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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. Das Agrarsystem in Deutschland 2010 bis 2020 – die gesellschaftliche Seite

verfasst von : Ulrich Hampicke

Erschienen in: Kulturlandschaft - Äcker, Wiesen, Wälder und ihre Produkte

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Wie schon im Kap. 1 angesprochen, blickt das Landvolk in Mitteleuropa auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück. Das mittelalterliche Feudalwesen enthielt eine gewisse Gerechtigkeit derart, dass die Abhängigkeit zwischen „oben“ und „unten“ wechselseitig war. Die einfachen Leute waren unfrei und hatten den Landesherrn zu versorgen, dieser jedoch hatte die Aufgabe, sie in gefährlichen Zeiten zu schützen, und die Zeiten waren oft gefährlich. Während relativ kurzer Zeiträume und in bestimmten Regionen konnten Bauern auch wirtschaftliche und persönliche Vorteile erringen, aber das war nicht von Dauer. Über Jahrhunderte hinweg änderten sich die Machtstrukturen auf dem Lande meist zugunsten der Herrenschicht. Grafen, Rittergutsbesitzer und andere drehten an den Stellschrauben der Agrarverfassung stets in der Richtung, dass aus noch relativ selbstständigen Bauern Hörige aller Abstufungen wurden und dass jene immer weniger Rechte behielten. Sie hatten Spann- und Frondienste zu leisten, mussten immer größere Teile ihrer eigenen Ernte abgeben, bekamen zu hören, was sie alles nicht mehr durften, wie ohne Erlaubnis zu heiraten, ihr Land zu vererben oder gar zu verkaufen, nicht einmal durften sie den Herrschaftsbezirk verlassen. Das Jagdvergnügen der Adligen wurde in heute unbegreiflich rücksichtsloser Weise ausgeübt; Zerstörungen auf den Feldern der Bauern interessierten nicht. Kam Krieg, zündeten die Landsknechte das Getreide auf dem Feld an, bis niemand mehr etwas zu essen hatte.

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Fußnoten
1
Arthur Hanau: Die Landwirtschaft in der Sozialen Marktwirtschaft. Agrarwirtschaft 7:1–15. Weitere wichtige Veröffentlichungen aus dieser Zeit zitiert in Hampicke (2013, Kapitel 7.1).
 
2
Nach dem Statistischen Jahrbuch der DDR (1988, S. 184 und 180) waren am 30.09.1987 928.530 Werktätige in Land- und Forstberufen tätig, darunter 864.902 direkt in der Landwirtschaft, 51.996 im Forst, 10.808 im Veterinär- und 824 im Pflanzenschutzdienst. Die landwirtschaftliche Fläche betrug 6.187.483 ha, darunter 4.693.699 ha Acker- und 1.254.231 ha Grünland.
 
3
Wenn in einer ländlichen Gegend Ostdeutschlands Empörung darüber entsteht, dass ein der Landwirtschaft fremder Investor aus dem Westen tausende Hektar aufkauft, dann muss man sich allerdings fragen, warum die Eigentümer des Landes ihm das verkaufen. Niemand zwingt sie dazu. Ebenso könnten sich die Teilhaber einer GmbH dagegen wehren, dass jemand 51 % der Anteile erwirbt und damit das Sagen im Betrieb erhält.
 
4
Alle Beschreibungen und Begebenheiten in diesem Abschnitt beruhen auf persönlichen Erlebnissen des Autors.
 
Metadaten
Titel
Das Agrarsystem in Deutschland 2010 bis 2020 – die gesellschaftliche Seite
verfasst von
Ulrich Hampicke
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-57753-0_4

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