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1982 | OriginalPaper | Buchkapitel

Die Preiskalkulation auf Grundlage von Selbstkosten oder von relativen Einzelkosten und Deckungsbeiträgen

verfasst von : Paul Riebel

Erschienen in: Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung

Verlag: Gabler Verlag

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Die Vorzüge der Deckungsbeitragsredhnung gegenüber der Kostenüberwälzungsredhnung (Vollkosten-Trägerrechnung) für differenzierte Analysen des Betriebsergebnisses und für die kalkulatorische Fundierung unternehmerischer Entscheidungen werden zumindest für den Bereich der Produktionsplanung heute kaum mehr bestritten. Jedoch werden gegen die Anwendung der Deckungsbeitragsredhnung für die Kalkulation des Angebotspreises immer noch erhebliche Bedenken erhoben, die einerseits auf falschen Vorstellungen über die Brauchbarkeit der Vollkostenrechnung für diese Aufgaben beruhen und zum anderen auf unzulänglichen Informationen über die Hilfe, welche die Dedkungsbeitragsrechnung für die kalkulatorisdie Seite preispolitischer Überlegungen zu bieten vermag. Diskussionen mit Praktikern des Rechnungswesens zeugen immer wieder von einem starken Mißtrauen gegenüber den für die Preispolitik verantwortlichen Mitarbeitern im Absatzbereidi. Man unterstellt ihnen, daß sie aus falsch verstandenem Umsatzstreben allzu leicht geneigt seien, in ihren Preisforderungen jedem Druck der Kunden und Wettbewerber nachzugeben und auf Preise zurückzugehen, die insgesamt keine Deckung der vollen Kosten gewährleisten. Aus diesem Grunde wird es vielfach sogar abgelehnt, den für die Verkaufspreise Verantwortlichen die Struktur der Selbstkosten offenzulegen. Man hält vielmehr geheim, welche Kostenanteile direkt zurechenbar sind, welche variabel oder fix sind, welche kurz- und langperiodisch ausgabenwirksam oder überhaupt nicht mit Ausgaben verbunden sind, um zu verhindern, daß die Mitarbeiter im Verkauf selbst in die Lage versetzt werden, die jeweiligen Preisuntergrenzen zu ermitteln. Darüber hinaus wird auch von wissenschaftlicher Seite der Einwand erhoben, daß man — zumindest bei Individualleistungen, für die kein eindeutiger Marktpreis gegeben ist — gar nicht ohne die Vollkostenrechnung auskommen könne, weil man nur auf diese Weise Anhaltspunkte für den beim jeweiligen Auftrag zu fordernden Preis finden könne. Ahnliche Auffassungen werden nicht selten für die Preiskalkulation neuer Produkte vertretent1.

Metadaten
Titel
Die Preiskalkulation auf Grundlage von Selbstkosten oder von relativen Einzelkosten und Deckungsbeiträgen
verfasst von
Paul Riebel
Copyright-Jahr
1982
Verlag
Gabler Verlag
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-13448-0_11

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