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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. Einige Grundprinzipen für das Verständnis der Makroökonomie

verfasst von : Basil Oberholzer

Erschienen in: Die globale Armut bekämpfen

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die Annahmen der neoklassischen Theorie vermögen die Kompexität und die Dynamik einer kapitalistischen Ökonomie nicht abzubilden. Dieses Kapitel führt mit den Begriffen des endogenen Geldes, des Geldkreislaufs, der Ungewissheit, der effektiven Nachfrage und der Profitrate einige zentrale makroökonomische Prinzipien ein, die ein angemessenes Verständnis der ökonomischen Realitäten ermöglichen.

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Fußnoten
1
Die Theorie des natürlichen Zinssatzes basiert auf der Analyse des Ökonomen Knut Wicksell (1898/1965).
 
2
Mehr zu endogenem Geld findet sich beispielsweise in Moore (1988).
 
3
Es muss anerkannt werden, dass sich die Mainstream-Ökonomie dieser Sicht mit dem sogenannten ‚New Consensus‘ in der Geldpolitik angenähert hat. Allerdings orientiert sich auch diese Weiterentwicklung noch immer sehr stark am ursprünglichen neoklassischen Rahmen.
 
4
Die Idee des Geldkreislaufs (‚monetary circuit‘) wird sowohl in postkeynesianischen als auch Marxschen Ansätzen verwendet. Siehe z. B. Parguez und Seccareccia (2000).
 
5
Man könnte argumentieren, dass gar keinen Kredit benötigt wird, weil die Firma die Löhne mit dem Profit der vergangenen Jahre bezahlen kann. Es lässt sich zeigen, dass das Problem aus makroökonomischer Sicht nichtsdestotrotz dem hier beschriebenen entspricht.
 
6
Es gibt neoklassische Modelle mit Erwartungsbildung. Dabei werden die Erwartungen in der Regel jedoch auf verschiedene mögliche Zukunftsszenarien mit jeweiliger Eintretenswahrscheinlichkeit reduziert. Das ist etwas ganz anderes als Ungewissheit im hier erklärten Sinne.
 
7
Sofern nicht anders spezifiziert, meinen wir in diesem Buch mit ‚Bankensystem‘ alle Banken in der Ökonomie inklusive der Zentralbank. Da unser Fokus nicht auf den verschiedenen Institutionen innerhalb des Bankensystems liegt, ist diese Vereinfachung angebracht. Unser Interesse gilt in erster Linie dem Bankensystem als Quelle von Kredit und Geld wie auch seiner Rolle bei der Ausführung von Zahlungen.
 
Literatur
Davis, M. (2017). Planet of slums (3. Aufl.). London: Verso.
Keynes, J. M. (1973). A monetary theory of production. In D. Moggridge (Hrsg.), Collected writings of John Maynard Keynes: Bd. XIII – The general theory and after, Part I – presentation (S. 408–411). London: Macmillan (Erstveröffentlichung 1933).
Keynes, J. M. (1997). The general theory of employment, interest, and money. New York: Prometheus Books (Erstveröffentlichung 1936).
Keynes, J. M. (1937). The general theory of employment. The Quarterly Journal of Economics, 51(2), 209–223.CrossRef
Marx, K. (2004). Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie, dritter Band. Berlin: Akademie (Erstveröffentlichung 1894).
Moore, B. J. (1988). Horizontalists and verticalists: The macroeconomics of credit money. Cambridge: Cambridge University Press.
Parguez, A., & Seccareccia, M. (2000). The credit theory of money: The monetary circuit approach. In J. Smithin (Hrsg.), What is money? (S. 101–123). London: Routledge.
Shaikh, A. (2016). Capitalism: Competition, conflict, crises. New York: Oxford University Press.CrossRef
Wicksell, K. (1965), Interest and prices: A study of the causes regulating the value of money. New York: Augustus M. Kelley (Erstveröffentlichung 1898).
Metadaten
Titel
Einige Grundprinzipen für das Verständnis der Makroökonomie
verfasst von
Basil Oberholzer
Copyright-Jahr
2021
Buch
Die globale Armut bekämpfen

Print ISBN: 978-3-658-32454-4

Electronic ISBN: 978-3-658-32455-1

Copyright-Jahr: 2021

DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-32455-1_4