1986 | OriginalPaper | Buchkapitel
Der Schutz von Arbeitnehmerdaten — Technische Entwicklung und Rechtliche Anforderungen
verfasst von : Claus Henning Schapper
Erschienen in: Arbeit und Informationstechnik
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Enthalten in: Professional Book Archive
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Das Arbeitsverhältnis ist schon seit langem zu einer Schnittstelle staatlicher und privater Informationsansprüche geworden. Ganz gleich, ob die Steuer- oder Sozialpolitik auf dem Spiel steht, das Arbeitsverhältnis vermittelt die für staatliche Aktivitäten entscheidenden Grundinformationen. Gerade die sozialstaatliche Komponente öffentlicher Verwaltung wirkt sich auf die Informationspflichten des Arbeitnehmers im Rahmen seines Arbeitsverhältnisses aus. Allein für die Lohn- und Gehaltsabrechnung muß der Arbeitgeber mindestens 60 Personaldatenelemente pro Arbeitnehmer vorhalten. Den Arbeitgeber treffen rund 300 Auskunfts-, Bescheinigungs- und Meldevorschriften im Personalwesen. Diese Zahlen zeigen, welch ungeheure Informations- und Dokumentationsflut in der Personalabteilung eines Unternehmens zu bewältigen ist und wie stark dementsprechend der Anreiz in den Unternehmen ist, sich dabei der Hilfe der modernen Informationstechnologie zu bedienen. Der staatliche Informationsanspruch ist jedoch nicht die einzige Triebfeder für den Automatisierungsprozeß in der Personaldatenverarbeitung. Als eine Grundbedingung rationaler Unternehmenspolitik halten viele Arbeitgeber eine konsequente Analyse der Verwertungsvoraussetzungen von Arbeitskraft für unabdingbar. Dies bedeutet vollständige, detaillierte Erfassung von Arbeitsplatzanforderungen, die Erstellung von Produktionsablaufanalysen und Arbeitnehmerfähigkeitsprofilen. Durch den Einsatz von EDV in der Personalverwaltung sind dazu die technischen Möglichkeiten an die Hand gegeben. Zwar hätte man auch früher einen Sachbearbeiter mit der Erstellung einer Statistik des Inhalts, welche Mitarbeiter im letzten Jahr mehr als dreimal an einem Montag kurzfristig erkrankt waren, beschäftigen können. Dies ist aber wegen des damit verbundenen Aufwandes unterblieben. Heute kann jedes einfache Personalabrechnungssystem eine Fehlzeitenstatistik erstellen, so daß eine entsprechende Liste auf Knopfdruck am Bildschirm erscheint oder ausgedruckt wird.