Skip to main content

1989 | Buch

Dateien und Datenbanken

Eine anwendungsorientierte Einführung

verfasst von: Professor Dr. Markus Lusti

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Schwerpunkte dieses anwendungsbezogenen Lehrbuchs sind der Entwurf und die Abfrage von Datenbanken in Anwendersprachen. Der erste Teil behandelt am Beispiel typischer Datenstrukturen und Algorithmen die Dateiverwaltung in konventionellen Programmiersprachen der 3. Generation. Ausgehend von der Datenbankverwaltung in zwei verbreiteten Softwarepaketen führt der zweite Teil in den Entwurf von Datenbanken ein. Im Anschluß daran verdeutlicht ein Fallbeispiel die Anwendungsentwicklung in prozeduralen Datenbanksprachen der 4. Generation. Der letzte Abschnitt mißt verbreitete Datenbankverwaltungssysteme auf Personalcomputern an den Anforderungen eines idealen relationalen Systems. Das Erlernen der in den Beispielen und Aufgaben verwendeten Sprachen und Werkzeuge ist nicht Hauptzweck. Pascal, dBASE, Paradox, SQL und Query by Example sind lediglich Vehikel zur Verdeutlichung grundlegender Konzepte. Besonderen Wert wird auf die didaktisch-methodische Gestaltung gelegt: Jedes Kapitel beginnt mit einer strukturierten Liste der wichtigsten Begriffe. Zusammenfassungen und Aufgaben wiederholen und vertiefen den Stoff jedes Kapitels. Der Anhang enthält die vollständigen Lösungen zu praktisch allen Aufgaben und ein Glossar.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Daten und Dateien
Zusammenfassung
Kapitel 1 führt in die Terminologie und Anwendung von Dateien ein. Computeranwendungen bilden ausgewählte Aspekte der Wirklichkeit auf eine konkrete Hardware und Software ab. Wir führen deshalb Begriffe ein, mit denen sich die Gegenstände von Datenbanksystemen beschreiben lassen. Ausgehend von den Begriffen Objekt, Attribut, Attributswert und Wertebereich teilen wir Daten und Dateien nach technischen Kriterien ein, um später Dateien und ihre Operationen aus Benutzersicht zu klassifizieren. Die Aufgaben am Ende des Kapitels üben die eingeführte Terminologie an Beispielen aus der administrativen Datenverarbeitung.
Markus Lusti
Kapitel 2. Dateiorganisation
Zusammenfassung
Kapitel 1 hat den Gegenstand von Datenbanksystemen begrifflich eingegrenzt. Das nächste Kapitel führt in die Organisation von Dateien aus der Sicht des Programmierers ein. Die Möglichkeiten des Zugriffs auf die Sätze einer Datei werden unter anderem vom verwendeten Speichermedium bestimmt. Der erste Abschnitt weist deshalb auf die Beschränkungen einiger Speicherarten hin. Die nachfolgenden Abschnitte beschreiben die sequentielle, relative und indizierte Dateiorganisation aus der Sicht des Benutzers Algorithmen und Datenstrukturen in Pascal verdeuüichen das Arbeiten mit sequentiell organisierten Dateien. Den Abschluss bildet eine Kriterienliste für die Wahl der geeigneten Dateiorganisation.
Markus Lusti
Kepitel 3. Dateiverwaltung in Datenbanksystemen
Zusammenfassung
Programmiersprachen gestatten in der Regel dem geübten Programmierer die breite Ausnützung der Hardware und Software eines Computersystems. Sie erlauben ihm zum Beispiel die Steuerung einer Vielzahl von Peripheriegeräten und die Entwicklung schneller und speichersparender Programme. Diese Flexibilität hat ihren Preis: Das Erlemen einer Sprache und die Entwicklung von Programmen sind zeitaufwendig. Mit dem Aufkommen von benutzemahen Personalcomputem entstanden Endbenutzerwerkzeuge mit denen auch der Anwender in der Fachabteilung massgeschneiderte Applikationen entwickeln kann. Solche Anwendersprachen sind zwar weniger allgemein und mächtig als konventionelle Programmiersprachen und die entstehenden Anwendungen oft nicht so Speicher- und laufzeiteffizient wie gute programmiersprachliche Lösungen. Der Benutzerkomfort dieser Werkzeuge kann aber so gross sein, dass sich Anwendungen mit einem Bruchteil des Aufwands konventioneller Programmentwicklungen verwirklichen lassen. In der herkömmlichen Programmentwicklung erfordert das Beheben von Syntaxfehlern meist mehrere Übersetzungsläufe, Die aufwendige Testphase zwischen der ersten Ausführung des Programms und dem praktischen Einsatz versucht, Laufzeitfehler und logische Fehler zu eliminieren und kann bei grösseren Programmen die Hälfte der Entwicklungszeit beanspruchen. Die Arbeit mit Endbenutzerwerkzeugen verringert zwar den Aufwand für die Definition des Problems und den Entwurf der Lösung nicht, Sie vermindert aber den Programmierungs- und Testaufwand erheblich. Der Programmierer benötigt für ein bestimmtes Problem weniger Befehle, und eine komfortable Entwicklungsumgebung verkürzt die Entwicklungszeit.
Markus Lusti
Kapitel 4. Datenentwurf
Zusammenfassung
Die Fortschritte der Datenbanktechnologie ermöglichen dem Benutzer, sich auf die Auswahl und Strukturierung der Objekttypen zu konzentrieren. Das Ziel einer effizienten Speicherung und Manipulation der Daten ist zwar immer noch wichtig, schränkt aber den Datenentwurf weniger ein als Dateiverwaltungs- und Datenbanksysteme früherer Generationen.
Markus Lusti
Kapitel 5. Datenbankverwaltung
Zusammenfassung
Kapitel 3 führt in die Verwaltung un verbundener Einzeldateien ein. Kapitel 4 zeigt dann, dass Datenbanken in der Regel aus mehreren verbundenen Tabellen bestehen. Das nächste Kapitel verlegt den Schwerpunkt deshalb von der Datei- auf die Datenbank- verwalmng. Es zeigt am Beispiel einer Datenbank aus drei Tabellen ausgewählte Abfrage- und Ändemngsoperationen. Die prozedurale Befehls spräche von dBASE und Queries by Example in Paradox illustrieren den Unterschied zwischen prozeduralen und nichtprozeduralen Abfragesprachen. Ein Vergleich zwischen Tabellenkalkulations- und Datenbankverwaltungsprogrammen schliesst das Kapitel ab.
Markus Lusti
Kapitel 6. Programmieren in prozeduralen Datenbanksprachen
Zusammenfassung
Kommerzielle Systeme enthalten meist mehrere Arten von Schnittstellen, oft eine Menüschnittstelle für den Endbenutzer und eine Programmierschnittstelle für den Entwickler. Das nächste Kapitel vergleicht die eingebauten Programmierumgebungen von dBASE und Paradox mit konventionellen Sprachen der dritten Generation. Eingebauten Sprachen eignen sich vor allem für kleine und mittlere Projekte. Wir beschreiben deshalb die typischen Entwicklungsphasen solcher Projekte und illustrieren sie an einer Fallstudie zu einer einfachen Literaturverwaltung auf einem Personalcomputer.
Markus Lusti
Kapitel 7. Relationale Datenbanksysteme auf Personalcomputern
Zusammenfassung
Aufgabe der Datenmodellierung ist es, einen Teil der wahmehmbaren Realität so abzubilden, dass das entstehende Modell mit einem Datei- oder Datenbanksystem verwaltet werden kann. Konventionelle Dateisysteme schränken die Freiheit des Datenentwurfs mehr oder weniger ein. So erlauben zum Beispiel einige Betriebssysteme und Sprachimplementationen nur sequentielle und relative Dateien, andere Systeme erlauben keine variablen Satzlängen. Datenbanksysteme unterscheiden sich ebenfalls durch die unterschiedlichen Restriktionen, welche sie der Datenmodellierung auferlegen. In dBASE und Paradox müssen Objekttypen der Realität, zum Beispiel bibliographische Angaben, als Tabellen abgebildet werden. Die Tabellendarstellung ist restriktiv, weil sie zum Beispiel keine hierarchisch zusammengesetzten Attribute, insbesondere nicht mit variablen Wiederholungsgruppen, erlaubt: Die Information, dass ein Dokument eine variable Anzahl von Schlagworten hat, lässt sich zum Beispiel nicht in einer Tabellenzeile mit fixer Länge festhalten.
Markus Lusti
Kapitel 8. Anforderungen an Datenbanksysteme
Zusammenfassung
An ein Datenbankverwaltungssystem (DBMS: Data Base Management System) kann eine Vielfalt von Anforderungen gestellt werden. Im folgenden diskutieren wir die wichtigsten Kriterien:
1)
Das Datenmodell, welches dem DBMS zugrunde liegt, soll eine benutzerfreundliche und effiziente Abbildung der jeweiligen Realität auf das Datenbanksystem ermöglichen (vgl. Kapitel 4, Datenentwurf). Insbesondere muss es möglich sein, Beziehungen zwischen verschiedenen Objekttypen abzubilden.
 
