2004 | OriginalPaper | Buchkapitel
Entwicklung und Globalisierung im Vorderen Orient — Der Imperialismus des 21. Jahrhunderts
verfasst von : Peter Pawelka
Erschienen in: Religion, Kultur und Politik im Vorderen Orient
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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An der Schwelle zum 21. Jahrhundert ist der Vordere Orient von jenen dynamischen Strukturtransformationen des Weltsystems erfasst worden, die mit dem Begriff der “Globalisierung” umschrieben werden. Ausgehend von den Zentren des hoch entwickelten Kapitalismus haben sie sich wie Schallwellen über den gesamten Globus ausgebreitet und auch in den peripheren Entwicklungsregionen unzählige Verwerfungen hervorgerufen. Die Literatur zur Globalisierung setzt sich aus vielfältigen Ansätzen zusammen, geht auf verschiedene wissenschaftstheoretische Positionen zurück und behandelt sehr unterschiedliche Prozesse. Insofern muss erst einmal geklärt werden, wovon wir überhaupt sprechen. Man versteht unter Globalisierung zunächst einen Prozess der Transformation räumlicher Organisation (Ausmaß, Intensität, Geschwindigkeit, Wirkung) sozialen Austauschs (Held et al. 1999, S. 16). Er betrifft transnationale und interregionale Flüsse und Netzwerke von Aktivitäten, Interaktionen und Machtausübung. Im Mittelpunkt stehen Folgen, die die Souveränität von Nationalstaaten unterlaufen. Als Beispiele mögen gelten internationale Handelsverflechtungen, die Vernetzung von Finanzmärkten, die Expansion multinationaler Konzerne sowie die Informations- und Kommunikationsrevolution. Darüber hinaus geht es aber auch um transkulturelle Konflikte, Interaktionsmuster nichtstaatlicher politischer Akteure (z.B. Non-Governmental Organizations/NGOs) und grenzüberschreitende Umweltprobleme (Beck 1998, S. 29).