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1986 | Buch

Datentechnik im Wandel

75 Jahre IBM Deutschland Wissenschaftliches Jubiläumssymposium

herausgegeben von: Professor Dr. Walter E. Proebster

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Technikperspektiven gemeinsam entwickeln
Zusammenfassung
Die IBM Deutschland begeht im Jahr 1985 ihr 75jähriges Jubiläum. Das Unternehmen hat sich über diese siebeneinhalb Jahrzehnte hinweg einen guten Ruf in Deutschland erworben und ist längst ein ebenso wichtiger wie integraler Bestandteil der deutschen Volkswirtschaft. Es sind Begriffe wie Qualität, Kundennähe und Innovation, die stets eng mit dem Namen des Unternehmens verbunden waren.
Lothar F. W. Sparberg
Die Hochschule in der Informationsgesellschaft
Kurzfassung
Der Übergang zur Informationsgesellschaft stellt die Hochschulen vor große Aufgaben. Es werden drei Problemkreise diskutiert:
  • - die Herausbildung neuartiger und die Umgestaltung herkömmlicher Studiengänge,
  • - die Veränderung des Instrumentariums von Forschung und Lehre,
  • - der Wandel wissenschaftlicher Arbeitsmethoden und Forschungsstrategien.
Zum ersten Punkt wird vor allem die Entwicklung der Informatik zu einem der zentralen Studienfächer einer naturwissenschaftlich-technisch orientierten Hochschule beschrieben. Diese Expansion bereitet Schwierigkeiten, weil die Ausbauzielzahlen festgeschrieben und Umschichtungen wegen der Altersstruktur des Lehrkörpers kaum möglich sind.
Zum zweiten Punkt wird die dreistufige Konzeption der Rechnerversorgung behandelt:
  • - PCs (Privatbesitz oder lehrstuhlgebunden),
  • - Arbeitsplatzrechner (fakultätsgebunden) und
  • - Großrechner (Hochschulrechenzentrum).
Dabei wird insbesondere auf die Ebene der vernetzten Arbeitsplatzrechner näher eingegangen.
Bezüglich des dritten Punktes wird der Wandel der Arbeitsmethoden der Theoretischen Physik als Beispiel näher untersucht. Analytisch lösbare Modelle verlieren an Bedeutung gegenüber numerischen Verfahren. Vor- und Nachteile dieser Entwicklung werden diskutiert.
Wolfgang Wild
75 Jahre IBM Deutschland in der Informationstechnik
Kurzfassung
Vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung der Informationstechnik wird der Werdegang der IBM Deutschland seit ihrer Gründung im Jahre 1910 in Berlin-Charlottenburg charakterisiert.
Das Unternehmen verdankt sowohl seine Gründung als auch wesentliche Wachstumsimpulse unternehmerischen Prinzipien und Entscheidungen, die oft ungewöhnlich waren oder abseits der gängigen Einschätzung der Technik lagen. Die Beurteilung des Potentials einer Technologie und die wirtschaftliche und organisatorische Beherrschung dessen, was man heute Innovationsprozeß nennt, spielten als Erfolgsfaktoren stets eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus bietet die Einbindung in die multinationale Firmenstruktur Chance und Herausforderung, die Leistungen des Unternehmens in allen Bereichen an weltweit gültigen Maßstäben zu orientieren.
Besonders bedeutungsvoll waren dabei immer wieder die zeitlich richtig plazierten Übergänge zwischen verschiedenen Generationen der Informationstechnik, von den Lochkartensystemen bis zu den heutigen integrierten Informationsdiensten.
Karl Ganzhorn
Systementwicklung in der IBM Deutschland — Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Kurzfassung
Es werden die bisherigen Systementwicklungen der IBM Deutschland erläutert und die wichtigsten Beiträge aufgezeigt. Kontinuierliche Fortschritte der Halbleitertechnologie und entsprechend angepaßte Rechnerstrukturen charakterisieren die bisherigen Entwicklungen.
Die Systementwicklung ist heute einem starken Wandel unterworfen. Die weiteren Technologiefortschritte erzwingen eine Umorientierung vom Projektdenken zum Prozeßdenken. Die Prozesse für Hardware- und Betriebssystementwicklungen werden aufgezeigt und kritisch betrachtet. Der Wandel der Systementwicklung ist ebenso stark durch den Wandel des Marktes beeinflußt. Bisherige Einzellösungen werden in Netzwerken integriert. Die Explosion der Arbeitsplatzrechner erfordert eine Umdefinition des Systembegriffs, welche den Endbenutzer stärker berücksichtigt. Der zunehmende Aufbau von großen Endbenutzernetzwerken zeigt den Trend der zukünftigen Zielsetzung der Systementwicklung:
Informationserzeugung, Informationsverteilung und Informationsverarbeitung.
