2014 | OriginalPaper | Buchkapitel
Evidenz und Entscheidung: Eine semantische Innovation ‚Neuer Steuerung‘
verfasst von : Marcus Emmerich
Erschienen in: Organisation und das Neue
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Im Zuge der politisch und administrativ angestrebten Umstellung des Steuerungsfokus im Bildungssystem auf Ergebnisorientierung und der Neuausrichtung der Systemsteuerung entlang der Prinzipien des New Public Management (NPM) ist ein erhöhter Bedarf an wissenschaftlich abgesicherten Beobachtungstechnologien entstanden, die valide Daten über relevante Systemvariablen bereitstellen und damit eine Grundlage steuerungspolitischen Entscheidungshandelns schaffen sollen. Mit der Einführung von Bildungsstandards, Monitoringverfahren, internen und externen Schulevaluationen, Lernstandserhebungen usw. sind entsprechende Beobachtungsinstrumente implementiert worden. Der Begriff der
Evidenz
steht in diesem Zusammenhang für die Idee, dass Entscheidungsprozesse auf politischer, administrativer und einzelschulischer Ebene sowie die pädagogisch- professionelle Praxis an empirisch begründbaren Wirksamkeitserwartungen (‚what works?‘) orientiert werden können. ‚Evidenz‘ bezeichnet im Organisationskontext entsprechend eine spezifische Form von
Entscheidungsprämissen
, die das Versprechen beinhalten, Kontrolle über die Kausalitätsbedingungen innerhalb des Erziehungssystems und somit gezielt Einfluss auf seine operativen Strukturen zu gewinnen.