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2016 | Buch

EMV-gerechte Schirmung

Magnetmaterialien für die Schirmung - Praxisbeispiele - Gerätedesign

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Über dieses Buch

Die 3. Auflage wurde um das Kapitel „Neuartige Zukunftsferrite – hexagonale Ferrite “ erweitert. Dem Leser werden damit die Grundlagen der verschiedenen Schirmeffekte in komprimierter Form vermittelt.
Dieses Buch wendet sich an Ingenieure, Naturwissenschaftler, Studenten, Forscher und Fachleute aus der Praxis. Die Schirmung zur Sicherstellung der EMV in der Hochfrequenz und Radartechnik entwickelt sich ungefähr seit dem Jahr 1960 mit immer stärkerer Dynamik. Das Verständnis der Wechselwirkung eines magnetischen Materials und das daraus folgende Phänomen der Schirmung werden an einfachen Beispielen und Praxisanwendungen deutlich.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Dieses Buch wendet sich an Ingenieure, Naturwissenschaftler, Studenten, Forscher und praktische Fachleute. Die Elektromagnetische Verträglichkeit entwickelt sich seit den Anfängen in den 1950er bis 1960er Jahren infolge der Impulsprobleme in der Automatisierungstechnik/Steuerungstechnik.
Einen großen Aufschwung und ein Hoch erreichte die EMV mit dem Deutschen EMV-Gesetz (EMVG) im Jahr 1996. Seit dieser Zeit ist es der Industrie allgemein bekannt, dass Geräte in einer elektromagnetischen Umgebung störungsfrei und störsicher arbeiten müssen.
Entwickler verschiedener Industriezweige beschäftigen sich intensiv mit dem Entstören bzw. EMV-Härten von elektrischen Geräten/Anlagen. Das Verständnis der Kopplungen in einer Baugruppe/Gerät und das daraus folgende EMV-Phänomen wird an einfachen Schirmbeispielen unter Nutzung von HF-Materialien deutlich.
Dieses Buch soll in einer komprimierten Darstellung von Grundlagen der Materialien und der Lösungen der Anwendung dieser Spezialmaterialien zur Schirmung den Fachleuten ein Herangehen auf hohem wissenschaftlich-technischem Niveau an die Problematik der Störphänomene ermöglichen. Es sollen Anregungen gegeben werden, in welcher Art und Weise Materialien genutzt werden können, woraus sich die Möglichkeiten zur Entstörung ableiten lassen. Denn ein „Ideales Schirmmaterial als Lösung für alle Probleme“ gibt es nicht. Deshalb ist die Kenntnis der Wechselwirkung eines speziellen Materials mit den EMV-Feldern wichtig und im Buch hochaktuell dargestellt.
Frank Gräbner

