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2004 | Buch

Die Anfängerklausur im BGB

Kernprobleme des Allgemeinen Teils in der Fallbearbeitung

verfasst von: Jan Eltzschig, LL. M., Maître en Droit, Jens Wenzel, LL. M., Maître en Droit

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Tutorium Jura

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Fall 1
Zusammenfassung
Student A fährt abends mit dem Fahrrad in ein Brauhaus, um sich dort mit Kommilitonen zu treffen. Im Brauhaus angekommen, hängt er seine graue Jacke an einen Kleiderständer. Als das Brauhaus schließt und die Gruppe aufbricht, nimmt der Kommilitone K versehentlich die Jacke des A, die der des K sehr ähnlich sieht, vom Ständer und zieht sie sich an.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 2
Zusammenfassung
K will bei dem Möbelhändler V ein Bett kaufen. Er sucht den V am 6.3.2003 auf und bittet um Lieferung eines Bettes der Marke „Schlummerland“ für €; 1.000,-. V sagt zu. Als V das Bett am nächsten Tag bei K vorbeibringt, hat es sich K anders überlegt und will von der Sache nichts mehr wissen. V beharrt auf der Zahlung des Kaufpreises.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 3
Zusammenfassung
Zu Beginn des Wintersemesters begibt sich der Jurastudent K in die Universitätsbuchhandlung V, um dort die druckfrische Neuauflage des Standardlehrbuchs für den Allgemeinen Teil des Strafrechts zu erwerben. Dieses Werk ist bei V gerade in großer Stückzahl eingetroffen. Zahlreiche Exemplare liegen auf einem Stapel direkt neben der Kasse. Die Bücher sind mit einem Preis von € 20,- ausgezeichnet. K nimmt sich ein Buch vom Stapel und stellt sich an der Kasse an. Als er an der Reihe ist, legt er das Buch auf die Theke und begrüßt die Inhaberin V, die an der Kasse steht, mit einem freundlichen „Guten Tag“. V grüßt zurück, legt das Buch in eine Plastiktüte und nimmt den 20-Euro-Schein, den K auf die Theke gelegt hat, an sich. K nimmt die Plastiktüte mit dem Buch von der Theke, verabschiedet sich von V und verlässt die Buchhandlung.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 4
Zusammenfassung
K hat die Nacht durchgezecht. Als er gegen 9.30 Uhr morgens die letzte Kneipe verlässt, öffnen schon die ersten Geschäfte. In volltrunkenem Zustand (Blutalkoholkonzentration 3,5 Promille) betritt er den Unterhaltungselektronikmarkt „Elektro-Ede“, um sich endlich einen neuen Fernseher zu kaufen. Er sieht in dem Markt ein Ausstellungsstück, das genau seinen Vorstellungen entspricht und im Preis erheblich reduziert ist. Er erklärt dem anwesenden Inhaber des Marktes E, er wolle das Ausstellungsstück zu dem angegebenen Preis kaufen. E ist einverstanden. Er benötige das Ausstellungsstück aber noch für drei Tage und werde es dann zu K nach Hause liefern. Gezahlt werden solle später, wenn K die Rechnung zugesandt werde. Nach drei Tagen erscheint E bei K, der in der Zwischenzeit keinen Alkohol mehr zu sich genommen hat und stellt den Fernseher im Wohnzimmer des K auf. Daraufhin verlässt E die Wohnung des K wieder.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 5
Zusammenfassung
Student V hat von seinem Großonkel ein Klavier geerbt, mit dem er jedoch als Liebhaber elektronischer Musik nicht viel anfangen kann. Daher möchte er das Klavier verkaufen. Er bietet es dem Musiklehrer K in einem Schreiben zu einem Preis von € 2.500,- an. K schreibt zurück, er kaufe das Klavier, allerdings zu einem Preis von € 2.200,-. Darauf schweigt V.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 6
Zusammenfassung
