2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Bedeutung beruflicher Bildungsabschlüsse für die Karriere im Betrieb
verfasst von : Dorothea Voss-Dahm
Erschienen in: Qualifizierte Facharbeit im Spannungsfeld von Flexibilität und Stabilität
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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„Aufstieg durch Bildung“ ist nicht nur der Titel einer Qualifizierungsinitiative der deutschen Bundesregierung (BMBF 2009), sondern in diesem Motto kommt auch die attraktive Perspektive zum Ausdruck, durch Bildungsinvestitionen eine möglichst gesicherte und hohe soziale Position in der Gesellschaft erreichen zu können. Investitionen in Bildung werden nicht nur im allgemeinen Bildungssystem getätigt, deren formale Abschlüsse dann als Eintrittskarten auf Arbeitsplätze in Unternehmen anerkannt werden. In Deutschland spielen auch Abschlüsse des beruflichen Bildungssystems eine wichtige Rolle für das Einnehmen von höheren Statuspositionen im Erwerbssystem. Nach einer gängigen Vorstellung über die berufliche Weiterentwicklung im Erwerbsverlauf können beruflich qualifizierte Beschäftigte nach einigen Jahren Berufserfahrung in untere und mittlere Führungspositionen im Unternehmen aufsteigen, wobei sie flankierend zur Berufspraxis häufig Aufstiegsfortbildungen absolvieren. Dieses Muster ist im internationalen Vergleich als ein charakteristisches Merkmal des deutschen Beschäftigungssystems herausgearbeitet worden: Ausgehend von Einstiegsarbeitsplätzen für Beschäftigte mit beruflicher Grundqualifikation ist berufliche Mobilität auf sogenannten Job-Leitern im Betrieb möglich, was in der Regel mit zunehmendem Erwerb von Qualifikation sowie einem Zuwachs an Lohn und Verantwortung einher geht. Der unternehmensinterne Aufstieg muss dabei nicht unbedingt mit einer zunehmend engen Bindung an ein Unternehmen einher gehen, denn Abschlüsse aus beruflichen Aufstiegsfortbildungen z.B. zum Meister, Techniker oder dem Äquivalent in Dienstleistungstätigkeiten – zum Fachwirt – haben auch auf dem externen Arbeitsmarkt eine Signalfunktion, die Arbeitsplatzwechsel zwischen Unternehmen ohne Statusverlust ermöglicht. Damit haben berufliche Bildungsabschlüsse nicht nur im Betrieb, sondern auch auf dem Arbeitsmarkt die Funktion von „konsensfähigen Bewertungs-, Selektions- und Allokationskriterien“ (Sengenberger 1987: 325).