2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Der Streit und seine Zeit
verfasst von : Brigitte Seebacker, Dr. phil.
Erschienen in: Zeitgeschichte, Wissenschaft und Politik
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Was wäre gewesen, wenn sich Joachim Fest weniger liberal und weniger tolerant gezeigt und Noltes Sicht der Vergangenheit nicht gedruckt hätte? Ohne das Forum, das die „Frankfurter Allgemeine“ bot, wäre die Wirkung nur halb so durchschlagend gewesen. Jtirgen Habermas gab sofort zu, dass er die Publikation in einem Fachblatt nicht zur Kenntnis genommen hätte. Er hätte sie nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Denn Jürgen Habermas wollte sein Bild von der Vergangenheit durchsetzen und damit die Gegenwart prägen. Ihm ging es, als er seine Breitseiten in der „Zeit“ abfeuerte, um den großen Auftritt und die große Wirkung (so zeigt es schon der programmatische Titel an, vgl.
Habermas 1991b
). Geboten waren klare Fronten zwischen Freund und Feind. Dazu brauchte er meinungsmachende Blätter. Vor allem brauchte er einen Anlass, der sich aufbauschen und ins Allgemeine wenden ließ. Ins allgemein Politische. Der Professor aus Berlin lieferte ihm diesen Anlass.