Grundlagen

Frontmatter
2. Volumenmaterialien
Zusammenfassung
In der Forschung und Entwicklung von neuartigen HF-Materialien für die Gehäusetechnik und in der Werkstoffentwicklung ist man an der Beschreibung der vielfältigen resistiven, dielektrischen und magnetischen Materialeigenschaften interessiert 43; . Ziel dieses FuE-Projekts ist es, die EMV-Eigenschaften von Gehäusen zu verbessern. Es ist eine erhöhte Schirmdämpfung bei gleichzeitiger Glättung der Innenfeldstärkeresonanzen zu erreichen. Elektronik soll ohne innere Feldüberhöhung in Metallgehäusen sicher funktionieren. Dazu sind neue HF-Ferritmaterialien zu entwickeln. Der Schwerpunkt dieses Forschungsprojektes liegt auf der genauen Erarbeitung der Wechselwirkung von EMV-Störenergie mit dem Ferritmaterial, Aufbau eines HF-Ferritmaterials und Test der EMV-Eigenschaften der HF-Materialien bzw. der neuartigen Gehäuse.
Man unterteilt die HF-Materialien grob in RAM (Resistive Radioabsorbing Material)- und CRAM (Currentless Radioabsorbing Material)-Materialien 1; . Der Unterschied der CRAM- und RAM-Materialien liegt darin, dass die RAM von Strom durchflossen sind und die CRAM nicht. Die Unterteilung ist deutlicher in Abb. 2.1 zu sehen.
Unter den RAM-Materialien versteht man die leitfähigen HF-Materialien, unter den CRAM-Materialien die eingeschränkt leitfähigen Materialien.
Frank Gräbner
3. Nanomaterialien
Zusammenfassung
Das Ziel der Arbeit besteht in der Abscheidung dünner ferritischer Schichten als Absorber-material für die Anwendung in der EMV 43; . Die Arbeiten konzentrieren sich dabei zunächst auf Ni,Zn-Ferritschichten. Es wurden grundsätzliche Untersuchungen zur Eignung der Ferritschichten realisiert.
Die Messungen der magnetischen Eigenschaften ergaben Werte der Koerzitivfeldstärke HC von 0,95 bis 1,28 kOe. Diese extrem hohen Werte der Koerzitivfeldstärke deuten auf eine ausgeprägte Anisotropie der Schichten hin.
Die Anisotropiekonstante der Schicht im ungetemperten Fall beträgt \(K_{1}=-8{,}1\cdot 10^{+6}\,\mathrm{erg}/\mathrm{cm}^{3}\). Diese Größe weist auf eine für ein Weichferrit zu große Anisotropie hin. Das ist ein Hinweis für die besonderen Eigenschaften des nanokristallinen Materials gegenüber dem Volumenmaterial.
Eine REM-Aufnahme zeigt noch relativ „grob“ die Morphologie der Schicht (Abb. 3.1).
Abbildung 3.2 zeigt die Abhängigkeit der ferritischen NiZn-Ferritschichten von der nach dem Sputtervorgang stattfindenden Tempertemperatur zu sehen. Die Koerzitivfeldstärke einer magnetischen Schicht ist exemplarisch ein Hinweis auf die Schichtanisotropie und somit interessant zu betrachten. Man kann sehen, dass die zu fördernde Koerzitivfeldstärke nicht mit der Tempertemperatur steigt.
Auch wenn durch die Fehlanpassung keine optimale Felddurchdringung gewährleistet ist und Absorption verloren geht, wird der Kompromiss realisiert.
Gesinterte HF-Ferrit-Platten weisen eine Reflektionsdämpfung von bis zu 25 bis 35 dB auf (TDK/EUPEN Firmenschriften).
Frank Gräbner