K hat das Bahnfahren satt und möchte einen Gebrauchtwagen kaufen. Am schwarzen Brett in der Stadtbibliothek sieht K einen Aushang des V. Dieser möchte einen „gebrauchten Opel Astra Club, Baujahr 1992, Metallicblau, 150.000 km, TÜV neu, Preis Verhandlungssache“ verkaufen. K, der schon immer gerne ein solches Fahrzeug fahren wollte, bietet dem V in einem Brief an, den Wagen für € 1.500,-zu kaufen.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 7
Zusammenfassung
Juraprofessor X schickt seinem Kollegen Y ein Exemplar seines gerade erschienenen Werkes „Das Recht — Eine Gesamtdarstellung“ zu. In dem Buch befindet sich ein Kärtchen, auf dem steht: „Vom Verfasser meinem verehrten Kollegen Dr. Dr. Dr. h.c. mult. Y ergebenst überreicht.“ Y nimmt das Buch und stellt es in seinen Schrank, in dem sich bereits ca. 500 Bände mit ähnlichen Kärtchen befinden. Als X sich ärgert, dass er von Y keine Nachricht erhält, obwohl er damit gerechnet hatte, dass dieser die Vorzüge seiner Gesamtdarstellung preisen werde, verlangt X von Y das Buch zurück, um es einem anderen Kollegen zu schicken. Y meint, dass er das Buch nicht herausgeben müsse.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 8
Zusammenfassung
Jurastudent J wohnt in Köln zur Miete in einer Ein-Zimmer-Wohnung. In dem Mietvertrag ist für J eine Kündigungsmöglichkeit jeweils zum Monatsende mit einer Kündigungsfrist von einem Monat vorgesehen.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 9
Zusammenfassung
Student K möchte sich einen gebrauchten Fernseher anschaffen. V bietet ihm ein Gerät für € 500,- an. K freut sich über dieses günstige Angebot und schreibt dem V am 6.3.2003 einen Brief, in dem er das Angebot annimmt. Noch am gleichen Tag wirft er diesen Brief in den Postbriefkasten. Am Nachmittag telefoniert K mit seiner Patentante, die ihm mitteilt, dass sie sich jetzt einen neuen Fernseher gekauft habe und dass sie K ihren alten Fernseher schenken wolle. K ist freudig überrascht und will seine Erklärung an V sofort widerrufen.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 10
Zusammenfassung
Der Student A studiert Jura in Passau. Da er sich überlegt, den Studienort nach dem vierten Semester zu wechseln, schaut er sich in den Semesterferien verschiedene deutsche Städte an. In Köln geht er in das Paeffgen-Brauhaus, das ihm ein Bekannter empfohlen hat. Auf seinem Tisch befindet sich ein kleines Schild, auf dem unter der Überschrift „Kleine Kölsche Spezialitäten“ unter anderem zu lesen ist: „Halver Hahn: € 3,20“. 0.00 um ein halbes Hähnchen handelt und denkt sich, dass ein halbes Hähnchen nach der Besichtigung der Stadt genau das Richtige für ihn ist. Daher bestellt er beim Köbes (Kellner) K, der Inhaber des Brauhauses ist, ein Kölsch und einen „Halven Hahn“. A staunt nicht schlecht, als der Köbes ihm ein Röggelchen (Roggenbrötchen) mit Käse bringt. A meint, er habe kein Käsebrötchen, sondern ein halbes Hähnchen bestellen wollen. Er möge gar keinen Käse und wolle daher das Käsebrötchen auch nicht haben. Daraufhin erwidert K kopfschüttelnd, es sei doch wohl sonnenklar, dass ein „Halver Hahn“ ein Röggelchen mit Käse sei.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 11
Zusammenfassung
M ist an der Reihe, für seine Kegelrunde den jährlich stattfindenden, mehrtägigen Ausflug zu organisieren. In diesem Jahr wollen die Kegelbrüder eine Kanutour auf der Lahn unternehmen. Da sie zu acht sind, möchte M bei dem Kanuverleih V zwei Vierer-Boote für die Zeit vom 2.8.2003 bis zum 9.8.2003 bestellen. Ein Kanu kostet pro Woche € 150,-. In seiner schriftlichen Reservierung schreibt M aber aus Versehen „vier Vierer-Boote.“ Einige Tage, nachdem er die Reservierung abgeschickt hat, erhält er eine Reservierungsbestätigung des V.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 12
