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2012 | Buch

Das Mediensystem Deutschlands

Strukturen, Märkte, Regulierung

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Über dieses Buch

Diese Einführung bietet eine medientheoretisch fundierte und systematische Darstellung der Grundstrukturen des bundesdeutschen Mediensystems und seiner kommunikationspolitischen Genese seit 1945. Im Mittelpunkt stehen die ökonomischen, politischen, rechtlichen und technischen Grundlagen und Funktionsweisen der Medien öffentlicher Kommunikation (Buch, Presse, Rundfunk, Film, Online-Medien). Darüber hinaus werden die medienübergreifenden Rahmenbedingungen (Medienverfassung) und Infrastrukturen (Nachrichten-, PR- und Werbeagenturen, Telekommunikation) dargestellt und aktuelle Trends des Mediensystems aufgezeigt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Medien und Mediensystem
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die begrifflichen Grundlagen und Kriterien für die systematische Analyse der deutschen Medien erläutert. Der Titel dieses Buches unterstellt, dass es in Deutschland nicht nur unterschiedliche Medien gibt, sondern dass diese eine Gesamtheit als systematischen Zusammenhang bilden: ein aus kleineren Einheiten (Elementen oder Komponenten) zusammengesetztes „Ganzes“ (gr. Sýstema), das zudem trotz Globalisierung und europäischer Integration geographisch oder politisch abgrenzbar ist. Erörtert wird in diesem Kapitel, in welchem Sinn von einem Mediensystem hier die Rede sein kann und was mit den Medien, die hier ein „System“ bilden, eigentlich gemeint ist. Diesem Zweck dient ein differenzierter kommunikationswissenschaftlicher Medienbegriff, der neben der technischen Basis weitere Dimensionen berücksichtigt: Medien werden als Zeichensysteme verstanden, deren Organisation und Institutionalisierung untersucht werden soll. Dabei müssen mediensemiotische (Zeichentypen), kommunikationssoziologische (Akteure, Rollen und Regeln), medienökonomische (Medienunternehmen und -märkte), kommunikationspolitische sowie medienrechtliche und -ethische (Regulierung und Selbstregulierung von Medien) Perspektiven zusammenwirken.
Klaus Beck
2. Grundlagen und Infrastrukturen des deutschen Mediensystems
Zusammenfassung
Bevor wir die einzelnen Medien bzw. Medienteilsysteme genauer analysieren, sollen hier zunächst die medienübergreifenden Grundlagen und Infrastrukturen dargestellt werden, auf denen die Strukturen der publizistischen Medien aufsetzen. Im Einzelnen geht es zuerst um die rechtlichen und institutionellen Grundlagen, also insbesondere den grundrechtlichen und einfachgesetzlichen Rahmen, der medienübergreifend gesetzt ist. Die für einzelne Medienfelder wie Buch, Film, Rundfunk oder Onlinemedien spezifischen gesetzlichen Regelungen und Selbstkontrollinstitutionen werden hingegen in den folgenden Kapiteln behandelt (vgl. Kap. 3). Anschließend werden mit den unterschiedlichen Agenturen für Nachrichten, Werbung und Public Relations Akteure und Handlungsfelder des Mediensystems im Überblick dargestellt, die für nahezu alle publizistischen Medien – wenngleich in unterschiedlichem Maß – relevant sind: Alle aktuellen Medien greifen direkt auf Dienste von Nachrichtenagenturen und zumindest indirekt auch auf die von PR-Agenturen zurück, für alle werbefinanzierten Medien stellen Werbeagenturen einen wichtigen Vermittler dar, ohne den ihr Geschäftsmodell nicht funktionieren könnte.
Klaus Beck
3. Die publizistischen Medien
Zusammenfassung
Im folgenden Kapitel wird das Buch als ältestes publizistisches Medium zunächst semiotisch und technisch charakterisiert: Herstellung und Verbreitung technisch und massenhaft mittels Druckpresse (und mittlerweile auch in digitalem Format) reproduzierte linearere Langtexte kennzeichnen die Buchkommunikation. Aus der Organisationsperspektive werden daher die Strukturen und Funktionen des Buchwesens vorgestellt: Ausgehend von den Autoren werden in einem arbeitsteiligen Verfahren Texte durch Lektoren ausgewählt und für die Publikation vorbereitet sowie durch Verleger finanziert und vermarktet. An diesen herstellenden Buchhandel schließt mit einem für Deutschland sehr spezifischen und weltweit einzigartigen Groß- und Einzelhandesssystem der verbreitende Buchhandel an. Erläutert werden die Rollen der beteiligten Akteure sowie die Geschäftsmodelle und Strategien der Verlage sowie die besonderen Strukturen des Buchmarktes.
Klaus Beck
4. Dynamik des deutschen Mediensystems
Zusammenfassung
In diesem Kapitel geht es um den Wandel des Mediensystems, der anhand von vier Spannungsfeldern im Überblick aufgezeigt wird: Diskutiert werden dabei die Kontexte undwidersprüchlichen Folgen der aktuell zu beobachtenden (1) Digitalisierung, die einerseits zu einem Zusammenwachsen (Konvergenz) von Medien, andererseits durch Kostenersparnis zu einer Differenzierung des Medienangebotes führt. Auch die (2) Liberalisierung der Medien hat zu paradoxen Entwicklungen geführt: Einerseits hat sich der Staat aus vielen Aufgaben der Medienregulierung und den Monopolen im Kommunikationssektor zurückgezogen. Andererseits hat dies zu einer Fülle neuer Vorschriften, Behörden und Institutionen geführt. Die durchaus beabsichtigte (3) Kommerzialisierung der Medien hat wiederum neue Monopole, aber nur begrenzte publizistische Vielfalt hervorgebracht. Zu beobachten ist außerdem eine (4) Internationalisierung, insbesondere eine Europäisierung von Medienordnung und -märkten. Doch es stellt sich die Frage, wie international Medien tatsächlich genutzt werden und wie global verwendbar Medienangebote sind.
Klaus Beck
5. Das deutsche Mediensystem im Überblick
Zusammenfassung
Dieses Kapitel vermittelt einen zusammenfassenden Überblick des deutschen Mediensystems, wie es im vorliegenden Band detaillierter untersucht wird. Auf den erneuten Nachweis der Einzelinformationen wird hier aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet (vgl. hierzu Kap. 2 und 3).
Klaus Beck
Metadaten
Titel
Das Mediensystem Deutschlands
verfasst von
Klaus Beck
Copyright-Jahr
2012
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-531-94195-0
Print ISBN
978-3-531-16370-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-94195-0