2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die Organisierbarkeit von Religionen und Kirchen
verfasst von : Niklas Luhmann
Erschienen in: Schriften zur Organisation 3
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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„Achtet man nicht auf die besonderen Funktionen oder Zwecke der Einzelsysteme, sondern auf die Selektionsweise selbst, dann lassen sich drei verschiedene Ebenen der Komplexität von Systembildungen unterscheiden: Gesellschaftssysteme, organisierte Sozialsysteme und einfache Sozialsysteme elementarer Interaktion. […] Wir können das Verhältnis dieser Ebenen zueinander nicht einfach als konstant annehmen als eine Art notwendige kategoriale Differenz. Vielmehr ändert sich mit zunehmender Komplexität des Gesellschaftssystems diese Differenz selbst, und zwar in Richtung auf zunehmende Verselbständigung und Unabhängigkeit der Ebenen voneinander; jede gewinnt in ihrem spezifischen Selektionsstil größere Bedeutung, wenn insgesamt mehr Möglichkeiten zu ordnen, mehr Informationen zu bearbeiten, mehr Unsicherheiten zu absorbieren sind. Eben deshalb schiebt sich in rasch wachsendem Umfange Organisation als Mittler zwischen Gesellschaft und Interaktion. Diese Hypothese soll uns als Leitfaden dienen für die Untersuchung der Frage, inwieweit und in welchem Sinne Religion in der Form von Kirche als Organisation begriffen und betrieben werden kann.“