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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

Die administrierte Biografie in der Heimerziehung der 1950er bis 1970er Jahre

verfasst von : Mechthild Bereswill, Patrik Müller

Erschienen in: Verwaltete Biografien

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

In dem Beitrag wird exemplarisch dargestellt, wie die Biografie eines in der Heimerziehung der 1950er Jahre untergebrachten Jugendlichen in Verwaltungsabläufe eingebunden ist. Dazu werden auf Basis einer personenbezogenen Akte Verwaltungshandlungen in einer interaktionstheoretischen Perspektive untersucht. Entlang der Frage der Berufswahl wird deutlich gemacht, wie durch bürokratische Organisationsformen und einer hierarchieförmigen Arbeitsteilung biografische Prozesse strukturiert werden. Dabei tritt besonders zutage, wie Abläufe der Verwaltung sowie die Bedürfnisse und Wünsche der Adressat*innen, durch eine unterschiedliche Temporalität widersprüchlich verlaufen.

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Fußnoten
1
Bei den verwendeten Berufsbezeichnungen handelt es sich um die den Dokumenten entnommenen Begriffe. Aus diesem Grund werden diese im Folgenden nicht in einer gendergerechten Sprache dargestellt.
 
2
Der Beitrag basiert auf ersten Ergebnissen des DFG-Projektes „Die Verwaltung des Falles“. Ziel des Projektes ist die Rekonstruktion von Verwaltungshandeln aus Fallakten der Heimerziehung. Das Projekt knüpft an eine Aktenanalyse aus den Jahren 2011/2012 an (Bereswill et al. 2013). In dieser wurden 1010 Fallakten aus ehemaligen Erziehungsheimen des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen (LWV) der 1950er bis 1970er Jahre quantitativ untersucht sowie Aktenprotokolle und Fallskizzen angefertigt. Dieser Datenkorpus dient dem laufenden Projekt als Grundlage für das eigene Sampling. Siehe auch https://​www.​lwv-hessen.​de/​geschichte-gegenwart/​heimerziehung/​forschung-ausstellung.​html.
 
3
Die einzelnen Abschnitte wurden aus den archivierten Dokumenten übernommen und können aus diesem Grund Rechtschreibfehler und unklare Grammatik oder Zeichensetzung enthalten.
 
4
Bei dem Namen handelt es sich um eine Anonymisierung. Ansonsten wurden in dem Beitrag die Bezeichnungen der Institutionen belassen bzw. auf das notwendigste reduziert, um dem Fallverlauf folgen zu können.
 
5
Eine vorläufige Fürsorgeerziehung konnte als eilige Fürsorgeerziehung im Falle von Gefahr in Verzug angeordnet werden. Auf diese Weise konnte die Unterbringung in einem Heim sofort umgesetzt werden. Es gab bis 1962 jedoch keine festgelegte Frist die bestimmte, wann eine vorläufige Fürsorgeerziehung in eine endgültige Fürsorgeerziehung umgewandelt wird. Siehe zu der komplexen Rechtslage der Fürsorgeerziehung das Rechtsgutachten von Prof. von der Pfordten (2010) im Auftrag des „Runden Tisch Heimerziehung“.
 
6
Vermutlich reagiert die Mutter mit ihrem Brief vom 13.01.1958, auf den wir weiter vorne bereits Bezug genommen haben, auf dieses Schreiben und verdeutlicht damit, dass sie die Fähigkeiten ihres Sohnes einschätzen kann und konkrete Vorstellungen und die Erwartung hat, dass diese Ideen aufgegriffen werden sollten.
 
7
Bergmann (2014, S. 28) spricht in diesem Zusammenhang von den drei transformativen Stadien Herrichten (Anreicherung des Fallwissens), Zurichten (Perpektivierung durch die Professionen) und Konservieren (Objektivierung des Falles), mit denen der Weg von der Exploration eines Falles bis zu dessen Vereindeutigung beschrieben werden kann.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Die administrierte Biografie in der Heimerziehung der 1950er bis 1970er Jahre
verfasst von
Mechthild Bereswill
Patrik Müller
Copyright-Jahr
2018
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-20522-5_1

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