1990 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die europäische Integration als Herausforderung für Nordrhein-Westfalen
verfasst von : Dr. Wichard Woyke
Erschienen in: Nordrhein-Westfalen und die Europäische Gemeinschaft
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Nach dem Zweiten Weltkrieg, aus dem die USA und die Sowjetunion als die eigentlichen Sieger hervorgingen, und nachdem die europäischen Staaten ihre bis dahin dominierende Stellung in der Welt eingebüßt hatten, nahm der Gedanke der europäischen Einigung konkretere Formen an. Für den britischen Premierminister Churchill war es das „souveräne Heilmittel“zur Vermeidung von zukünftigen Kriegen, eine möglichst große europäische Familie zu bilden. Auch in anderen Staaten traten Politiker, private Organisationen, z.B. Vertreter der verschiedenen Widerstandsgruppen in den von Hitlerdeutschland besetzten Ländern, für die Schaffung eines Vereinten Europas ein. Als wichtigste Impulse zur Überwindung des überkommenen nationalstaatlichen Ordnungssystems erwiesen sich— das Streben nach der Errichtung neuer Sicherheitsstrukturen, in denen der Nationalstaat allein Sicherheit nach außen nicht mehr gewährleisten konnte;— die Lösung der „deutschen Frage“, d.h. ein System zu finden, das die Deutschen kontrollierte, ihnen gleichzeitig aber einen Platz in der Völkerfamilie garantierte;— die Errichtung eines großen Wirtschaftsraumes, um aufgrund besserer und effektiverer Produktionsbedingungen den Wiederaufbau Europas schneller voranbringen zu können und gleichzeitig sich den Herausforderungen der amerikanischen Wirtschaft zu stellen und— durch Zusammenschluß sich gegenüber den potentiellen Weltmächten USA und Sowjetunion zu behaupten.