2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Folgen der NATO-Reformen für die politische und militärische Handlungsfähigkeit des Bündnisses
verfasst von : Christian Tuschhoff
Erschienen in: Transatlantische Beziehungen
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Die politischen Spannungen in den transatlantischen Beziehungen sind unübersehbar geworden. Eine Reihe von Studien identifiziert die möglichen Ursachen für die Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und Europa. Erstens verringere sich der Haushalt an gemeinsamen Werten und damit die Tragfähigkeit der transatlantischen Wertegemeinschaft. Dies wird insbesondere auf die unterschiedliche Bedeutung von Religion and Säkularisierung in der Politik zurückgeführt.
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Diese divergierenden Wertemuster führen zweitens sowohl in den öffentlichen Meinungen als auch bei den Eliten auf beiden Seiten des Atlantiks zu sinkenden Überscheidungen von politisch relevanten Einstellungsmustern. In den USA gibt es eine bedeutsame Minderheit von „Falken“, die behaupten, dass sowohl Krieg als auch Militärmacht notwendige Instrumente der Politik seien. In Europa überwiegt die Ansicht der „Tauben“, dass Krieg als Mittel der Politik überholt sei und dass wirtschaftliche Macht weitaus bedeutsamer sei als Militärmacht. Die auf beiden Seiten immer noch bestehende Gruppe der „Pragmatiker“, welche wirtschaftliche Macht betont, aber Krieg als Instrument der Politik nicht unbedingt ablehnt, verliert an Stärke und politischem Einfluss. Dies vermindert die gegenseitigen Möglichkeiten der politischen Einflussnahme und führt zu divergierenden Zielen in den internationalen Beziehungen.
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Drittens haben komplizierte persönliche Beziehungen zwischen den politischen Führungskräften zu einer vergifteten Atmosphäre beigetragen. Und schließlich führten viertens asymmetrische Machtverhältnisse zu unterschiedlichen außen- und sicherheitspolitischen Verhaltensmustern.
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