Praxisbeispiele

Frontmatter
4. Schirmung mittels Nanomaterialien
Zusammenfassung
Bei Radarmaterialien beginnend im X- bzw. Ku-Band (neue Bezeichnung H-, I-, J-Band) sind weitere Effekte zu beachten. Zu den bisher diskutierten EMV-Effekten sind die Radareffekte der linearen und nichtlinearen Extinktion integral zu betrachten.
Extinktion ist wie folgt zu erklären:
Extinktion (Dämpfung der Radarstrahlung) \(=\) Streuung \(+\) Absorption (dielektrische, magnetische kaum betrachtet)
Während der Materialentwicklung ist es notwendig, mittels der verschiedenen vorhandenen Messplätze möglichst viele Parameter an den Probenserien zu bestimmen, um eine umfassende Beurteilung zu gewährleisten. Dies ist erforderlich, um die Richtung weiterer Versuche und Materialkombinationen zu bestimmen.
Neben der Forderung, die chemisch/physikalischen Eigenschaften der Ausgangsmaterialien möglichst beizubehalten, wird das Erreichen einer Gesamtschirmdämpfung von mindestens 60 dB als realistisch angesehen (vgl. Abb. 4.1 und 4.2).
Frank Gräbner
5. NF-Schirmung
Zusammenfassung
Die Messanordnung in Abb. 5.1 hat eine Gesamtdynamik von 50 dB. Diese hohe Empfindlichkeit wurde über zwei Vorverstärker realisiert.
Frank Gräbner
6. Doppelschirm
Zusammenfassung
Man unterscheidet zwischen Nahfeld- und Fernfeldschirmdämpfung. Ebenso unterscheidet sich die Schirmdämpfung nach der Art der Felder: elektrostatische Schirmung, magnetostatische Schirmung, elektrische Wechselfeldschirmung, magnetische Wechselfeldschirmung und elektromagnetische Wellenfelddämpfung 46; . Eine Schirmwand bestehe aus zwei Grenzflächen. An der Grenzfläche 1 (Außenfläche einer Schirmwand) wird das elektromagnetische Wellenfeld reflektiert. Die durch diese Grenzfläche hindurchtretende Strahlung wird zum Teil absorbiert und an der Grenzfläche 2 reflektiert. Der reflektierte Teil der Welle wird nun wieder absorbiert und teilweise an der Grenzfläche 1 reflektiert. Somit tritt nur noch ein Teil der Quellstrahlung in ein zum Beispiel Gehäuseinneres ein und wird weiter reflektiert.
Es sei ein Doppelschirm 12; gegeben. Der Doppelschirm bestehe aus zwei Teilschirmen.
Ist die Dicke d 1 des Innenschirmes eher als die Dicke des Außenschirmes d 2 im Sinne eines erhöhten magnetischen Schirmfaktors zu erhöhen oder sollte primär die Dicke des Außenschirmes erhöht werden?
Bevor auf den Doppelschirm eingegangen wird, sind am Beispiel eines Einfachschirmes einige Begriffe zu erklären.
Aus den maxwellschen Gleichungen lässt sich die Wellengleichung für die H-Feldkomponente für einen vereinfachten Fall darstellen:
Frank Gräbner
7. Polymergehäuse
Zusammenfassung
Durch die Kombination von leitfähigen Polymeren mit einem oder mehreren geeigneten ferroelektrischen und ferromagnetischen Materialien sind durch zusätzlich Absorptionsmechanismen Synergieeffekte der beiden Werkstoffgruppen zu erwarten. Bei der Wahl des Ferroelektrikums ist zu beachten, dass die größten dielektrischen Verlust in der Nähe der Curietemperatur zu erwarten sind. Daher sind geeignete Mischungen von Ferroelektrika mit unterschiedlichen Curietemperaturen zu untersuchen. Neben der Zusammensetzung des Ferroelektrikums ist die Abhängigkeit der Schirmdämpfung und der dielektrischen Verluste von solchen Einflussgrößen, wie Korngröße, Größe der ferroelektrischen Domänen, Texturen usw. zu untersuchen. Weiterhin sind die Wechselwirkungen zwischen den leitfähigen Partikeln im Polymer und den ferroelektrischen Partikeln hinsichtlich der Absorption hochfrequenter elektromagnetischer Felder aus werkstoffphysikalischer Sicht theoretisch und experimentell zu untersuchen. Die Möglichkeiten weiterer Synergieeffekte durch ferromagnetische Materialien sind in den Arbeiten zu berücksichtigen.
Frank Gräbner
8. Schirmbeispiel: Innenauskleidung eines 2,4 GHz-Low-Noise-Verstärker-Gehäuses zur Unterdrückung höherer Moden
Zusammenfassung
Metallgehäuse von Verstärkerschaltungen können, je nach Geometrie und Design der Schaltung, das Entstehen höherer Moden im Inneren des Gehäuses begünstigen. Dies kann unerwünschte Eigenschwingungen (Oszillationen) im Verstärker bei höheren Frequenzen verursachen und damit die Rauscheigenschaften im Nutzfrequenzbereich erheblich verschlechtern.
Abhilfe schaffen bei solch einem Problem Störstrahlungsabsorber im Inneren des Metallgehäuses. Diese bedämpfen die Mehrfachreflektion der von der Schaltung abgestrahlten Energie, sodass die Störstrahlung keinen negativen Einfluss mehr auf die Schaltung selbst ausüben kann.
