1993 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einführung
verfasst von : Helge Heß
Erschienen in: Wiederverwendung von Software
Verlag: Gabler Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Das Schlagwort von der Softwarekrise skizziert die seit Mitte der Sechziger Jahre gereifte Erkenntnis, daß die bei der Softwareentwicklung verwendeten Konzepte, Methoden und Werkzeuge nicht ausreichend sind, um die anstehenden Aufgaben termingerecht und im Rahmen des genehmigten Budgets zu bewältigen sowie gleichzeitig das angestrebte Qualitätsniveau zu gewährleisten (vgl. Nagl 1990, 1–3). Symptome, die diese Erkenntnisse belegen, finden sich in einer Reihe früher empirischer Untersuchungen, die als ein wesentliches Ergebnis das prozentuale Anwachsen des Softwarekostenanteils an EDV-technischen Lösungen von unter 20% im Jahre 1955 auf über 60% im Jahre 1976 ausweisen — eine Tendenz, die bis heute, wenn auch in nun langsam abgeschwächter Form anhält (vgl. Boehm 1976; Knöll, Busse 1991, 13). Abb. 1.1 stellt die Entwicklung der Softwarekosten (weltweit, innerhalb der USA sowie innerhalb des Verteidigungsetats der USA) dar und extrapoliert die Zahlen unter Annahme der aktuellen jährlichen Wachstumsrate von 12% bis zum Jahr 2000. Parallel zu dieser Kostenexplosion ist eine enorme Ausweitung der erforderlichen Softwarewartungsmaßnahmen zu beobachten — eine als Anwendungsstau sich auswirkende Konstellation, die immer mehr Entwickler bindet und von ihren eigentlichen Aufgaben abhält.