Edelmetalle enttäuschen Anleger

Auszug

Gold und Silber gelten als sicherer Hafen für Investments. Somit hätten die Preise für die Edelmetalle in den vergangenen Jahren und Monaten kräftig zulegen müssen, schließlich beherrschen Krisen in aller Welt die aktuellen Nachrichten. Das Gegenteil trat ein: Edelmetalle zählten in den vergangenen Jahren zu den schlechtesten Anlageklassen überhaupt. Mit einem Minus von 27 Prozent auf US-Dollar-Basis im Jahr 2013 verblasste der Glanz des Goldes zusehends. 2014 verzeichnete der Rohstoff nur ein mageres Plus von 0,12 Prozent. Hinter der schwachen Entwicklung des Goldpreises dürfte vor allem die sinkende Nachfrage nach dem Edelmetall stehen. Einen Rekordrückgang verzeichneten insbesondere die börsengehandelten Gold-ETFs. Hierbei handelt es sich um Finanzprodukte in Form von Sondervermögen, die einen Anteil einer bestimmten Menge Goldbarren verbriefen. Im Jahr 2013 summierten sich nach den Erhebungen des World Gold Councils (WGC) die Abflüsse aus Gold-ETFs auf 880 Tonnen. Für 2014 zählten die Experten weitere 160 Tonnen weniger. Hinter diesem Abwärtstrend dürften vor allem Hedgefonds und Investmentgesellschaften stecken, die von Gold in die deutlich lukrativeren Aktienmärkte umschichteten. Zudem kauften die Zentralbanken im Jahr 2014 lediglich 477 Tonnen Gold, rund zwölf Prozent weniger als zwei Jahre zuvor. Das Ausbleiben inflationärer Tendenzen im Euroraum trug ebenfalls dazu bei, dass bei den Anlegern das Argument für den Goldkauf zum Substanzerhalt nicht mehr zog. Andere Investments wie Aktien sind bei den Börsianern verstärkt in den Vordergrund gerückt. Neben den geringeren Käufen der Notenbanken und der ausbleibenden Geldentwertung waren aber vor allem die Abflüsse aus Gold-ETFs dafür verantwortlich, dass die weltweite Nachfrage nach dem Edelmetall im Gesamtjahr 2014 lediglich 3.923 Tonnen betrug und damit gegenüber dem Vorjahr abermals gesunken ist. Mit einem Preis von knapp 1.200 US-Dollar liegt die Gold-Notierung auch Anfang Mai 2015 noch unter dem Vorjahresniveau. …