützte Verarbeitung werden Informationen graphisch auf vielfältige und teilweise neuartige Weise dargestellt. Nutzer sollen damit nicht nur Daten analysieren, sondern auch Erkenntnisse erlangen und diese kommunizieren, um letztlich effiziente Entscheidungen zu ermöglichen."
Die Tools sind aus Sicht der Autoren von Vorteil, da sie einerseits große Datenmassen effektiv verarbeiten und zugleich Nutzerinformationen durch visuelle Darstellungen effizienter aufnehmen. Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten sehen die Experten im Reporting und bei der Entscheidungsunterstützung. Neben der Standardberichterstattung kommen aber auch ABC- sowie Deckungsbeitragsanalysen oder Kennzahlenbäume als mögliche Bereiche in Frage.
Visual Business Analytics bieten Vorteile
Die Autoren betrachten beispielhaft die Software "Tableau" beim Einsatz im E-Commerce. Sie zeigen, welche Vorteile VA für controllingbezogene Fragestellungen bietet. In ihrem Beispiel erheben sich aus der Drill-Down-Analyse mehrere Steuerungsgrößen, die mithilfe des in Tableau erstellten Dashboards direkt und ohne großen Aufwand dem Management als Feedback kommuniziert werden können. Auch komplexere Visualisierungsformen sind möglich. Funktionalitäten, die Unternehmen nur durch den Einsatz von Excel nicht nutzen können.
Unternehmen, die ihr Geschäft mit Big Data steuern und in Zukunft erfolgreich sein wollen, sollten den Schritt zu VA-Tools gehen, um den Aufwand für die Erkenntnisgewinnung aus großen Datenmengen zu minimieren und ein hohes Informationslevel zu erreichen. Controller können diese Aufgabe aktiv begleiten - unabhängig von der Branche des Unternehmens", schreiben Nagel, Heinicke, Börner, Günther und Fischer.
Ihr Fazit: Reine Excel-Auswertungen stoßen, abhängig von Unternehmensgröße und Komplexität, bei den heutigen Datenmassen an ihre Grenzen. Dabei wird die Rolle der Visualisierung, die moderne Analyse-Tools bieten, zunehmen. Denn Daten müssen nicht nur selektiert und analysiert, sondern auch verständlich kommuniziert werden.