2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Ordnung der medizinischen Dinge
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Wen kümmert’s, ob wer was priorisiert? Priorisierung – der Begriff ist medizingeschichtlich und medizinsoziologisch wenig ausdifferenziert; er ist dafür umso mehr auf seine pejorativen Konnotationen festgelegt. Mit ihm verbinden sich, was die Vorbereitung auf diesen Band noch einmal deutlich gezeigt und nicht eben erleichtert hat, freie bis geradezu wilde Assoziationen sozialer Diskriminierung im weitesten Sinn – die mildeste Assoziation: strategisch-opake ‘Rationalisierung!’, die schärfste: strategisch-opake ‘Rationierung!’ im Gesundheitssektor (vgl. Adele Diederichs Beitrag in diesem Band). Priorisierung ist zweifelsohne die ‘Eiger-Nordwand’ der allzu brenzligen Themen im Gesundheitssektor dieser Tage. Einer Verpolitisierung und mithin Verwillkürlichung des Begriffs ist von beiden genannten Zugangs- und Assoziationspolen aus Tür und Tor geöffnet. Dabei hat alles, bedenkt man die Geschichte des Diskurses, mit vergleichsweise trocken Ableitbarem, Erklärbarem, begonnen.