2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Neuversammlung des Sinnlichen
Straßenmusik als urbane Praxis und die Aufteilung der Klänge
verfasst von : Daniel Felscher
Erschienen in: Musik und Straße
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Aus kultursoziologischer Sicht formiert sich die Praxis der Straßenmusik als ein diskursiver und klanglicher Streit um die Aufteilung des Sinnlichen (Rancière, 2006) im Stadtraum und erhält genau hier seine gesellschaftliche wie sozialwissenschaftliche Relevanz. Ausgangspunkt dieses Artikels ist die Ambivalenz der Legitimität des Status straßenmusikalischer Praxis: Wann und auf welche Weise vermittelt Straßenmusik einen ästhetischen Zusammenhang, wann ist sie störender Lärm und Ausgangspunkt für Beschwerden und unter welchen Umständen gesteht man ihr künstlerischen Wert zu? Zentrale These ist, dass straßenmusikalische Klänge zwei spezifische soziokulturelle Schemata der Wahrnehmung evozieren können. Dafür wird sozialtheoretisch an bestehende Arbeiten der Praxeologie und Ästhetik (J. Rancière) sowie gesellschaftstheoretische und kulturgeschichtliche Perspektiven zu Musik, Sound und Stadt (J. Attali, A. Corbin, R. M. Schafer) angeschlossen. Hierbei steht die praxistheoretische Perspektive im Vordergrund, die die beiden idealtypischen Sinn(es)muster und Praktiken der funktionalen Urbanität und der Musik freilegen kann, denen jeweils ordnende/legitimierende (voicing) und störende/delegitimierende (noising) Elemente zugeschrieben werden.