Abbildung 8.1 zeigt einen Low-Noise-Verstärker für den Frequenzbereich 2,4 bis 2,5 GHz, also für WLAN-Anwendungen. Es zeigte sich bereits während der Entwicklung des Verstärkers, dass das Gehäuseinnere zur Verbesserung des Signal-Rausch-Verhältnisses mit einer dünnen Absorberschicht ausgekleidet werden musste. Ursache waren Mehrfachreflektionen von höheren Moden, speziell von der dritten Oberwelle bei 7,2 GHz. Als Störstrahlungsabsorber kam ein dünnschichtiger Absorber der Fa. noretec GmbH & Co. KG zum Einsatz.
Barbara Friedmann
9. Metallgehäuse mit Magnetmaterialien
Zusammenfassung
Es sollen neue Gehäusematerialien modelliert, synthetisiert und analysiert werden. Ziel dieser neuen Gehäuse ist eine verbesserte Schirmdämpfung und eine Glättung der inneren HF-Feldstärken, wenn in den Gehäusesystemen Elektronik mit HF-Quellen vorhanden sind.
Elektronik im Inneren der Gehäuse soll sicherer arbeiten, wenn feldabsorbierende Schichten und Volumenmaterialien die Resonanzen im Frequenzbereich von 30 bis 2000 MHz in Gehäusen dämpfen. Da diese neue Betrachtungsweise von ferrimagnetischen Schichten im Hinblick auf eine Reflektionsdämpfung neu ist, sind theoretische Modellvorstellungen in einer ersten Näherung aufzustellen.
Es sind ausgehend von den Gefüge- und Struktureigenschaften der Weichferrite und Ferrit-Polymere die HF-Eigenschaften mit der Zielstellung der Erhöhung der Schirmdämpfungseigenschaften von Gehäusen zu entwickeln.
Technologische Fragestellungen der Polymerkeramik und des Schichtaufbaus sollen im Anfangsstadium behandelt werden.
Die wichtigsten Volumeneffekte der Wandlung elektromagnetischer Energie im Ferritmaterial sind zu untersuchen. Erste Hinweise für einen guten Schichteffekt der Wandlung elektromagnetischer Störenergie (EMV-Effekt) in ferritischen Schichten sind zu modellieren, zu synthetisieren und anzuwenden. Weitere Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Untersuchung der HF-Effekte in magnetischen Schichten ist vorzubereiten.
Frank Gräbner
10. Leiterplattenschirmung
Zusammenfassung
Im folgenden Kapitel wird die Anwendung der neu entwickelten Nanoferritschicht als absorbierende Zwischenschicht auf einer Testleiterplattenstruktur diskutiert. Ein einfacher Streifenresonator koppelt Oberwellen höherer Frequenz aus, welche ein einfaches Oszillatorbauelement erzeugt (Abb. 10.1 und 10.2).
Der mögliche Testaufbau der neuartigen HF-Leiterplatte sieht wie in der folgenden (Abb. 10.3) aus.
Es wurde nach Abb. 10.2 und 10.3 eine Teststruktur aufgebaut, welche jeweils eine Störoberwelle je Frequenz mit einer alten Leiterplattenstruktur auskoppelt, und zum Vergleich wurde eine neue Leiterplattenstruktur (Ferritschicht) konstruiert. Die jeweils gedämpfte elektromagnetische Störstrahlung wurde nun mit der alten Leiterplatte (ohne Ferritschicht) und der neuartigen Leiterplatte (mit Ferritschicht) verglichen.
Es zeigte sich, dass die Werte der Reflektionsdämpfung der Schicht sich auf die Dämpfung der elektromagnetischen Funkstörfeldstärke übertragen lassen.
In Abb. 10.4a ist die Funkstörfeldstärke der Teststruktur des Oszillators mit Streifenleitung auf der Multilayerleiterplatte ohne absorbierende Schicht zu sehen. In Abb. 10.4b wird dieselbe Struktur diesmal mit einer absorbierenden Schicht dargestellt.
Zur Simulation der Testleiterplatte wurde das Programm SONNET verwendet. Dabei wird angenommen, dass sich die Leiterplatte in einer allseitig geschlossenen Box befindet.
Frank Gräbner
11. Schirmdämpfung an Schichten für Leitungen
Zusammenfassung
Ultradünne Schichten besitzen eine Schichtdicke von einigen Monolagen bis einigen nm (\(d\approx 0{,}1\) bis 10 nm) 45; . Auch ultradünne magnetische Schichten besitzen eine mögliche Absorptionseigenschaft, wenn die elektrische Leitfähigkeit gering gehalten wird.
Eine ultradünne absorbierende Leitungsschicht einer Informationstechnikkoaxialleitung wird als Applikation betrachtet.
Frank Gräbner
12. Textilschirmmaterial
Zusammenfassung
Versuche der Wirksamkeit einer Laboreinlagerung von Ferritpartikeln (Korngröße \(D_{50}=50\,\upmu\mathrm{m}\)) haben einen gut messbaren Absorptionseffekt von 4 dB ergeben.
Frank Gräbner
13. Schirmdämpfung eines Drahtgeflechtes
Zusammenfassung
Die vorgestellte Lösung gilt nur bis einige MHz. Die Maschenweite soll ebenso klein gegen die Wellenlänge sein (nach Durchanski 26; )
$$\displaystyle S/\text{dB}=20\lg\frac{\frac{\mathrm{j}\omega\mu_{0}}{\pi}\ln(a/d\pi)+R_{\mathrm{i}}}{\mathrm{j}\omega\mu_{0}\frac{D}{a}+R_{\mathrm{i}}}$$
(13.1)
Die Grafik zum Betrag der komplexen Schirmdämpfung ist in Abb. 13.1 zu sehen. Es ist prinzipiell eine exponentiell fallende Schirmdämpfung in Abhängigkeit von dem steigenden Maschendurchmesser festzustellen.
Frank Gräbner

