2001 | OriginalPaper | Buchkapitel
Erfolgsfaktoren des Managements von Netzwerken
verfasst von : Egon Endres
Erschienen in: Kooperationsverbünde und regionale Modernisierung
Verlag: Gabler Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Die Bedeutung von Netzwerken hat in den vergangenen Jahren in erheblichem Ausmaß zugenommen. Im Zuge der Steigerung von Komplexität und Dynamik der Märkte weichen traditionelle Produkt- und Branchengrenzen auf. Es ist offensichtlich, dass sich die Grenzen zwischen den verschiedenen Betrieben, Unternehmen und Branchen schrittweise verschieben oder gar auflösen. Von letzterem ging Charles Sabel bereits Anfang der 90er-Jahre in seiner Erwartung aus, eine neue Form von Meta-Organisation verbreite sich, die er „Moebius-Streifen-Organisation“ nannte (vgl. Sabel 1991). Ein wesentliches Merkmal dieser neuen Organisationsformen besteht darin, dass es nicht mehr möglich ist, ihr Inneres vom Äußeren zu unterscheiden. Traditionelle Management- und Führungskonzepte sind auf diese Entwicklungen noch nicht vorbereitet. Es ist Sydow u. a. zuzustimmen, die in Unternehmensnetzwerken einen besonderen Typus sozialer Netzwerke sehen, die als solche „nicht von vornherein auf ökonomische Austauschbeziehungen oder Transaktionen zu verkürzen“ (Sydow u. a. 1995, S. 15) sind. Sowohl strategische, regionale als auch Projektnetzwerke bringen unkalkulierbare Eigendynamiken mit sich. Häufig wird in der Managementliteratur der Eindruck vermittelt, die Bildung kooperativer strategischer Netzwerke sei per se ein Königsweg zu Innovation und Anpassungsfähigkeit. Dabei wird zu wenig berücksichtigt, wie groß die persönlichen und organisatorischen Aufwendungen sind, die der Aufbau und die kontinuierliche Pflege von Netzwerkbeziehungen erforderlich machen.