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18.10.2023 | Digitale Währungen | Nachricht | Nachrichten

EZB-Rat gibt Startschuss für digitalen Euro

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2 Min. Lesedauer

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Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat nach zweijähriger Untersuchungsphase beschlossen, mit dem Projekt des digitalen Euros nun in weitere Vorbereitungen zu gehen. Es geht um ein konkretes Regelwerk sowie die Entwicklung der nötigen Infrastruktur.

Der aktuelle Beschluss des EZB-Rats folgt auf den Abschluss der Untersuchungsphase. Diese startete im Oktober 2021 und sollte "potenzielle Optionen für das Design und die Bereitstellung eines digitalen Euro" untersuchen. "Auf Basis der Ergebnisse dieser Phase hat die EZB einen digitalen Euro entworfen", heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Notenbank. Dieser würde von beaufsichtigten Intermediären, wie beispielsweise Banken, bereitgestellt und wäre so für Menschen und Unternehmen allgemein zugänglich.

Dabei hat die EZB eine digitale Form des Bargelds vor Augen, "die für sämtliche digitalen Zahlungen im gesamten Euroraum genutzt werden könnte" - allgemein zugänglich und sowohl online als auch offline verfügbar - unter besonderer Berücksichtigung des Datenschutzes. Zudem soll die grundlegende Nutzung kostenlos sein. Mit dem digitalen Euro will die Notenbank Zahlungen zwischen Privatpersonen, an Verkaufsstellen, im Online-Handel und für staatliche Transaktionen bieten, die bislang so nicht möglich seien. "Ein digitaler Euro würde parallel zum physischen Bargeld bestehen, das stets verfügbar sein wird, sodass niemand zurückgelassen wird", betont EZB-Präsidentin Christine Lagarde. 

Am 1. November startet Vorbereitungsphase

Am 1. November 2023 soll die auf zwei Jahre angelegte Vorbereitungsphase starten. In dieser Zeit soll das Regelwerk für das digitale Zentralbankgeld fertiggestellt werden. 

Es werden Anbieter ausgewählt, die eine Plattform und die Infrastruktur entwickeln könnten. Außerdem wird in dieser Phase getestet und erprobt, wie sich ein digitaler Euro entwickeln lässt, der sowohl den Anforderungen des Eurosystems als auch den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer gerecht wird, beispielsweise in Bezug auf Nutzungserlebnis, Datenschutz, finanzielle Inklusion und ökologischen Fußabdruck", erläutert das Institut. 

Im Anschluss will der EZB-Rat erneut entscheiden, ob die nächste Phase der Vorbereitungen beginnt, die den Weg für die zukünftige Ausgabe und Einführung frei macht. Die Bank betont, dass das Einleiten der Vorbereitungsphase kein Beschluss darüber sei, "ob ein digitaler Euro ausgegeben wird". Hierfür müsse der Gesetzgebungsprozess der Europäischen Union abgeschlossen werden. Die EZB werde etwaige Anpassungen an der Ausgestaltung des digitalen Euro berücksichtigen, die infolge der Gesetzgebungsberatungen erforderlich werden könnten. 

Zahlungsverkehr soll wettbewerbsfähiger werden

Vom künftigen E-Geld versprechen sich die europäischen Währungshüter mehr Widerstandsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Innovation für den europäischen Zahlungsverkehr "mit einem europäischen Ordnungsrahmen". "Die Menschen nutzen zunehmend digitale Zahlungslösungen. Wir sollten uns deshalb auf die Ausgabe eines digitalen Euro vorbereiten, der neben das Bargeld tritt", so Fabio Panetta, EZB-Direktoriumsmitglied und Vorsitzender der Taskforce zum digitalen Euro. 

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