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1994 | OriginalPaper | Buchkapitel

Der Mandarin — Stilisierung chinesischer Höflichkeit

verfasst von : Helga Reimann

Erschienen in: Probleme moderner Gesellschaften

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Als Lewis A. Coser 1978 eine Rezension der englischen Übersetzung von Norbert Elias’ erstem Band “Über den Prozeß der Zivilisation” publizierte, pries er dieses Werk als “a modern sociological classic of the first order” (Coser 1978, S. 566) und meinte, es gehöre in die Bücherregale aller Humanisten und Sozialwissenschaftler, die sich mit der Entstehung der modemen westlichen Kultur beschäftigten. Er hatte nur wenig an diesem Band zu kritisieren, am ehesten noch Elias’ Tendenz zu einem unilinearen Evolutionismus, die unter anderem den Zusammenbmch der “Zivilisation” in Auschwitz ausgeblendet hat, den Elias erst in den “Studien über die Deutschen” (1989) aufgearbeitet hat. Daneben war Coser das Fehlen weiterer weltgeschichtlicher Vergleiche aufgefallen, wenn er auch betonte, daß man Elias dies kaum vorwerfen könne, da er eben eine eingehende Untersuchung der Entwicklung der “Zivilisation” im neuzeitlichen Europa geleistet habe. Dennoch vermißte Coser den Vergleich mit anderen Hochkulturen “such as those of Asia, in which one can discem similar trends” (Coser 1978, S. 565). Elias hat in dem besprochenen 1. Band nur kursorisch anläßlich der Entwicklung der Tischsitten, speziell des gesitteten Gebrauchs des Messers, einen kulturvergleichenden Blick auf Asien geworfen, als er bemerkte, daß die Chinesen das Messer ganz von der Tafel verbannt haben und ihnen deshalb die europäische Art, “mit Schwertem” zu essen, barbarisch vorkommt (Elias I, 1978, S. 169).

Metadaten
Titel
Der Mandarin — Stilisierung chinesischer Höflichkeit
verfasst von
Helga Reimann
Copyright-Jahr
1994
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-86143-6_15

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