Zusammenfassung
V ist Alleinerbe seiner Eltern und hat von diesen zahlreiche Ölgemälde geerbt, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts von wenig namhaften Künstlern gemalt worden sind. Eines der Bilder, das eine Darstellung des brennenden Troja zeigt, will V dem Kunsthändler K verkaufen. Aufgrund des großen Formats des Bildes bittet V den K, zu ihm nach Hause zu kommen und sich das Bild anzusehen. K ist von dem Bild angetan und einigt sich mit V auf einen Kaufpreis von € 4000,-. K will das Bild in einer Woche abholen. Dann soll auch die Bezahlung erfolgen.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 13
Zusammenfassung
Jurastudent J aus Köln kommt mit seinem Geld nicht so recht über die Runden. Da er handwerklich sehr begabt ist und gebrauchte Fahrräder in Köln weggehen wie warme Semmeln, entschließt er sich, alte Fahrräder zu reparieren und zu verkaufen. Um sich zunächst Fahrräder zu verschaffen, gibt er in einer Regionalzeitung aus Olpe, dem Wohnort seiner Eltern, wo kein Mangel an alten Fahrrädern herrscht, eine Anzeige mit dem folgenden Wortlaut auf: „Wer überlässt mittellosem Studenten alte Fahrräder?“
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 14
Zusammenfassung
Der Fabrikant F Senior will sich zu Beginn seines Ruhestands einen besonderen Luxus leisten und sich einen Reibach-PKW zum Preis von € 650.000,- zulegen. Allerdings ist es bekannt, dass die Marke Reibach ihre PKW nur an ausgewählte Persönlichkeiten verkauft, um das Image der Marke nicht aufs Spiel zu setzen.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 15
Zusammenfassung
Mutter M gibt ihrer 13jährigen Tochter S mit Einverständnis von Vater V € 20,-, um der S die Anschaffung eines neuen Füllers für die Schularbeiten zu ermöglichen. S denkt jedoch nicht an Schularbeiten und Füller, sondern geht lieber in den Plattenladen des T, um dort die CD ihres ganz persönlichen, gerade frisch im Fernsehen gewählten Superstars zu kaufen. T händigt S die von ihr ausgesuchte CD gegen Zahlung von € 20,- aus, die T in seine notorisch leere Kaffeekasse legt.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 16
Zusammenfassung
Die Eheleute E sind die Eltern des 13jährigen Wunderknaben W, der ein wahres Musikgenie ist. Bei dem Wettbewerb der städtischen Musikschule gewinnt W mit seinem Klavierspiel den mit € 100,- Barprämie dotierten ersten Preis. Bei der Preisverleihung wird dem W das Geld vom Direktor der Musikschule mit der Bemerkung überreicht, W solle sich davon einen Wunsch erfüllen. Die stolzen E spenden frenetischen Beifall und belassen dem W das Geld.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 17
Zusammenfassung
Der 65jährige Rentner V ist Eigentümer eines Grundstücks auf dem Stuttgarter Killesberg, möchte sich jedoch für den neuen Lebensabschnitt viel lieber in der Toskana niederlassen und daher sein Grundstück verkaufen. Sein Nachbar K hat dies gehört und möchte nicht gerne seine Ruhe durch neue Nachbarn gestört wissen. Auch könnte er sich eine Vergrößerung seiner Wohnfläche mit wunderschönem Blick auf den Talkessel sehr gut vorstellen. Daher tritt er mit V in Verhandlungen über den Verkauf des Grundstücks ein; die beiden einigen sich auf einen Kaufpreis in Höhe von € 5.000.000,-.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 18
Zusammenfassung
A hat Freunde zum Abendessen eingeladen. Da er keine Zeit mehr hat, Wein einzukaufen, freut er sich zu hören, dass sein Kollege K in der Mittagspause zu der Weinhandlung fährt, in der auch A Stammkunde ist. A bittet den K daher, für ihn 12 Flaschen Rioja 1998er Gran Reserva mitzubringen und den Betrag auf seinem Kundenkonto anschreiben zu lassen. A geht davon aus, dass eine Flasche nicht mehr als E 12,- kostet.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 19
