Nach der Definition sind alle durch technische Verfahren aus Naturprodukten gewonnene Werkstoffe Kunststoffe. Dies bedeutet, dass es sich möglicherweise beim Birkenpech, mit dem die Menschen der Steinzeit ihre Feuerstein-Klingen befestigten, um den ersten Kunststoff gehandelt hat. Ausgehend von dieser Überlegung hat der Kunststoff die Menschheitsgeschichte von Anbeginn begleitet und wesentlich zum Fortschritt in der kulturgeschichtlichen Entwicklung beigetragen.
Die Kunststofftechnik erlaubt auch in ihrer Geometrie komplexe Teile grundsätzlich nachbearbeitungsfrei und damit effektiv in Serie zu fertigen. Aus funktionalen und wirtschaftlichen Überlegungen werden daher heute vielfach Formteile aus Kunststoffen hergestellt (Bild 2.1).
Die Kunststofftechnik stellt innovative Werkstoffkonzepte und Verfahrenstechnologien bereit, die vielfältige Anwendungen in einem weiten Spektrum realisieren lassen. Kunststoffe sind daher von der Technik nachgefragte Werkstoffe zur Herstellung von modernen Produkten. Aus Kunststoffen lassen sich serientauglich, schnell und dadurch wirtschaftlich nachbearbeitungsfreie Formteile fertigen. Der konstruktive Einsatz von polymeren Werkstoffen für Erzeugnisse lässt bestimmte Produkte überhaupt erst realisieren, andere vergleichsweise vorteilhafter herstellen.