Eckart Lennemann
Kommunikationssysteme
Kurzfassung
Das „Zusammenwachsen“ von Telekommunikations- und Informationsverarbeitung hat zwei Aspekte, die Verwendung von Computertechnik in Telekommunikationssystemen einerseits und die Verknüpfung beider zu Informationssystemen andererseits. Beide Aspekte werden im Vortrag behandelt und anhand einiger Beispiele aus Deutschland erläutert. Dabei liegt das Schwergewicht der Ausführungen auf der Betrachtung der Systemarchitektur.
Helmut Forner
Das Wissenschaftliche Zentrum Heidelberg: Benutzerorientierte Informatik
Kurzfassung
Das Wissenschaftliche Zentrum Heidelberg (WZH) ist eines von 16 wissenschaftlichen Zentren, die die IBM weltweit unterhält. Anders als die Forschungs- und Entwicklungslaboratorien der IBM, die international organisiert sind und weltweite Aufgaben wahrnehmen, sind sie integraler Bestandteil ihrer jeweiligen IBM Landesorganisationen und arbeiten vorwiegend an wissenschaftlichen Fragestellungen, die in erster Linie für ihr Land bedeutsam sind. Diese erfordern in der Regel fortschrittliche Techniken der Informatik und ihrer Anwendungsgebiete. Die Forschungsprojekte werden meist in enger Kooperation mit Universitäten und Forschungsinstituten durchgeführt, und so stellen die wissenschaftlichen Zentren ein wichtiges Bindeglied der IBM zum wissenschaftlichen und akademischen Umfeld dar und bewirken einen regen Informationsaustausch.
Das WZH wurde 1968 gegründet. Seither beschäftigt es sich mit Anwendungen der Informatik im wissenschaftlichen Bereich sowie mit fortschrittlichen, benutzerfreundlichen Mensch-Maschine-Schnittstellen und den dafür notwendigen Systemstrukturen. Zur Zeit arbeiten in Heidelberg 50 Mitarbeiter der IBM Deutschland mit Gastwissenschaftlern aus Deutschland und dem Ausland sowie studentischen Hilfskräften und Diplomanden zusammen. In Kooperationsprojekten mit Partnern konzentriert man sich derzeit auf 6 Forschungsgebiete:
  • - Ergonomie von Anwendungsprogrammen,
  • - Expertensysteme und linguistische Datenverarbeitung (mit der Universität Tübingen),
  • - fortschrittliche Informationsverwaltung in Datenbanksystemen (mit den Universitäten Darmstadt, Hagen und Karlsruhe),
  • - wissenschaftliche Berechnungsmethoden und Problemlösung (mit der Universität Heidelberg und der Fachhochschule Rheinland/Pfalz Bingen),
  • - verteilte Datenverarbeitung an Universitäten (mit der Universität Karlsruhe),
  • - Endbenutzeranwendungen in offenen Systemen (mit der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung Darmstadt und der Universität Frankfurt).
Dieser Beitrag soll einen Eindruck von den Forschungsarbeiten des WZH und ihren Ergebnissen in ausgewählten Themengebieten wie
  • - Dialogkonzepte und benutzerorientierte Hochsprachen, einschließlich eingeschränkte natürliche Sprache,
  • - Ergonomie solcher Schnittstellen, — Datenbank- und Schnittstellen,
  • - Datenbank- und Informationssysteme,
  • - Expertensysteme,
  • - und Rechnernetze vermitteln, wobei sie zu den Entwicklungen der Informatik der letzten 20 Jahre in Beziehung gesetzt werden. Er gliedert sich in Sprachen und Dialogkonzepte als direkte Äußerungsmerkmale von Benutzbarkeit und in Systemstruktur und -komponenten als die Faktoren, die darauf wesentlichen Einfluß haben. Es wird versucht, Ausblicke auf weitere Entwicklungen zu geben.
Albrecht Blaser
Halbleiter- und Verbindungstechnologien (Packaging) in der IBM Deutschland
Aspekte der Entwicklung und Produktion
Kurzfassung
Die Verarbeitungsgeschwindigkeit eines DV-Systems wird wesentlich von der Halbleiter- und Packaging-Technologie bestimmt. Die jeweils angestrebte Schaltkreisdichte und Geschwindigkeit wird sowohl von dem Anwendungsziel als auch von den Grenzen der Prozeßtechnik und den Kühlungsmöglichkeiten beeinflußt. Verbesserungen in der Entwurfstechnik, bessere Beherrschbarkeit der Halbleiterprozesse und ein detailliertes Verständnis der Defektursachen bei immer kleiner werdenden Dimensionen haben den außerordentlichen Produktivitätszuwachs bei Halbleiterkomponenten bewirkt. Unterstützt durch eine den jeweiligen Anforderungen angepaßte Packaging-Technologie sind optimale Lösungen auf Systemebene in allen Leistungsbereichen möglich geworden.
