2017 | OriginalPaper | Buchkapitel
Der Fall Sarrazin im Kontext des anti-muslimischen und institutionellen Rassismus
verfasst von : Eberhard Schultz
Erschienen in: Rassismuskritik und Widerstandsformen
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Der anti-muslimische Rassismus tritt nicht als offener, biologisch konnotierter Rassismus auf, sondern vorwiegend als „Islamkritik“ im Rahmen von Debatten über „Integrationsdefizite“ usw., zum Teil unter dem Deckmantel eines „Kampfes um Meinungsfreiheit“ und auch in der Form einer Ablehnung des Antisemitismus. Der renommierte Vorurteils-Forscher Wolfgang Benz, der lange Zeit die Antisemitismusforschung an der Berliner Technischen Universität geleitet hat, macht in seinem 2012 erschienen Buch „Die Feinde aus dem Morgenland – Wie die Angst vor den Muslimen unsere Demokratie gefährdet“ die interessante Beobachtung, dass der Philosemitismus in Deutschland mit einer Abneigung gegenüber dem Islam verknüpft wird: „Neuerdings werden gegenüber dem Islam die Traditionen eines christlich-jüdischen Abendlands beschworen. Als hätten Juden und Christen in Europa zwei Jahrtausende lang in tiefstem Frieden und höchster Harmonie gelebt, im Bewusstsein gemeinsamer Werte und gemeinsamer religiöser Tradition.