Neuartige Zukunftsferrite – hexagonale Volumenmaterialien

Frontmatter
14. Grundproblem der heutigen EMV-Ferrit-Entstörmaterialien
Zusammenfassung
Für die neuen EMV-Probleme der Informationstechnik, Elektronik, Steuerungstechnik und Industrieelektronik gibt es auf dem Markt keine effektiv nutzbare EMV-Entstörferritmaterialien. Metalle haben deutliche Nachteile der Resonanzen, das heißt der Schirmdämpfungseinbrüche.
In Abb. 14.1 sind EMV-Störungen eines heutigen Prüflings dargestellt. Deutlich sind Frequenzen \(> \) 1 GHz zu sehen.
Die Entwicklung von noch nicht vorhandenen EMV-Entstörmaterialien für einen Frequenzbereich f > 2–9 GHz ist somit nach Abb. 14.1 wichtig für die zukünftige Elektronik 48; ; 49; ; 50; , denn heutige EMV-Entstörferrite sind nicht für zum Beispiel PC-Technik mit CPU-Frequenzen von 2 bis 3 GHz ausgelegt.
In Abb. 14.2 ist die Anwendungsfrequenz von bekannten EMV-Entstörmaterialien zu sehen. Neuartige EMV-Entstörmaterialien der Jahre 2013 bis 2020 dienen als Ergänzung zu einem vorhandenen Metall bzw. einer vorhandenen Metallschicht, die zu Mehrfachreflektionen der HF-Strahlung führen. Oder sie stehen als Sintermaterialien wie SMD-Ferrite/Klappferrite zur Verfügung. Die Reflektionen können lokale Feldstärkeüberhöhungen innerhalb von elektronischen Geräten erzeugen und zu Störungen führen.
Die Nachteile von vorhandenen EMV-Materialien im Jahr 2013 werden mit neu zu entwickelnden EMV-Entstörmaterialien (keine Metalle) verbessert und diese Materialien arbeiten in den Frequenzbereichen, welche ab dem Jahr 2013 immer mehr eine Rolle spielen. Dies ist in Abb. 14.3 zu sehen.
Frank Gräbner
15. Anhang: Formelwerk Schirmung
Zusammenfassung
$$\displaystyle S=A+R+M$$
(15.1)
Literaturhinweise: 56; ; 63; .
Kugelschirm
$$\displaystyle a_{\mathrm{s}}=20\lg\left({1+\frac{2}{3}\mu_{\mathrm{r}}\frac{d}{r_{\mathrm{i}}}}\right)$$
(15.2)
Literaturhinweis: 62; .
Kugelschirm
$$\displaystyle a_{\mathrm{s}}=20\lg\left({1+\frac{2}{3}\varepsilon_{\mathrm{r}}\frac{d}{r_{\mathrm{i}}}}\right)$$
(15.3)
Literaturhinweis: 62; .
Kugelschirm
$$\displaystyle a_{\mathrm{s}}=20\left|{\cosh(kd)+\frac{1}{3}\left({K+\frac{2}{K}}\right)\sinh(kd)}\right|$$
(15.4)
Literaturhinweis: 57; .
$$\displaystyle a_{\mathrm{s}}=20\lg({\mathrm{e}^{\frac{d}{\delta}}})$$
(15.5)
mit:
$$\displaystyle\delta=\frac{1}{\sqrt{\pi f\mu k}}$$
und:
$$\displaystyle\mu=\mu_{0}\mu_{\mathrm{r}}$$
Literaturhinweis: 62; .
Reale Schirmdämpfung eines technischen Aufbaus mit Diskontinuitäten
$$\displaystyle S=A+R+B+K_{1}+K_{2}+K_{3}$$
(15.6)
Literaturhinweis: 57; .
$$\displaystyle A_{[\text{dB}]}=131{,}4d\sqrt{f\mu_{\mathrm{r}}\,\sigma_{\mathrm{r}}}$$
(15.7)
Literaturhinweis: 57; .
Falls \(A<10\,\mathrm{dB}\) beträgt, dann erhält die multiple Reflektionsdämpfung eine höhere Bedeutung.
$$\displaystyle B_{\text{[dB]}}=20\lg|{1-\mathrm{e}^{-2d\sqrt{\mu\pi f\sigma}}\mathrm{e}^{-2\mathrm{j}d\sqrt{\mu\pi f\sigma}}}|$$
(15.8)
Literaturhinweis: 57; .
Diese Schirmdämpfungsformel gilt für dünne Schichten. Die Oberflächenleitfähigkeit wird mit Flächenmessungen ermittelt.
$$\displaystyle S_{\text{[dB]}}=20\lg\left({1+0{,}5dZ_{0}\sigma}\right)$$
(15.9)
Literaturhinweis: 59; .
Frank Gräbner
Backmatter
Metadaten
Titel
EMV-gerechte Schirmung
verfasst von
Frank Gräbner
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-10723-9
Print ISBN
978-3-658-10722-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-10723-9

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