2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einleitung: Katholische Soziallehre — Entwicklung und Konzept
verfasst von : Walter Euchner, F.-J. Stegmann, Peter Langhorst, Traugott Jähnichen, Norbert Friedrich, Helga Grebing
Erschienen in: Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Nach ihrem Selbstverständnis weiß sich die Kirche gesandt, in Verkündigung und sakramentalem Tun das Heilswerk
Jesu
fortzuführen. So hat sie die Pflicht, sich auch um die für das Heil der Menschen bedeutsamen Fragen des politischgesellschaftlichen Lebens zu kümmern. Die soziale Verkündigung der Kirche ist deshalb so alt wie sie selbst und reicht von den Worten
Jesu
bis zur gegenwärtigen Sonntagspredigt eines Pfarrers oder dem Schulunterricht eines Religionslehrers.
Jesus
nahm Stellung zu Staat und Obrigkeit, zu Armut und Ehe. Der Apostel
Paulus
äußerte sich zur staatlichen Regierungsform oder zur Gestaltung häuslicher und famliärer Ordnung. Den Kirchenvätern ging es in der alten Kirche um die Beziehung von Reichtum und Armut oder um die Teilnahme von Christen an öffentlichen Vergnügungen, um das Verhalten christlicher Beamter im Dienst des heidnischen Staates. Im Mittelalter standen das Verhältnis von Papsttum und Kaisertum bzw. Staat und Kirche im Zentrum der Diskussionen, daneben auch die Erlaubtheit des Zinses und die Berechtigung von Unternehmergewinnen.