Zusammenfassung
A hat mit der Organisation seiner Geburtstagsfeier alle Hände voll zu tun. Er bittet daher den B, sich um die Getränkeversorgung zu kümmern. B fahrt zu seinem Getränkegroßhändler G und erklärt diesem, er nehme drei Fässer Bier der Marke R. B nimmt das Bier sofort mit. Bezahlen könne B innerhalb von zwei Wochen.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 20
Zusammenfassung
Am 1.1.2003 stellte der Inhaber Q des Versandhauses Q den E als Einkäufer ein. Kurz darauf stellte Q seinen Lieferanten durch ein Rundschreiben den E als neuen Einkäufer vor. Zu den benachrichtigten Lieferanten des Q gehörte auch der Teppichgroßhändler A. Am 1.5.2003 hat E innerhalb des Unternehmens des Q auf eine andere Stelle gewechselt und führt dort nunmehr rein unternehmensinterne Tätigkeiten ohne Kunden-oder Lieferantenkontakt aus. Eine Bekanntmachung dieses Wechsels in der gleichen Weise wie bei der Einstellung des E erfolgte jedoch nicht. Trotz seines neuen Aufgabenbereichs ruft E noch einmal bei A an und erklärt ihm, er wolle für Q Teppiche im Wert von € 50.000,- kaufen. A ist einverstanden. Als A von Q Bezahlung verlangt, verweigert dieser die Bezahlung. E sei schon lange nicht mehr Einkäufer und könne Q daher auch nicht mehr im Geschäftsverkehr vertreten.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 21
Zusammenfassung
Kunsthändler G hat einen überfüllten Terminkalender. Am 6.3.2003 findet sowohl eine Kunstauktion in New York als auch eine andere bei D in Köln statt. Bei beiden Auktionen sollen zahlreiche Werke bekannter Künstler des 20. Jahrhunderts versteigert werden. G möchte die New Yorker Auktion selbst besuchen, um neue Kontakte mit Kunsthändlern in den USA zu knüpfen. So bittet er seine neue Mitarbeiterin, Dr. V, statt seiner zur Kölner Auktion zu fahren und ihn dort zu vertreten.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 22
Zusammenfassung
G ist Inhaber eines überregionalen Weingroßhandels. Sein verdienter Mitarbeiter V soll nun in Duisburg eine neue Filiale aufbauen. Dazu bevollmächtigt G den V zum Abschluss aller hierfür erforderlichen Geschäfte. Als Weinliebhaber ist es G sehr wichtig, dass in der neuen Filiale auch französische Weine angeboten werden.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 23
Zusammenfassung
O ist Inhaber eines Restaurants und braucht noch Wein, den er zu dem auf seinem neuen Menu angebotenen Dessert servieren möchte. Er bittet seinen Mitarbeiter V, für ihn 10 Flaschen „Château Le Thibaut, Montbazillac, 1998“ zu bestellen.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Fall 24
Zusammenfassung
Das Millionärsehepaar M möchte seinem Sohn S zum 18. Geburtstag am 1.11. 2003 eine besondere Freude machen und ihm das Grundstück mit der Adresse Philosophenweg 2 in Heidelberg, das sie als Abstellplatz für ihre Oldtimersammlung nutzen, zukommen lassen. Das Grundstück gehört Herrn und Frau M. Um mit einem entsprechenden Grundbuchauszug die Geburtstagstorte des S schmücken zu können, begeben sich Herr und Frau M am 1.7.2003 zu Notar N. Dort schließen die Ms als Vertreter des S mit sich selbst einen Schenkungsvertrag über das Grundstück Philosophenweg 2. Der Vertrag wird notariell beurkundet.
Jan Eltzschig, Jens Wenzel
Backmatter
Metadaten
Titel
Die Anfängerklausur im BGB
verfasst von
Jan Eltzschig, LL. M., Maître en Droit
Jens Wenzel, LL. M., Maître en Droit
Copyright-Jahr
2004
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-06620-1
Print ISBN
978-3-540-21614-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-06620-1