2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Deutsche Versorgung
verfasst von : Thomas Kästner, Andreas Kießling, Gerrit Riemer
Erschienen in: Energie in 60 Minuten
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Neben den eigenen Quellen in Deutschland, die sich hauptsächlich in Niedersachsen befinden (über 90% der deutschen Vorkommen) und seit Ende der 1960er Jahre gefördert werden, setzte die Gasversorgung in Deutschland zunächst auf niederländische Quellen und Lieferungen. Nachdem die große Gaslagerstätte in Groningen (Niederländische Nordsee) im Jahr 1959/60 gefunden worden war und die ersten Bohrungen 1961 stattfanden, lieferte der niederländische Konzern Gasunie bereits 1963 Gas nach Deutschland. Für 10 Jahre war Deutschland neben den eigenen Vorkommen zu 100% abhängig von einem Lieferanten, so dass die Preise quasi aus den Niederlanden bestimmt wurden. Im Zuge der ersten Ölkrise zu Beginn der 70er Jahre suchte man nach Alternativen zu Öl aber auch zu der Abhängigkeit von den Niederlanden und fand diese – gegen den Willen der USA – in der Sowjetunion. Der Deal war einfach: Rohre gegen Gas. Dieses Röhrengeschäft sollte die Entspannungspolitik von Kanzler Willy Brandt unterstützen, der langfristige Handelsverträge als Mittel der Zusammenarbeit mit dem Ostblock erkannt hatte. 1973 floss das erste russische Gas nach Deutschland (vgl. auch Kapitel 10 Minuten Energieaußenpolitik).