Peter Ehret
Ein Vierteljahrhundert Magnetplattenspeicher in der IBM Deutschland
Die Entwicklung einer Produkt- und Fertigungstechnologie
Kurzfassung
In der historischen Entwicklung der Plattenspeicher ist das Kriterium der jeweils erzielten Datendichte auf dem Speichermedium ein interessanter Maßstab für den technologischen Fortschritt. Wenn die Datendichte im Zeitraum der letzten 25 Jahre um den Faktor 12 000 erhöht werden konnte, so ist dies das Ergebnis technologischer Innovation auf der einen und fertigungstechnischer Verfahrensentwicklung auf der anderen Seite. Diesen Weg schildert der Vortrag anhand der Produktlinie der IBM Plattenspeicher bis hin zur Dünnfilmtechnik bei den Schreib-/Leseköpfen der heutigen Hochtechnologieprodukte.
Der Produktionsbereich der IBM Deutschland — von Anfang an mit dem Bau dieser Produkte befaßt — hat durch eine ganze Reihe eigener Beiträge die technologische Entwicklung mit beeinflußt. Die Werke haben tiefgreifende Veränderungen erfahren, die auch viele Mitarbeiter betrafen. Das Werk Mainz hat sich zu einem Technologiewerk entwickelt, das Werk Berlin ist heute Lieferquelle der IBM Plattenspeicherprodukte für Europa und die angrenzenden Länder.
Egon O. Winkelmann
Produktentwicklung elektromechanischer Geräte im Entwicklungslaboratorium Böblingen der IBM Deutschland
Kurzfassung
Nach einem Rückblick auf die ersten elektromechanischen Entwicklungsaktivitäten in der IBM Deutschland GmbH konzentriert der Verfasser seine Ausführungen auf die Entwicklung von Datendruckern. Eine Übersicht aller Druckerentwicklungen der Böblinger IBM Laboratorien sowie eine Darstellung der wesentlichen Druckertechnologien dient der Einführung in dieses Gebiet. Danach werden die Schwerpunkte der Entwicklungsaktivitäten aufgezeigt und diskutiert. Beispiele erläutern die einzelnen Schwerpunkte und verdeutlichen die Beiträge der Druckerentwicklung zu der Gesamtleistung der Böblinger IBM Laboratorien. Ein Ausblick skizziert mögliche Entwicklungstrends der Zukunft.
Roland Beyer
Produktion im Wandel
Kurzfassung
Die Produkte der Informationstechnologie und mit ihnen auch die Produktionsmethoden, -verfahren und -mittel haben in den letzten Jahrzehnten dramatische Veränderungen erfahren. Nicht zuletzt sind diese Veränderungen durch den konsequenten Einsatz der Datenverarbeitung ausgelöst und ermöglicht worden.
Dieser Beitrag zeigt in seinem ersten Teil die Stellung der Produktion innerhalb der IBM Organisation und die Veränderungen im Produktionsbereich der IBM Deutschland seit dessen Bestehen. Im zweiten Teil wird am Beispiel eines spezifischen Produktes (IBM 4361 / MLC-Mehrschichtkeramik) die Notwendigkeit der computerunterstützten Produktion dargestellt. Der dritte und letzte Teil gibt einen Ausblick in die Informationsverarbeitung der Produktion im Zeitalter der computerintegrierten Fertigung.
Gert H. Müller
Technologie und Weiterbildung Bedarf und Angebot
Kurzfassung
Der erste Teil befaßt sich am Beispiel der Anwendung der Informationstechnik am Arbeitsplatz mit den Herausforderungen, die der technologische Wandel für die Qualifikation und Qualifizierung von Mitarbeitern mit sich bringt, und umreißt einige wichtige Aspekte künftiger betrieblicher Bildungsarbeit.
Es wird betont, daß Qualifizierung ein berufslebenslanger Prozeß ist. Dessen Hauptziel ist es, den arbeitenden Menschen immer wieder so auszustatten, daß er, auf der Grundlage von Tradition und Wertordnung, Veränderungen aktiv mittragen und verantwortlich gestalten kann und mit dem immer größer werdenden Wissensumfang, dem schnelleren Wissensverlust und vor allem mit Komplexität und Interdependenz umzugehen lernt.
Soll dieses Ziel erreicht werden, muß das Management künftig noch mehr als bisher ein den Veränderungen adäquates Weiterbildungsangebot planen und verwirklichen und die eigene kontinuierliche Weiterbildung pflegen.
Der zweite Teil des Aufsatzes zeigt Tradition, Antriebskräfte, Grundzüge und Schwerpunkte der Bildungsarbeit in der IBM Deutschland.
Gerhard Bauer
Backmatter
Metadaten
Titel
Datentechnik im Wandel
herausgegeben von
Professor Dr. Walter E. Proebster
Copyright-Jahr
1986
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-71123-7
Print ISBN
978-3-540-16387-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-71123-7