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21.12.2016 | Corporate Finance | Schwerpunkt | Online-Artikel

Neue Chancen bei der Finanzierung mit Fördermitteln

verfasst von: Thomas Schröter

3:30 Min. Lesedauer

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Die deutsche Förderlandschaft war in 2016 in Bewegung. Neue Programme bringen gerade für investierende Unternehmen Chancen mit sich. Ein Gastbeitrag von Thomas Schröter.

Förderprogramme gibt es eine Vielzahl. Für interessierte Unternehmer ist es häufig schwierig, angesichts des oftmals unübersichtlichen Angebotes das geeignete Programm zu identifizieren. So sollten sowohl die Chancen auf Bewilligung als auch die Förderungssumme hoch genug sein, dass sich der Aufwand von Antragstellung und Abwicklung letztlich auch lohnt.

Entwicklung der Förderlandschaft im Jahr 2016

Dabei tat sich zuletzt einiges bei den deutschen Förderprogrammen – gerade in Berlin. Wer als Berliner Unternehmer oder Gründungswilliger die Aktivitäten der Wirtschaftsförderung verfolgt, stellt einen Wandel fest. So lagen die Zusagen der Investitionsbank Berlin für Finanzierungen mit Darlehenscharakter in den Jahren 2000 bis 2005 im Durchschnitt bei rund 20 Millionen Euro. In den nachfolgenden zehn Jahren erhöhten sie sich fundamental auf durchschnittlich über 200 Millionen Euro.

Für nichtrückzahlbare Zuschüsse zeigt sich ein anderes Bild. Wurden in den Jahren 2000 bis 2005 durchschnittlich noch 130 Millionen Euro an Zuschüssen vergeben, so reduzierte sich dieser Betrag in den zehn Folgejahren auf durchschnittlich 100 Millionen Euro.

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Förderung und Venture Capital ergänzen sich

Gerade für Venture-Capital-finanzierte Unternehmen gibt es jedoch attraktive Möglichkeiten zusätzliches Geld aus öffentlichen Fördertöpfen zu bekommen, ohne hierfür wertvolle Unternehmensanteile abgeben zu müssen. Nutzt man die Fördermittel im Anschluss an eine gerade abgeschlossene Finanzierungsrunde, liegen die Vorteile auf der Hand:

  • Die erforderliche Durchfinanzierung während der Projektlaufzeit kann der Förderinstitution leicht nachgewiesen werden.
  • Eine hohe Finanzierungssumme ermöglicht hohe Fördervolumina, da Fördermittel immer anteilig zur Finanzierungssumme ausgegeben werden. 
  • Das Unternehmen gewinnt mehr Zeit zum Erreichen des Break Even oder bis zur nächsten Finanzierungsrunde.

Welche Förderprogramme gibt es?

Neben den Förderprogrammen für sehr technologiegetriebene Unternehmen, wie zum Beispiel Pro FIT in Berlin und Brandenburg, dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) auf Bundesebene oder Horizon 2020 bzw. dem SME-Instrument der EU, steht Venture-Capital-finanzierten Unternehmen auch ein "alter Förderklassiker" zur Verfügung. Für schnell wachsende Unternehmen, die hohe Investitionen in ihr Anlagevermögen und eine deutliche Aufstockung ihres Mitarbeiterbestandes planen, ist das etablierte GRW-Zuschussprogramm oft die erste Wahl. Aus den Mitteln der "Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW) werden Investitionsaufgaben gefördert, die das Gesamteinkommen im jeweiligen Wirtschaftsraum deutlich erhöhen und Dauerarbeitsplätze schaffen können. Daher passt das GRW-Programm besonders gut für VC-finanzierte Unternehmen mit starken Wachstumsplänen, da diese ja ohnehin in Infrastruktur und neue Mitarbeiter investieren werden. Gerade an Fördermöglichkeiten in Berlin zeigt sich beispielsweise, welche Potenziale Unternehmen nutzen können.

Ausweitung des GRW-Programms in Berlin

Vielen Geschäftsmodellen der digitalen Wirtschaft blieb der Zugang zu diesem beliebten Förderprogramm bis vor kurzem noch verwehrt, wenn sie ihre Umsatzerlöse über Provisionsmodelle generieren. Zahlreiche Internetplattformen, die Dienstleistungen vermitteln oder online ihre Produkte vertreiben, basieren auf solchen Geschäftsmodellen. Insbesondere die Industrie- und Handelskammer (IHK) und andere Mitstreiter haben sich über Jahre dafür eingesetzt, dass auch diese Wachstumsunternehmen der digitalen Branchen Zuschüsse aus dem GRW-Programm erhalten können. Sie verwiesen dabei stets auf den mittlerweile bedeutenden Wirtschaftsfaktor solcher Unternehmen und das beträchtliche Entwicklungspotenzial.

Mit den 2016 geänderten GRW-Zuwendungsvoraussetzungen hat die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung den Programmzugang auch für digitale Unternehmen ermöglicht. Junge Unternehmen, die beispielsweise ihre Mittel aus einer erfolgreichen Venture-Capital-Finanzierung für umfangreiche Investitionen nutzen wollen, können zukünftig Zuschüsse in Höhe von bis zu 30 Prozent der Investitionskosten erhalten. Voraussetzungen hierfür sind unter anderen, dass das antragstellende Unternehmen seine Dienstleistungen oder Produkte überwiegend überregional absetzt und Arbeitsplätze geschaffen beziehungsweise dauerhaft gesichert werden.

So können zum Beispiel Vorhaben mit veranschlagten Investitionskosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro nichtrückzahlbare Zuschüsse in Höhe von bis zu 450 Tausend Euro zufließen. Diese Erkenntnis und die Tatsache, dass die zur Verfügung gestellten Mittel für das Land Berlin in den letzten Jahren vollständig abgerufen wurden, deuten an, dass das GRW-Zuschussprogramm trotz oder gerade wegen des dargestellten Wandels weiterhin sehr attraktiv ist. Seit kurzem eben auch für die Berliner Digitalwirtschaft und insbesondere für Venture-Capital-finanzierte Unternehmen.

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