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Erschienen in:
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1998 | OriginalPaper | Buchkapitel

Einleitung

verfasst von : Thomas Brüsemeister

Erschienen in: Lernen durch Leiden?

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

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In der vorliegenden Arbeit wird die Frage untersucht, unter welchen Bedingungen Leidenserlebnisse zu Lernerfahrungen führen. Diese Frage erwuchs aus einer Panelstudie über den Transformationsprozeß in Ostdeutschland. Viele Reaktionen der befragten Ostdeutschen wiesen auf Leidenserlebnisse hin — so der Ausspruch „Wir leiden weiter, aber auf höherem Niveau“1 -, und diese habe ich meinem Dissertationsprojekt mittels biographischer Interviews genauer betrachtet. Die Untersuchung will jedoch kein Beitrag zur Transformationsforschung sein, sondern Typen des Leidens und Lernens herausarbeiten. Diese Typen beinhalten sehr unterschiedliche Formen des Leidens und verschiedene Arten des Lernens. Bei einer der Befragten ist z.B. das Lernen aus einem Leiden sehr schwach und grenzt an Perspektivlosigkeit. In „ritualisierten Empörungen“ gibt es dagegen ein Leiden und Lernen gleichsam in mittlerer Reichweite. Mitunter ist das Lernen intensiv, insofen die Betroffenen eigene biographische Entscheidungen für ihre Leiden verantwortlich machen. Unter diesen Umständen kann das Leiden sogar als Faktor für eine Individualisierung verstanden werden.

Metadaten
Titel
Einleitung
verfasst von
Thomas Brüsemeister
Copyright-Jahr
1998
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-08697-0_1

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