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1988 | Buch | 2. Auflage

Entscheidungstheorie II

Erweiterung und Vertiefung

verfasst von: Prof. Dr. Helmut Laux

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Heidelberger Lehrtexte Wirtschaftswissenschaften

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Über dieses Buch

Dieses Lehrbuch gibt eine gründliche Einführung in die Entscheidungstheorie. Der Band "Grundlagen " behandelt die elementaren Aussagen der Theorie zur Konstruktion und Beurteilung von Entscheidungsmodellen. Im vorliegenden Band "Erweiterung und Vertiefung" werden zunächst speziellere Problemstellungen der Theorie der Individualentscheidung behandelt: Bernoulli-Prinzip und zustandsabhängige Nutzenfunktionen, die Messung subjektiver Wahrscheinlichkeiten bei zustandsabhängigen Nutzenfunktionen, Versicherungen und Glücksspiele im Licht des Bernoulli-Prinzips, Bewertung von Informationen bei Nichtrisikoneutraliät. Im Anschluß daran wird das Problem der Entscheidungsfindung in Gruppen analysiert. Insbesondere werden die Elemente des Entscheidungsprozesses in Gruppen (Informationsprozeß und Abstimmung) dargestellt und die Problematik eines "Fairen Interessenausgleichs" in Gruppen diskutiert. Schließlich wird das Problem der Delegation von Entscheidungen behandelt. Untersucht wird dabei vor allem die Problematik der Zielvorgabe und der Bildung eines optimalen Entscheidungsgremiums.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Individualentscheidung bei Risiko: Erweiterung und Vertiefung

Frontmatter
XIV. Kapitel. Bernoulli-Prinzip und zustandsabhängige Nutzenfunktionen
Zusammenfassung
Die Zielfunktion des Bernoulli-Prinzips (kurz: das Bernoulli-Kriterium) lautet in ihrer allgemeinsten Form:
$$\sum\limits_{s = 1}^{\bar S} w \left( {{S_S}} \right)\cdot U\left( {{e_{as}}} \right)\quad \to \quad \mathop {Max!}\limits_a $$
(XIV.1)
Dabei bezeichnet eas das hinsichtlich seiner Charakteristik (noch) nicht as festgelegte Ergebnis der Handlungsalternative Aa (a = 1,2,...,Ā) im Umweltzustand Ss (s = 1,2,...,S̄).
Helmut Laux
XV. Kapitel. Zur Messung subjektiver Wahrscheinlichkeiten bei zustandsabhängigen Nutzenfunktionen
Zusammenfassung
In dieser Arbeit stehen Entscheidungskriterien und Entscheidungsmodelle für Risikosituationen im Vordergrund. Eine Entscheidungssituation bei Risiko liegt dann vor, wenn die dem Entscheider zur Wahl stehenden Handlungsalternativen durch mehrwertige Ergebnisse charakterisiert sind und der Entscheider über ein Wahrscheinlichkeitsurteil bezüglich der maßgeblichen (ungewissen) Umweltzustände verfügt. Die Bildung eines solchen Wahrscheinlichkeitsurteils erweist sich dabei als ein zentraler Bestandteil der Analyse von Handlungsalternativen.
Helmut Laux
XVI. Kapitel. Versicherungen und Glücksspiele im Licht des Bernoulli-Prinzips
Zusammenfassung
In der Realität werden ständig Maßnahmen getroffen, die Risiko erzeugen bzw. Risiko vernichten. Typische Maßnahmen, die Risiko erzeugen, sind Glücksspiele. Hier wird im allgemeinen ein sicherer Geldbetrag (der Spieleinsatz) gegen einen unsicheren Gewinn eingetauscht, wobei die Wahrscheinlichkeitsverteilung über den Gewinn abhängt von der Art des Spiels und der Höhe des Einsatzes. Typische Geschäfte, die Risiko vernichten, sind Versicherungen. Im allgemeinen zahlt der Versicherungsnehmer eine feste Prämie und bekommt dafür einen Vermögensschaden (z.B. einen Schaden durch Feuer, Krankheit oder Unfall) ersetzt.22 Der Versicherungsnehmer tauscht also eine unsichere Vermögensposition gegen eine sichere.
Helmut Laux
XVII. Kapitel. Die Beschaffung von Informationen als Entscheidungsproblem
Zusammenfassung
Welche Eintrittswahrscheinlichkeiten ein Entscheider den denkbaren Umweltzuständen zuordnet, hängt u.a. von seinem derzeitigen Informationsstand ab. Der Informationsstand ist nicht unabänderlich; der Entscheider kann insbesondere auch selbst dazu beitragen, seinen Informationsstand zu verbessern. In diesem Fall wählt er die Handlungsalternative erst, nachdem ihm weitere Informationen zugegangen sind. Im Verlauf der Informationsbeschaffung überprüft er die Ausprägungen bestimmter Indikatoren (z.B. die Nachfrage auf einem Testmarkt, die Preisentwicklung in der Vergangenheit) und zieht hieraus einen (probabilistischen) Rückschluß auf den eintretenden Umweltzustand.
Helmut Laux

