2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Einleitung
verfasst von : Dr. phil., M.A. Soziologie, Dipl. Päd., Professor für Soziologie Herbert Willems
Erschienen in: Weltweite Welten
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Das Internet ist mittlerweile ein komplex strukturierter und sich dynamisch strukturell entwickelnder Sinn-, Informations- und Kommunikationsraum, eine Welt von Sinn- und Sozialwelten, die — wie die Massenmedien, aber in anderer Weise — alle sozialen Felder (Subsysteme) und Daseinsaspekte in sich ‘aufführt’, miteinander verbindet, mindestens berührt, wenn nicht prägt.1 Auf allen Ebenen (technisch, ökonomisch, rechtlich u.s.w.) ist dieser Raum höchst voraussetzungsvoll und — immer auch als Faktor sozio-kultureller Differenzierung, Innovation und Überformung — wirkungsvoll. Er ist geradezu der Inbegriff von Globalisierung und (damit) Modernisierung, denn mit ihm verbindet sich ein umfassender und grundlegender sozio-kultureller Wandel, der weltweit reicht und eine ‘Weltvergesellschaftung’ sowohl voraussetzt als auch nach sich zieht. Im Zuge der „Online-Vergesellschaftung“ (Jäckel/Mai 2005) ändern sich die Voraussetzungen, Potentiale, Zwänge und Probleme kommunikativer Wirklichkeitskonstruktion, aber auch subjektiver Wirklichkeit und Identität, fundamental, vielseitig und systematisch. Dies betrifft Diskurse und Beziehungstypen, Erlebnis-, Deutungs- und Handlungsmuster, Habitus, (Verhaltens-, Lebens-)Stile, Kapitalformen, Images, kommunikative Gattungen, Skripts, Gefühle, Routinen u.s.w., kurz Phänomene und Phänomenklassen, die im Feld der Soziologie neben der allgemeinen Soziologie vor allem unter den Etiketten Wissens- und Kultursoziologie privilegiert behandelt werden.