2015 | OriginalPaper | Buchkapitel
Fairness lohnt sich!
verfasst von : Prof. Eva Jonas
Erschienen in: Fairness und Fairplay
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Die Orientierung an Prinzipien der Gerechtigkeit ist für die Kooperation in sozialen Interaktionen zentral. Dies gilt sowohl in Organisationen als auch im Privatleben oder anderen gesellschaftlichen Kontexten. Psychologisch werden vier Dimensionen von Gerechtigkeit unterschieden und zwar Verteilungs- und Prozessgerechtigkeit, interpersonale und informationale Gerechtigkeit. Diese haben einen differentiellen Einfluss auf menschliches Erleben und Verhalten.
Menschen kooperieren in sozialen Interaktionen, wenn sie den Eindruck haben, dass ihre Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigt werden. Die Wahrnehmung von Gerechtigkeit hat sich hier als besonders einflussreich erwiesen, denn die Umsetzung von Prinzipien der Gerechtigkeit spricht sowohl das Bedürfnis nach Kontrolle als auch das der personalen (moralischen) und sozialen Identität an. Interaktionen werden dann problematisch, wenn Personen das Gefühl haben, dass ihre Bedürfnisse verletzt werden. Dann reagieren sie mit Widerstand in der sozialen Interaktion.
Im vorliegenden Beitrag erfolgt zunächst eine Darstellung der verschiedenen Dimensionen von Gerechtigkeit. Danach wird analysiert, über welche Prozesse Gerechtigkeit bzw. Ungerechtigkeit menschliches Erleben und Verhalten beeinflusst. Abschließend wird ein integratives Modell vorgestellt, welches formuliert, wann Menschen in Interaktionen kooperieren und wann sie mit Widerstand reagieren.