Gruppenentscheidung

Frontmatter
XVIII. Kapitel. Elemente des Entscheidungsprozesses in Gruppen
Zusammenfassung
Entscheidungen werden häufig nicht durch einzelne Personen, sondern durch Personengruppen getroffen; dabei wird im Rahmen einer Abstimmung eine der erwogenen Handlungsalternativen ausgewählt. Beispiele: Der Aufsichtsrat einer AG bestellt den Vorstand; der Vorstand einer AG entscheidet im Rahmen einer Abstimmung darüber, welches Unternehmensziel verfolgt werden soll; die Leiter der Geschäftsbereiche einer Unternehmung legen das gemeinsame Investitionsprogramm fest; ein Kegelkreis stimmt über die Verwendung der Kegelkasse ab.
Helmut Laux
XIX. Kapitel. Die Problematik eines fairen Interessenausgleichs in Gruppen
Zusammenfassung
Die fortschreitende Demokratisierung unserer Gesellschaft hat dazu geführt, daß nicht nur im politischen, sondern auch im wirtschaftlichen Bereich Entscheidungen in zunehmendem Maße von Gruppen (Entscheidungsgremien) getroffen werden. Für viele Entscheidungsgremien stellt sich das Problem, wie die individuellen Präferenzordnungen der Mitglieder “möglichst gerecht” zu einer kollektiven Präferenzordnung (d.h. zu einer Präferenzordnung der Gruppe) aggregiert werden können. Im vorliegenden Kapitel wird untersucht, wie dieses Problem präzisiert werden kann und welche Schwierigkeiten einer befriedigenden Lösung des Problems entgegenstehen.
Helmut Laux

Delegation von Entscheidungen

Frontmatter
XX. Kapitel. Die Formulierung von Zielen bei Delegation von Entscheidungen
Zusammenfassung
Bisher wurde stets angenommen, ein Entscheider (bzw. eine Gruppe) löse “seine” (bzw. “ihre”) Entscheidungsprobleme selbst. In der Realität besteht jedoch häufig die Möglichkeit, Entscheidungen zu delegieren. Bei Delegation werden Entscheidungskompetenzen auf eine oder mehrere andere Personen übertragen, die dann aus der Menge der jeweiligen Handlungsalternativen eine Alternative auswählen; die gewählte Alternative wird realisiert. Das Problem der Delegation stellt sich vor allem auch in Unternehmungsorganisationen (vgl. zu diesem Problemkreis Laux, 1979a).
Helmut Laux
XXI. Kapitel. Die Delegation von Entscheidungen als Entscheidungsproblem
Zusammenfassung
Im Zusammenhang mit der Delegation von Entscheidungen entsteht nicht nur die Problematik der Zielvorgabe, die in Kapitel XX untersucht wird. Für eine Instanz stellt sich vor allem auch die Frage, welche Entscheidungsprobleme überhaupt delegiert werden sollen und an welche Person bzw. Personen delegiert werden soll.
Helmut Laux
XXII. Kapitel. Das Delegationswertkonzept
Zusammenfassung
Welche Handlungsalternative bei Delegation der Entscheidung an ein Gremium gewählt wird, hängt davon ab, welche Wahrscheinlichkeiten die einzelnen Mitglieder (bzw. das Mitglied) im Zeitpunkt der Abstimmung den Umweltzuständen zuordnen und welche Ziele die einzelnen Mitglieder verfolgen.
Helmut Laux
Backmatter
Metadaten
Titel
Entscheidungstheorie II
verfasst von
Prof. Dr. Helmut Laux
Copyright-Jahr
1988
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-07041-3
Print ISBN
978-3-540-19184-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-07041-3