2)
Das DBMS soll Speicher- und laufzeiteffizient arbeiten.
 
3)
Das DBMS soll Massnahmen zur Erhaltung der Korrektheit und Sicherheit der Daten (Datenintegrität und -Sicherheit) unterstützen. Eingaben sollen leicht auf ihre Plausibilität geprüft werden können. Wenn zum Beispiel die Antwort auf die Frage “Zivilstand?” nicht 1 (ledig), h (verheiratet), w(verwitwet) oder s (geschieden) ist, wird der Benutzer auf den Fehler aufmerksam gemacht. Die Wiederherstellung eines korrekten Zustands der Datenbank nach Fehlem muss möglich sein (engl, recovery). Nach einem Zusammenbruch des Betriebssystems muss zum Beispiel der Zustand vor dem Zusammenbruch mit älteren Kopien und aufgezeichneten Terminalsitzungen rekonstruierbar sein.
 
4)
Das DBMS soll die Daten vor unberechtigtem Zugriff schützen (Datenschutz).
 
5)
Das DBMS soll den Austausch von Daten mit anderen Programmen ermöglichen (Datenkompatibilität). Es muss zum Beispiel möglich sein, Daten aus dem DBMS als Eingabe für Textverarbeitungs-, Tabellenkalkulations- und andere Datenbankprogramme zu verwenden.
 
6)
Auf Rechnem, die mehrere Benutzer gleichzeitig bedienen (Mehrbenutzersysteme) und Rechnemetzen soll das DBMS den gleichzeitigen Zugriff mehrerer Benutzer unterstützen.
 
7)
Die Funktionen eines DBMS sollen von einer extemen Programmiersprache aufgemfen werden können (siehe Kapitel 6, Programmieren in prozeduralen Datenbanksprachen).
 
8)
Ein DBMS sollte über eine interaktive (idealerweise nichtprozedurale) Abfragesprache verfügen.
 
Markus Lusti
Backmatter
Metadaten
Titel
Dateien und Datenbanken
verfasst von
Professor Dr. Markus Lusti
Copyright-Jahr
1989
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-97170-9
Print ISBN
978-3-540-51035-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-97170-9